Autor Thema: vor, während und nach der Mauerfall  (Gelesen 66313 mal)

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Offline Nikibo

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #30 am: 04. Januar 2015, 14:14:59 »
Ich empfinde das auch als Totschlagargument. Dann darf man über nichts reden, was man nicht selbst miterlebt hat.


Ich habe einige ostdeutsche Kollegen gehabt und bis auf die lustige Sprache als nicht anders als wir sind empfunden. Einige, auf die ich bisher noch getroffen bin, legen aber zuweilen eine Arroganz an den Tag, die mich abkotzen lässt. Ich kann es nicht an bestimmten Dingen festmachen, es ist eine ganz eigene Art, Dinge zu kommentieren, mit Menschen umzugehen. Hab ich so in der Form bei Wessis noch nicht erlebt, die haben wenn eine andere Art der Arroganz.
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Offline DieFrau

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #31 am: 04. Januar 2015, 15:31:51 »
@ Ganter
ich behaupte damit nicht, dass alle die aus dem Osten kommen so drauf sind aber die meisten, und will damit keinen persönlich angreifen, ich bin weder Wesi noch Osi, ich will nur den Hintergrund verstehen weil ich hier lebe...ich weiss auch nicht wie wurde es sein können, .................wenn es ein "neutrales" zum lesen und verstehen gibt, dann her damit

das schon mal vorweg vor Augen halten und muss wirklich nicht immer wieder betonen!

ich empfinde es ehrlich geschrieben als Anmaßung, wenn sich Personen, die auch nicht ansatzweise das erlebt haben, was die Menschen in MV, Brandenburg, S-A, Thüringen und Sachsen über 45 Jahre er- und gelebt haben plus dem ganzen Scheiß, der dann über sie hereinbrach, austauschen.

also du sagst es "austauschen", was ist daran so schlimm?!...ich schließe mich die anderen an was dem Austausch-Verbot betrifft, weil sonst kann/darf Ich dir und alle in dem Forum verbieten über einiges auszutauschen....

"Austausch-Verbot" Kopfschütteln  :o

Zitat
Nicht nur Künstler. Hier gab es letztens ne Ausstellung über junge Menschen, die aus ideologischen Gründen daran gehindert wurden, das zu werden, was sie eigentlich werden wollten.

so was gibt es überall auf die Welt, eine Begleiterscheinung der Politik, in Groß- und Kleinformat

wie ich bereits schrieb, bin ich vor fast 20 jahren ausgewandert. Hier gibt es die beschriebenen Jammer-Ossis nicht. Die meisten leben gans zufrieden und stehen in Lohn und Brot und selbst die, deren (west-) Firmen wegen Inkompetenz der Wessi-Manager in Insolvenz gegangen sind und dshalb ihren Job verloren haben, jammern nicht herum, sondern versuchen, das Beste daraus zu machen.

das du aus dem Osten stammst, wusste ich nicht  ??? aber sieh mal an, kaum wird das Thema angeregt haust mit dem Inkompetenz der (West-) Firmen und ihre Wessi-Manager auf dem Tisch!

und genau hier und deswegen frage ich Dich wieso, weshalb, warum? 

Zitat
Der einzige, der herumjammert, ist einer, der seit 20 Jahren Sozialleistungen kassiert und nix auf die Reihe bekommt. Das ist allerdings ein Wessi.

diese gibt es in dieser Gesellschaft aus allen, Wessis, Ossis und Ausländer obendrauf dazu kommen neu noch die EU-Bürger...eine ganz andere Problematik, also lasse es lieber mit den Sozialempfänger, das ist weder sachlich noch zielführend.

Für den Fall, das du mich damit gemeint hast, dann wäre es dir vielleicht hilfreich dich auf meine Ausgangsfragen zu konzentrieren, wenn du weißt, dass ich die einzige Sozialleistung den ich bezogen habe waren "Teilleistungen" für die letzten 6 Monate Studium und diese waren auf Darlehenbasis den ich zurückbezahlt habe.

@ Ibo, also lag ich nicht falsch mit meiner Beobachtung.

 
« Letzte Änderung: 04. Januar 2015, 15:38:33 von DieFrau »
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Offline grashopper

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #32 am: 04. Januar 2015, 16:36:17 »

....aber sieh mal an, kaum wird das Thema angeregt haust mit dem Inkompetenz der (West-) Firmen und ihre Wessi-Manager auf dem Tisch!


