Autor Thema: vor, während und nach der Mauerfall  (Gelesen 65712 mal)

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Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #60 am: 05. Januar 2015, 12:22:11 »
Ist eigentlich kein DDR -Künstler.

Aber ostdeutsch. Echt DDR ist Ulrich Müther. Den sollte man kennen. Der hat diese Spannbetonbauten an der Ostsee gebaut.

Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #61 am: 05. Januar 2015, 16:14:11 »
naja, Fontane, geboren in Neuruppin, wirst du doch kennen.

Okay, ich hatte mich unpräzise ausgedrückt. Natürlich kenne ich die gängigen "Vorkriegskünstler" wie Fontane. Die laufen bei mir einfach unter deutsch ohne west oder ost.

Ich meinte DDR-Künstler.

Offline Küchenchef

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #62 am: 05. Januar 2015, 16:20:38 »
Horst Bartnig
"Lieber Gutmensch als Arschloch" - Oliver Kalkofe

Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #63 am: 05. Januar 2015, 17:49:47 »
Ich meinte DDR-Künstler.

Auch von denen sind die meisten entweder vor '49 geboren oder haben noch nach '89 gearbeitet. Die DDR hat nur 39,9 Jahre gelebt. Und dann gibt's noch die übergesiedelten. Eine reine DDR-Biographie findet sich deswegen kaum.

Conte Palmieri

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #64 am: 05. Januar 2015, 18:55:03 »
Einige Künstler, die in der DDR ihre eigene Form gefunden und darin gearbeitet haben, gibt oder gab es schon.

Offline DieFrau

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #65 am: 20. Januar 2015, 00:21:04 »
ich musste einiges erledigen( Haus, Arbeit, Kinder,....) melde mich wieder

Besoffener Bauarbeiter der auch nach 10 Jahren sächseln konnte.

nein die zwei haben Limo, Cola und co. aber nie alkoholisches während der Arbeit getrunken und die waren einer der besten Kolonen mit denen ich gearbeitet habe.... besoffen war ständig der Polier und den hat keiner ernst genommen aber das ist irgendwie üblich!

die Differenzierung zwischen Ost-Deutsche und DDR-ler war für mich neu und hab ein bisschen im Net geblättert, darüber später.

@ Raxi, als "Laie" in dieser Thematik kann ich mit deine Ausführungen etwas anfangen.

mein Vater... besser gesagt die Hälfte meiner Familie und Vorfahren waren Kommunisten, so dass das Dorf wo sie herkommen als "das kleine Russland" genannt war/wurde, nach paar Monaten Haft und Brutalität der herrschende Macht müssten die meisten um ihrer Familien zu beschützen alles aufgeben und "brav werden".... ich erinnere mich noch wie mein Vater mir so "gebrochen" vorkam als die sowjetischen Union aufgelöst wurde, er war niemals der selbe von früher!

ich finde es gut und bin froh, dass sie die Macht nicht bekommen haben, ich finde das System unfair/ ungerecht.       
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Offline DieFrau

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #66 am: 20. Januar 2015, 00:42:05 »
Ossis, die im Westen arrogant auftreten? Welcher seltene Vogel war das denn?

ich war mit dieser Meinung nicht allein, Ibo hat es genauso beschrieben, es gibt welche die so auftreten, mein Nachbar nicht, ein Arbeitskollege von mir genauso nicht.

was die Aussage Stachi betrifft, habe ich mich mit dem besten Freund (ein Bayer  ;D) drüber unterhaltet und er hat mir folgendes erzählt:

in den Ostländer hat der Staat für jeden für bestimmten Zeitraum einen Haushaltsgerät zur Verfügung gestellt, geht es früher kaputt, gab es keinen Ersatz und die Leute müssten reparieren und handwerkeln bis das neue Gerät fällig wird und so ging es die Leute mehrere Jahrzehnte, im Westen haben die Leute dieses Probleme nicht, mussten nicht reparieren und konnten neu beschaffen, daher kam es zu diesem Spruch.

wenn die Geschichte so stimmt, kann ich solche Aussagen nicht so wahrnehmen wie bisher für mich war es, warum nicht
 " zum Glück bin ich handwerklich begabt/ gut dabei/ Schreiner vom Beruf oder wasweissichwas  und kann die Küche mit links wieder richten".... muss unbedingt mit "Ost-Deutscher" besetzt sein?

irgendwelche Einwende? was den Ursprung betrifft!
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Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #67 am: 20. Januar 2015, 01:04:04 »
in den Ostländer hat der Staat für jeden für bestimmten Zeitraum einen Haushaltsgerät zur Verfügung gestellt, geht es früher kaputt, gab es keinen Ersatz und die Leute müssten reparieren und handwerkeln bis das neue Gerät fällig wird und so ging es die Leute mehrere Jahrzehnte, im Westen haben die Leute dieses Probleme nicht, mussten nicht reparieren und konnten neu beschaffen, daher kam es zu diesem Spruch.

wenn die Geschichte so stimmt, kann ich solche Aussagen nicht so wahrnehmen wie bisher für mich war es, warum nicht
 " zum Glück bin ich handwerklich begabt/ gut dabei/ Schreiner vom Beruf oder wasweissichwas  und kann die Küche mit links wieder richten".... muss unbedingt mit "Ost-Deutscher" besetzt sein?

irgendwelche Einwende? was den Ursprung betrifft!