Dieses Statement von Ganter ist aber zum Teil berechtigt. Mein ehemaliger Ausbildungsbetrieb, eine Kfz. -Werkstatt des Mittelstands, hatte nach der Maueröffnung spontan die Idee, einen Vertrieb für Gebrauchtwagen im Osten Deutschlands zu gründen.

Die Wagen wurden dorthin transportiert und für viel höhere Verkaufspreise angeboten. Das ging dann ein paar Jahre soweit gut, bis die Leute irgendwann merkten, dass sie abgezockt wurden. Dieser Vertrieb ging relativ schnell in Insolvenz. Und es wird nicht die einzigste Firma gewesen sein, die damals Lunte roch bzw. Dollaraugen bekam.
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Offline Kulle

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #33 am: 04. Januar 2015, 16:54:27 »
Viel habt ihr schon geschrieben. Jetzt mal mein Senf als "gelernter DDR-Bürger". Spätere mehr dazu.

Frau, was für eine Art von Baustellen sind das wo du Ostler kennen lernst? Klassischer Hoch- und Tiefbau? Dort treibt sich sowieso eine ganz besonderer Menschenschlag rum. egal woher sie kommen.

.....Man muß wahrscheinlich unterscheiden zwischen ursprünglicher ostdeutscher Küche und DDR-Küche.
Definitiv. Hummer in der DDR? Niemals für den gemeinen DDR-Bürger. Was im Politbüro und Hotels mit nur Westgeld abging weiß ich nicht.

....Dann gibt es auch noch den Typus des "gelernten DDR-Bürgers".
Ich bezeichne mich deshalb selber so weil es ein Teil meines Lebens ist. Ich habe unter "skurrilen" Umständen meine ersten Lebenserfahrungen gemacht. Das sitzt noch lange drin.

In der Mittagspause waren wir jetzt mal zusammen einkaufen. Eine Schlange an der Kasse, nur eine auf. Der gelernte DDR-Bürger stellte sich also ohne murren an, während die Wessis gleich losmeckerten. Wobei sie Recht hatten, es war genug Personal im Laden um ne zweite Kasse zu öffnen.

So kenne ich sie, die gelernten DDR-Bürger. Und wenn die Obrigkeit was entschieden hat, dann wird nicht aufgemuckt. Als Mandanten sind die ein Horror.
Ende der 80er Jahre wurde da immer weniger nicht aufgemuckt.

....Diesen genannten Minderwertigkeitskomplex stelle ich eigentlich nicht mehr fest. ....
Nach 25 Jahren sollte da auch nicht mehr viel übrig sein.

.....Und was die Ausbildung angeht, bleibt in meiner Erinnerung, dass die DDR wohl ein System hatte, dass fast jedem Bürger eine Ausbildung oder ein Studium ermöglichte. Solange es ins "System" passte. Kann mich da aber auch irren.
Jein. Eine Berufsausbildung ja. Zwar nicht der Wunschberuf aber immerhin einer. Spätere Umschulung war aber die Ausnahme. Abitur/Studium staatlich kontrolliert. Zum einen durfte die Arbeiterklasse nicht zu klug werden zum anderen sollte man und seine Eltern sehr System-treu sein. Unsere Kanzlerin hat es nur geschafft weil sie früher geboren wurde. Die Entscheidungen der Staatsführung hat sich in den Jahrzehnten geändert.

Wahrscheinlich haben die nichts hochkommen lassen, was nicht sozialistischer Realismus war.
Die Staatsführung bestand meist aus Kunstbanausen. Wenn Kunst nur Lokal gezeigt werden soll, sollte der "rote Faden" zu sehen sein. Erst bei internationaler Belange waren die Kriterien westlicher. Es ging ja auch darum, Westgeld einzunehmen.

also kann man die Lebenseinstellung und Weltansicht der Ostdeutschen auf ihre gelebten Unterdrückung zurückführen?
So einfach würde ich es nicht beschreiben. Es hat sich ja auch ein ganz eigener bissiger Humor hinter der Hand herausgebildet. Für ein Kabarett war es immer eine Gratwanderung was man sagen konnte und was nicht.