Ja, der Staat hat keine Haushaltsgeräte zur Verfügung gestellt. Komische Idee. Man hat die in Läden gekauft. Es gab nur nicht so viel Auswahl.

Das mit dem Handwerken kommt eher daher, daß man schlicht kaum Handwerker bekam. Einen Klempner hat man noch gekriegt, aber einen Fliesenleger eben nicht. Abgesehen davon, daß man keine Fliesen bekam, und auch keine Lichtmaschine für den Trabi usw. Da floß dann oft Westgeld und die Klempner und KfZ-Mechaniker waren die Kings und konnten auf die Akademiker herabschauen, die überhaupt nichts besorgen konnten, für das es Westgeld bekam. Das hörte nach 1990 auf, weshalb die Klempner und KfZ-Mechaniker jetzt sauer sind und in Dresden demonstrieren. ok, der letzte Teil ist Ironie, aber mit einem Fünkchen Wahrheit.

Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #68 am: 20. Januar 2015, 08:28:40 »
Ja, der Staat hat keine Haushaltsgeräte zur Verfügung gestellt.

Ich glaube auch nicht, daß das so gemeint war. Ich unterstelle mal, daß sie sagen wollte, daß ein Toaster oder Staubsauger ähnlich wie ein Trabbi "zugeteilt" wurde und dann irgendwie ein Leben lang halten mußte.

Offline DieFrau

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #69 am: 20. Januar 2015, 11:22:20 »
was die Aussage Stachi betrifft, habe ich mich mit dem besten Freund (ein Bayer  ;D) drüber unterhaltet und er hat mir folgendes erzählt:

in den Ostländer hat der Staat für jeden für bestimmten Zeitraum einen Haushaltsgerät zur Verfügung gestellt, geht es früher kaputt, gab es keinen Ersatz und die Leute müssten re............................................................

ich merke schon dass ich nicht so richtig übertragen/formuliert wie ich es gehört habe  :-[ , ich versuche es nochmal,

Es ging um die Bezugsscheine(also vom Staat wurde nichts zur Verfügung gestellt) in der ehemaligen DDR, ohne die konnte man nichts kaufen, daher mussten viele ihre Sachen notdürftig reparieren, da sie neukaufen nicht konnten. Der "ehemalige Wesi" hat angeblich die Ossis "ausgelacht nach dem Moto "ich muss nicht reparieren, ich kann's mir neu kaufen", jetzt wird der Satz von der "ehemaligen Ossis" so zu sagen umgedreht in "ich bin ein Ost-Deutscher und weiss ich mir zu helfen".... ist etwas wahr dabei?
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Offline grashopper

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #70 am: 20. Januar 2015, 11:45:17 »

Es ging um die Bezugsscheine(also vom Staat wurde nichts zur Verfügung gestellt) in der ehemaligen DDR, ohne die konnte man nichts kaufen, daher mussten viele ihre Sachen notdürftig reparieren, da sie neukaufen nicht konnten. Der "ehemalige Wesi" hat angeblich die Ossis "ausgelacht nach dem Moto "ich muss nicht reparieren, ich kann's mir neu kaufen", jetzt wird der Satz von der "ehemaligen Ossis" so zu sagen umgedreht in "ich bin ein Ost-Deutscher und weiss ich mir zu helfen".... ist etwas wahr dabei?

Jetzt wird es langsam ein wenig übertrieben (egal, was der Bayer sagt oder behauptet). Die Westdeutschen standen (klar) nicht so unter einem Dogma, aber deswegen konnten und können sie auch heute immer noch nicht so einfach Neues kaufen! >:(
Ich bezweifele auch, dass sich West- und Ostdeutsche gegenseitig so auslachen. Du schürst da etwas herbei.......Aber ich lasse mich da gerne belehren.
Huuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuurz!!!!!!!!!!!!

« Letzte Änderung: 20. Januar 2015, 11:48:52 von grashopper »
"draußen nur Kännchen" - Bodo

Offline Gianluca

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #71 am: 20. Januar 2015, 11:58:13 »
Der "ehemalige Wessi" hat angeblich die Ossis "ausgelacht nach dem Moto "ich muss nicht reparieren, ich kann's mir neu kaufen", ....
Nicht alle Wessis sind mit dem silbernen Loeffel im Mund geboren. Auch dort (hier) wurde geschraubt und repariert. Neukauf war nicht unbedingt angesagt. Die Wegwerfmentalitaet kam spaeter.

Hier wie dort (O<->W) gab und gibt es versierte Schrauber. Wobei die Jungs & Maedels in der ehemaligen DDR erfindungsreicher sein mussten, da Ersatzteile nicht oder nur duerftig vorhanden waren.
Die Handwerker, die ich waehrend meiner "Ossi"-Zeit kennen gelernt habe, waren fixe Jungs und wussten sich schon irgendwie zu helfen. Manchmal war die Halbwertzeit der Reparatur zwar duerftig, aber erstmal funzte es wieder. (Anfang 90er-Jahre)
Im "goldenen" Westen hingegen durfte ich mehrmals meine Handwerker vom Tresen des Grosshaendlers einsammeln, damit der Kaffeeplausch nicht zu lange dauerte und so ganz nebenbei auch noch die Arbeit erledigt wurde. (Mitte 80er-Jahre)
Mittlerweile duerfte sich das aber auf das gleiche Niveau eingependelt haben. Die alten Haudegen nehme ich da mal aus.
Und ausgelacht haben wir unsere "Brueder" im Osten nicht. Warum auch? Meine Generation hatte nicht die Wahl, ob sie rechts oder links von Marienborn geboren wurde.
Nur bei Karl-Eduard von Schnitzler haben wir uns vor Lachen auf die Schenkel geschlagen.
Ich hatte mal einen Sixpack - steht mir nicht!

Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #72 am: 20. Januar 2015, 12:21:02 »
Ich glaube auch nicht, daß das so gemeint war. Ich unterstelle mal, daß sie sagen wollte, daß ein Toaster oder Staubsauger ähnlich wie ein Trabbi "zugeteilt" wurde und dann irgendwie ein Leben lang halten mußte.

Das habe ich schon so verstanden, aber außer Autos und Urlaubsreisen wurde nichts zugeteilt, jedenfalls keine Toaster oder Staubsauger. Manchmal war es so, daß man von etwas mit begrenzter Stückzahl nur ein Exemplar auf einmal kaufen durfte, z.B. nur ein Farbfernseher, ein Paket Papiertaschentücher oder nur zwei Ketchupflaschen. Sonst hätten die Leute gehamstert. Bei den Fernsehern war es so, daß da mal japanische Bildröhren gekauft wurden und dann wurden soundosoviel Tausend Stück produziert. Aber auch da hat der Staat keine Listen geführt oder Scheine ausgegeben.

Aber normalerweise ist man, wie jetzt auch, in den Laden gegangen und hat gekauft, was da war, was eben oft nicht viel Auswahl war. Da gab's dann eben ein oder zwei Toaster-Modelle und 3 verschiedene Autoradios usw. Man mußte sich das aber nicht zuteilen lassen. Manchmal wundert man sich ja über die merkwürdigen Vorstellungen der Leute über den Osten.
« Letzte Änderung: 20. Januar 2015, 12:30:31 von Araxes »

Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #73 am: 20. Januar 2015, 12:22:23 »
Es ging um die Bezugsscheine(also vom Staat wurde nichts zur Verfügung gestellt) in der ehemaligen DDR, ohne die konnte man nichts kaufen,...

Erkläre deinem bayerischen Bekannten mal, daß es im Osten keine Bezugsscheine gab. Die haben ja echt keine Ahnung, was übrigens Teil der Ost-West-Problematik ist. Es gibt so viel Unwissenheit über den Osten.

Offline Gianluca

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #74 am: 20. Januar 2015, 12:37:29 »
Manchmal wundert man sich ja über die merkwürdigen Vorstellungen der Leute über den Osten.
Die haben ja echt keine Ahnung, was übrigens Teil der Ost-West-Problematik ist. Es gibt so viel Unwissenheit über den Osten.
Allerdings.
Als jemand, der im Zonenrandgebiet geboren und aufgewachsen ist, und Verwandte in der DDR hatte, diese auch hin und wieder, einschliesslich Zwangsumtausch, besuchte, waren mir einige Besonderheiten bekannt.
Und somit gingen die Ammenmaerchen, die ueber den Osten erzaehlt wurden, in das eine Ohr rein und rauschten unaufgenommen aus dem anderen Ohr wieder raus.
Ich hatte mal einen Sixpack - steht mir nicht!