.... aber sieh mal an, kaum wird das Thema angeregt haust mit dem Inkompetenz der (West-) Firmen und ihre Wessi-Manager auf dem Tisch!

und genau hier und deswegen frage ich Dich wieso, weshalb, warum? 
Also was kurz nach der Wende hier im Osten so von West hier alles aufschlug und mit (un)-Wissen beindruckte war schon ein starkes Stück.

Frau noch was zu Vorurteilen zu Ostlern. Als ich 1990 Richtung schwäbische Alb mir Arbeit suchte hatte man über uns dort schon einige nicht unbegründete Vorurteile. Eigentlich waren wir nur deutsch sprechende Türken. Ansonsten können/wollen wir nicht arbeiten, nehmen die wenigen Wohnungen weg, machen die Frauen an.....
Aber woher kam es denn? Das waren die ersten die nach dem Mauerfall sofort hier alle Segel strichen und auf das bequeme Geld im Westen aus waren. Diejenigen die hier nicht einfach alles links liegen lassen wollten, die selber hier was aufbauen wollten, kamen erst später frustriert rüber.

Im Übrigen, ich bin ja eher ein "letztes DDR-Kind". Die Wahrnehmung des Staates und seiner Willkür ist abhängig von Region und Zeitpunkt. Wir hier in Leipzig haben ja zwei mal im Jahr durch die Messe immer einen Wind der Welt kurz gespürt. Die Stasi hatte da sicher ihre Probleme den Pöbel zu kontrollieren.   

Offline DieFrau

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #34 am: 04. Januar 2015, 17:02:49 »
Dieses Statement von Ganter ist aber zum Teil berechtigt....

darum geht es nicht, Hopper...nimm meine Fragen bitte nicht als Vorwürfe oder Schuldzuweisungen/-gesuche... es geht um die Geschichte, um evtl. Umstände die, die meisten Ostdeutschen diese "wir sind die besseren Deutschen, die Wessis sind lauter Versager, die nicht's können"-Haltung.

Da es immer mit Lohn und Geld argumentiert wird, kann es auch daran liegen, dass die Wende von den OD mit bestimmten großen wirtschaftlichen Erwartungen verbunden war, diese aber nicht nach ihre Vorstellungen erfüllt wurden bzw. nach diese gelaufen sind.



 


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Offline DieFrau

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #35 am: 04. Januar 2015, 17:40:02 »
Frau, was für eine Art von Baustellen sind das wo du Ostler kennen lernst? Klassischer Hoch- und Tiefbau?
ja

Zitat
Dort treibt sich sowieso eine ganz besonderer Menschenschlag rum. egal woher sie kommen.
als außen stehende kann ich ja nicht unterscheiden, daher frage ich endlich nach aber ich hab auch geschrieben, dass ich andere Erfahrungen auch gemacht habe.

Zitat
Nach 25 Jahren sollte da auch nicht mehr viel übrig sein.
dann habe ich ab und zu etwas von dem was übrig ist begegnet.

Zitat
Jein. .......
Es hat sich ja auch ein ganz eigener bissiger Humor hinter der Hand herausgebildet. Für ein Kabarett war es immer eine Gratwanderung was man sagen konnte und was nicht.

Die Zeilen haben ein wiedererkennungswert, etwas von meinem Ursprungsland, das kann ich gut verstehen.

Zitat
Frau noch was zu Vorurteilen zu Ostlern. Als ich 1990 Richtung schwäbische Alb mir Arbeit suchte hatte man über uns dort schon einige nicht unbegründete Vorurteile. Eigentlich waren wir nur deutsch sprechende Türken. Ansonsten können/wollen wir nicht arbeiten, nehmen die wenigen Wohnungen weg, machen die Frauen an.....
Aber woher kam es denn? Das waren die ersten die nach dem Mauerfall sofort hier alle Segel strichen und auf das bequeme Geld im Westen aus waren. Diejenigen die hier nicht einfach alles links liegen lassen wollten, die selber hier was aufbauen wollten, kamen erst später frustriert rüber.

um Gottes Willen Kulle, ich bin die letzte, die ein Mensch mit Vorurteile begegnet, davon kann ich Bände schreiben( wenn ich nur die nötige Sprachkenntnisse dafür hätte  ;))

Zitat
Im Übrigen, ich bin ja eher ein "letztes DDR-Kind". Die Wahrnehmung des Staates und seiner Willkür ist abhängig von Region und Zeitpunkt. Wir hier in Leipzig haben ja zwei mal im Jahr durch die Messe immer einen Wind der Welt kurz gespürt. Die Stasi hatte da sicher ihre Probleme den Pöbel zu kontrollieren.
Das kann ich voll und ganz verstehen und nachvollziehen.

für mich schon mal ein bisschen Klarheit, danke Kulle  :)
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Offline Kulle

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #36 am: 04. Januar 2015, 17:58:11 »
....
Meine Freundin, die nach der Wende eine mehrjährige Forschungsreise ins innerste Neufünfland machte ein paar Jahre in Thüringen lebte, brachte mal von dort "Würste" mit, die man dort wohl auf den Grill legt. Es handelt sich um feines Brät in irgendwelchem Darm, und man muß die Dinger vorher länger in Wasser legen, damit sie sich ordentlich vollsaugen. Nach dem Grillen sind sie außen schwarz und innen geschmacksneutral, als hätte man eingeweichten Pappendeckel auf den Grill gelegt. Selbst der gefürchtete British Banger entwickelt mehr Eigengeschmack......
Ich hab den Verdacht deine Freundin wurde da veräppelt. Da hat irgendjemand diesen Matsch an Thüringer als "original bayrische Weißwurst" verkauft, die Thüringer haben gemerkt was für ein Murks sie da angedreht bekommen haben und ihn wieder Richtung Westen verkauft.

Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #37 am: 04. Januar 2015, 18:01:38 »
Neinein! Die waren dort alle ganz wild auf diese ekligen Dinger. Meine Freundin lebte ja dort (Pößneck). Und die hatten absolut nichts mit Thüringer Rostbratwürsten zu tun!

Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #38 am: 04. Januar 2015, 18:07:27 »
wenn ich so etwas lese, kriege ich das Große Kotzen!

Hört, hört.

Zitat
Welche Lebenseinstellung?
Welche Weltansicht?
Von welchen Ostdeutschen?
Wer wurde denn da unterdrückt und was ist mit den ganzen Unterdrückern? Und was mit den vielen Menschen, die sich schlichtweg mit den Lebensumständen arrangiert haben?

Ich seh da keine Widersprüche.

Natürlich wird der Mensch auch durch seine Lebensumstände wesentlich geprägt. Wenn man einen zuhause voll sozialisierten Nordkoreaner, der sein Leben lang nichts anderes als die heimische Propaganda gesehen, gehört und gelesen hat, hierher beamen und sich mit ihm über das eine oder andere Thema unterhalten könnte, würden uns wahrscheinlich mehr als einmal die Kinnladen runterfallen ob seiner Ansichten.

Offline Kulle

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #39 am: 04. Januar 2015, 18:10:41 »
Neinein! Die waren dort alle ganz wild auf diese ekligen Dinger. ....
dann nimm es als lokale Geschmacksverirrung.

Ich war mal zu DDR-Zeiten mit Jugendtourist zu einer Schnitz-Reise im Erzgebirge (Seifen). In unserer Reisegruppe hatten wir einen Zivilisationsversager. Den haben sie in einem Lebensmittelladen Leinöl als erzgebirgische Spezialität verkauft. "schüttel"
« Letzte Änderung: 04. Januar 2015, 18:12:32 von Kulle »

Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #40 am: 04. Januar 2015, 18:20:59 »
Hummer in der DDR?

Das war vielleicht ein extremes Beispiel. Aber im Vorkriegssachsen kannte mit Sicherheit auch niemand Soljanka oder Goldbroiler.

Der Wechsel von der ursprünglichen ostdeutschen Küche zur DDR-Küche wäre mit Sicherheit mal eine Untersuchung Wert.

Zitat
Ende der 80er Jahre wurde da immer weniger nicht aufgemuckt.

Ich habe über meine Freundin ein paar typische "gelernte DDR-Bürger" kennengelernt, die immer noch zu wenig aufmucken. Das nivelliert sich mit dem ländlichen Westdeutschland; die Leute in der Gegend, wo meine Freundin jetzt wohnt, sind oft genauso schlimm. Für einen Anwalt eine Strafe, wenn man die als Mandant abfasst. Die wollen gar nicht, daß man für sie kämpft; am besten, man schreibt nur unterwürfige Bettelbriefe für die.

Zitat
Die Staatsführung bestand meist aus Kunstbanausen.

Das ist seit dem Ende der Medici überall so, nicht nur in der DDR.  :evil

Zitat
Für ein Kabarett war es immer eine Gratwanderung was man sagen konnte und was nicht.

"Kommen Sie mit, oder soll ich mitkommen?"  8)

Zitat
Also was kurz nach der Wende hier im Osten so von West hier alles aufschlug und mit (un)-Wissen beindruckte war schon ein starkes Stück.

Klar. In den Kolonien landeten schon immer die abgeschobenen Versager und die Glücksritter.  :evil

Offline nigel48

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #41 am: 04. Januar 2015, 20:08:31 »
ich bin hier jetzt seit 5 jahren in brandenburg, 600-seelen-dorf.
wenn du hier 3 beliebige 40+ männer zusammentrommelst, kannste mit denen ein haus bauen oder alles , was bewegliche teile hat, reparieren.
und vor allem : wenn du sie drum bittest, machen sie das.
das kannste dann mit gegenleistung oder auch finanziell ausgleichen. hier "sieht halt jeder auch zu, wo er bleibt".
was ich hier selten entdecke ist gier.
und unzuverlässigkeit. - wer dir etwas zusagt, macht es auch. nur manchmal  -eigentlich sehr oft- zeitlich versetzt. statt früh um 9 erst um 16 h- oder umgekehrt.

was auch selten vorkommt (ausser bei  den jüngeren) ist direkt nach etwas fragen oder direkt kritisieren.
- magste n kaffee ?
- ich hatte heut früh schon 2 taasen...
- willst trotzdem einen ?
- na gut, kannst mir ja einen geben..  ....  ich trink meinen sonst nicht so stark.
- ich hol eben milch.
a- na gut, bevor die noch sauer wird../    b - nee, ich trink ohne milch,
                                                                - ich hol heißes wasser.
                                                                -  bevor´s kalt wird...
 

Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline DieFrau

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #42 am: 04. Januar 2015, 21:21:17 »
ich bin hier jetzt seit 5 jahren in brandenburg, 600-seelen-dorf.
wenn du hier 3 beliebige 40+ männer zusammentrommelst, kannste mit denen ein haus bauen oder alles , was bewegliche teile hat, reparieren.
und vor allem : wenn du sie drum bittest, machen sie das.
das kannste dann mit gegenleistung oder auch finanziell ausgleichen. hier "sieht halt jeder auch zu, wo er bleibt".
was ich hier selten entdecke ist gier.

Diese Eigenschaften sind bereits denen gutgeschrieben, aber gibt das ihnen das Recht mit den erwähnten "Arroganz" gegen über den WD aufzutreten? oder die OD als Versager darzustellen?... ich denke nicht!.... ich kann auch bestätigen, dass die Erwartungen, die du beschrieben hast auch von WD erfühlt werden können.

Ausnahmen bei beiden sind nicht auszuschließen. 
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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #43 am: 04. Januar 2015, 22:04:32 »
.... aber gibt das ihnen das Recht mit den erwähnten "Arroganz" gegen über den WD aufzutreten? oder die OD als Versager darzustellen?... ...
Das ist aber eine sehr speziell von dir wahrgenommene Erscheinung. Kannst du das mal genauer erklären? Bauarbeiter? Bloß weil Stachi mal geschrieben hat "Zum Glück bin ich ein ostdeutscher Mann und weiß mir zu helfen." ist das noch keine "Arroganz" gegenüber Westlern.

Und was das Thema "Versagen" betrifft: In der DDR wurde von der Staatsführung alle gleich gestellt. Ein Professor und ein Müllmann haben die gleichen maximalen materiellen Möglichkeiten: Datsche, Wartburg/Trabant/Lada, Garten, FDGB-Urlaub.

Das Leistungsprinzip wurde gegen Null gefahren aber auch die Wirtschaft. Wer mehr wollte wirtschaftete in der Schattenwirtschaft in D-Mark und unterm Ladentisch.

Offline ganter

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #44 am: 04. Januar 2015, 22:26:25 »
Diese Eigenschaften sind bereits denen gutgeschrieben, aber gibt das ihnen das Recht mit den erwähnten "Arroganz" gegen über den WD aufzutreten? oder die OD als Versager darzustellen?...
kann mir mal einer erklären, was sie eigentlich will?
Ossis, die im Westen arrogant auftreten? Welcher seltene Vogel war das denn?
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo