Autor Thema: vor, während und nach der Mauerfall  (Gelesen 65804 mal)

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Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #120 am: 18. März 2015, 18:03:54 »
Nicht zu vergessen, die politisch korrekten.

Die halten sich ja für besonders gute Menschen.

marple

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #121 am: 18. März 2015, 19:11:41 »
Waren die Eltern beide Intelligenzler, konntest du eben nicht zur EOS, aber Berufsausbildung mit Abitur ging.

Meine Eltern waren beide Intelligenzler und ich war trotzdem auf der EOS. Zwar erst im zweiten Durchgang nach der Zehnten, aber dennoch. Da war einfach wirklich keiner mehr, den sie vor mich schieben konnten. Die waren schon nach der Achten weg.

Theoretisch hätte ich auch studieren können - aber eben nur ein Fach: Wasserwirtschaft in Rumänien. Bis zur Wende war ich dann fast überzeugt, einen Fehler gemacht zu haben, nicht nach R gegangen zu sein.




Und weil mein Leben ja so toll läuft, wars vielleicht wirklich ein Fehler.

Rechts und Links lässt sich im Übrigen nur dann nicht unterscheiden, wenn es intolerant, absolutistisch und demagogisch wird.


Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #122 am: 18. März 2015, 19:41:46 »
Was ist / war die EOS?

marple

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Re: vor, während und nach der Mauer
« Antwort #123 am: 18. März 2015, 19:45:16 »
Erweiterte Oberschule = Abitur

Offline Yossarian

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vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #124 am: 30. August 2018, 08:20:01 »
Wie Ernst kann man die Anteilnahme der Neonazis am Tod eines Mitbürgers mit Migrationshintergrund nehmen?

Egal, ob das Opfer Migrationshintergrund hatte oder nicht, Ernst kann man die "Anteilnahme" der Nazis nicht nehmen.

Viel beängstigender als das, was die in Chemnitz veranstalten, finde ich, wie diese Bande bereits die Institutionen durchsetzt hat, insbesondere die Polizei. Man sollte die gesamte Polizeiführung in Chemnitz austauschen und durch Leute aus dem Westen ersetzen. Das sind doch alles alte und neue Seilschaften dort.
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Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #125 am: 30. August 2018, 11:13:16 »
Egal, ob das Opfer Migrationshintergrund hatte oder nicht, Ernst kann man die "Anteilnahme" der Nazis nicht nehmen.

Viel beängstigender als das, was die in Chemnitz veranstalten, finde ich, wie diese Bande bereits die Institutionen durchsetzt hat, insbesondere die Polizei. Man sollte die gesamte Polizeiführung in Chemnitz austauschen und durch Leute aus dem Westen ersetzen. Das sind doch alles alte und neue Seilschaften dort.

Das ist die typische westdeutsche Sicht. Frau Stokowski hat sich im Spiegel dazu verstiegen, daß man für verrückt erklärt wird, wenn man in die Sächsische Schweiz fährt und daß sich ihre Bekannten nicht mehr trauen, mit dem Zug durch den Osten zu fahren. Im Wettbewerb um Vorurteile und Pauschalierungen ist das nicht weit von der AfD.

Nur weil das die AfD-Walhelergebnis im Westen 4% unter dem im Osten liegt, glaubt man irgendwie frei davon zu sein. Ich glaube nicht, daß da die Polizei irgendwie besser ist. Verfassungsschutz, BND, BKA, Außen- und Justizministerium sind doch allesamt reine Nazi-Refugien gewesen. Das BKA wurde zu einem Drittel mit SS-Offizieren ausgestattet. In Wiesbaden gab es eine Paul-Dickopf-Straße. BKA-Präsident bis 1971, SS-Untersturmführer beim SD und CIA-Spitzel. Die Straße wurde erst 2012 umbenannt.

Frage dich mal, wer im Osten nach der Vereinigung die Spitzenpositionen übernommen hat.
Landespolizeipräsidenten
1991-92 Fritz Maier, Polizeikarriere in Baden-Württemberg.
1992-98 Hans-Ulrich Herzberg, Polizeikarriere in Baden-Württemberg.
1998-2005 Eberhard Pilz, Polizeikarriere in Bayern, ab 1991 in Sachsen.
2002-2005, Bernd Groh, zu dem konnte ich nichts finden.
2005-2007, Klaus Fleischmann, kommt aus Bayern, seit 1993 in Sachsen
2007-12, Bernd Merbitz, das ist der erste aus dem Osten

Deine Wunsch, die Führung durch Westdeutsche auszutauschen, ist also seit der Wiedervereinigung Realität. Ich bin mir sicher, wenn man weitere Führungspositionen anschaut, ist das Ergebnis kein anderes. Das war einfach im gesamten Osten so und ist immer noch so: Westdeutsche bevorzugt: Kaum Ostdeutsche in Spitzenpositionen

Und diese Realität, ständig durch westdeutsche Seilschaften zur Seite gedrängt zu werden, gräbt sich eben ein.

Hier noch mal Frau Stokowski: Nehmt die Besorgten endlich ernst!

Das ist schon ziemlich harter Tobak und in dem Kommentaren zeigt sich, daß viele Chemnitz als Anlaß nehmen, um mal richtig über den Osten abzukotzen. Das klingt nicht viel anders als bei Pegida. Wenn ich in der Sächsischen Schweiz bin, begegne ich da massenweise Ausländern und besonders vielen Franzosen, Holländern, Engländern, Russen, Tschechen, Dänen. Die scheinen alle nicht die westdeutschen Vorurteile zu haben. Die Unwissenheit im Westen über den Osten ist immer noch groß und eben größer als andersrum.
« Letzte Änderung: 30. August 2018, 11:44:17 von Araxes »

Offline Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #126 am: 30. August 2018, 17:39:00 »
Das ist die typische westdeutsche Sicht.

Das ist gut möglich.

Zitat
Frau Stokowski hat sich im Spiegel dazu verstiegen, daß man für verrückt erklärt wird, wenn man in die Sächsische Schweiz fährt und daß sich ihre Bekannten nicht mehr trauen, mit dem Zug durch den Osten zu fahren.

Nach Sachsen würde ich auch nicht ohne zwingenden Grund fahren, nenn es von mir aus Vorurteil. Ich habe ein oder zwei nette Ecken in Brandenburg kennengelernt, in der Ecke um Rheinsberg; da fand ich die Leute sehr nett. Genauso rund um Erfurt. Dann war ich vor ein paar Jahren mal im Harz, da hatte ich nicht den Eindruck, daß die Menschen dort den Mauerfall schon mitbekommen haben. Tolle Gegend zum Motorradfahren, aber die Orte heißen dort Elend und Sorge und sehen auch so aus, und die Menschen verbreiten ein Lebensgefühl, das den Ortsnamen entspricht.

Ganz ehrlich gibt es nichts, was mich in den Osten zieht.

Zitat
Nur weil das die AfD-Walhelergebnis im Westen 4% unter dem im Osten liegt, glaubt man irgendwie frei davon zu sein.

Durchaus nicht. Aber die Nazis hier kenne ich; die in der Ex-DDR scheinen mir noch ein ganz anderes Kaliber zu sein. Wahrscheinlich auch ein Vorurteil, aber meine körperliche Unversehrtheit ist mir wichtiger als die Verifizierung oder Widerlegung eines Vorurteils. Hoyerswerda hätte es 1991 im Westen nicht gegeben und wird es trotz der AfD auch heute nicht im Westen geben.

Zitat
Ich glaube nicht, daß da die Polizei irgendwie besser ist.

Nun, zumindest ist ihre Pressearbeit besser, und sie sächseln auch nicht.  8)

Zitat
Verfassungsschutz, BND, BKA, Außen- und Justizministerium sind doch allesamt reine Nazi-Refugien gewesen. Das BKA wurde zu einem Drittel mit SS-Offizieren ausgestattet.

Das ist durchaus bekannt. Aber wann war das? Meinst Du nicht auch, daß die mittlerweile alle außer Dienst und hoffentlich tot sind?

Und mit was für einem Personal wurden denn die ersten Generationen der Stasi ausgestattet? Mit strammen Kommunisten? Vergiß es. Die haben sich genauso der bewährten Folterknechte der Nazis bedient.

Zitat
Frage dich mal, wer im Osten nach der Vereinigung die Spitzenpositionen übernommen hat.

Natürlich Wessies; aber sie mußten mit dem vorhandenen personellen Unterbau leben; der wurde nicht ausgetauscht.

Zitat
Landespolizeipräsidenten
1991-92 Fritz Maier, Polizeikarriere in Baden-Württemberg.
1992-98 Hans-Ulrich Herzberg, Polizeikarriere in Baden-Württemberg.
1998-2005 Eberhard Pilz, Polizeikarriere in Bayern, ab 1991 in Sachsen.
2002-2005, Bernd Groh, zu dem konnte ich nichts finden.
2005-2007, Klaus Fleischmann, kommt aus Bayern, seit 1993 in Sachsen

Wer von denen ist noch im Amt?

Zitat
Deine Wunsch, die Führung durch Westdeutsche auszutauschen, ist also seit der Wiedervereinigung Realität.

Offensichtlich war das nicht nachhaltig genug.

Zitat
Und diese Realität, ständig durch westdeutsche Seilschaften zur Seite gedrängt zu werden, gräbt sich eben ein.

Was willst Du? Dafür haben wir eine ostdeutsche Blockflöte als Bundeskanzlerin.  :evil

Da wächst eben nicht zusammen, was auch nicht zusammen gehört. Verwunderlich ist das nicht.

Es gab ja keine Wiedervereinigung, sondern einen Beitritt. Man wollte im Osten ja schnell, schnell die DM und die geilen Westautos haben, weiter haben wohl die wenigsten gedacht. Sowas geht natürlich nicht, wenn man  sich für eine echte Wiedervereinigung entscheidet und der Sache mal eine volle Generation Zeit gibt, um tatsächlich zusammenzuwachsen. "Beitritt" bedeutet aber auch, daß nach Wessie-Regeln gespielt wird. Da hätte man vielleicht mal kurz drüber nachenken sollen, bevor man sich auf sein neues Westauto freut.

Zitat
Die Unwissenheit im Westen über den Osten ist immer noch groß

Das ist sicher richtig; aber einladend war der Osten nie und wird es immer weniger.

Zitat
und eben größer als andersrum.

Da bin ich mir nicht sicher.
« Letzte Änderung: 30. August 2018, 17:50:08 von Yossarian »
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Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #127 am: 30. August 2018, 19:43:49 »
Tolle Gegend zum Motorradfahren, aber die Orte heißen dort Elend und Sorge und sehen auch so aus, und die Menschen verbreiten ein Lebensgefühl, das den Ortsnamen entspricht.

Wir waren dieses Jahr in Wernigerode. Alles ist extrem rausgeputzt und auch nicht mehr ganz billig. In der Gegend gibt es viele bedeutende Kulturgüter: den Dom mit Schatz in Quedlinburg, Som und Schatz in Halberstadt, Kloster Drübeck, Kloster Ilsenburg, das Schloß in Wernigerode, wo übrigens der Fürst von Stolberg-Wernigerode für Bismarck die Sozialgesetzgebung ausgearbeitet hat..





Zitat
Ganz ehrlich gibt es nichts, was mich in den Osten zieht.

Mit einer gewissen Ignoranz kann man sich so eine Einstellung zulegen.

Zitat
Durchaus nicht. Aber die Nazis hier kenne ich; die in der Ex-DDR scheinen mir noch ein ganz anderes Kaliber zu sein.

Die sind prolliger und dahinter stecken oft genug Nazis mit Geld aus dem Westen, die Immobilen kaufen und da Nazi-Treffs einrichten. Da gibt es alles möglich Kroppzeug von Burschenschaftlern bis NPD-Leuten.

Zitat
Wahrscheinlich auch ein Vorurteil, aber meine körperliche Unversehrtheit ist mir wichtiger als die Verifizierung oder Widerlegung eines Vorurteils.

Ja, ziemlich irrational. Da ist nun wirklich überhaupt nichts dran. Das schlägt in die gleiche Kerbe wie jemand, der sagt, daß er nicht in ein syrische Restaurant geht, weil da ja ein IS-Terrorist sein könnte. Qualitativ ist das das gleiche.

Zitat
Hoyerswerda hätte es 1991 im Westen nicht gegeben und wird es trotz der AfD auch heute nicht im Westen geben.

Es hat Mölln, Solingen und Lüneburg gegeben. Insgesamt 18 Tote. Ich glaube, beim body count führt Westdeutschland. Da könnte man jetzt auch sagen: "sowas wird es trotz der AfD auch heute nicht im Osten geben."

Zitat
Das ist durchaus bekannt. Aber wann war das? Meinst Du nicht auch, daß die mittlerweile alle außer Dienst und hoffentlich tot sind?

Das sollten sie sein, aber wie viel vom Geist lebt weiter? Bei Herrn Maaßen habe ich da meine Zweifel.

Zitat
Und mit was für einem Personal wurden denn die ersten Generationen der Stasi ausgestattet? Mit strammen Kommunisten? Vergiß es.

Nein, vergesse ich nicht. Da gab es eine Menge Leute, die in die Sowjetunion geflohen waren und dann zurückkamen. Die haben sich dann untereinander und mit anderen Kommunisten und Sozialdemokraten bekriegt. Es wurde aber tatsächlich besser mit Nazis aufgeräumt. Natürlich gab's die auch, aber weniger offen und selbstbewußt und ich behaupte mal, nicht so viele. Die Russen haben die massenweise in den NKWD-Lagern verschwinden lassen - zusammen mit vielen Unschuldigen. Die Leute sind in den Westen gegangen, wenn sie Dreck am Stecken hatten. Und im Osten hat sich niemand getraut, ein Bild von seinem Opa in Waffen-SS-Uniform im Wohnzimmer zu haben. Das habe ich in Mannheim erlebt.

Im Osten gab's auch keine Veteranentreffen der Leibstandarte. Völlig undenkbar sowas. Im Westen war das offen und normal und wurde von der Polizei gegen Demonstranten geschützt. Rente für Waffen-SS-Leute oder eine Pension für die Freissler-Gattin? Nicht im Osten.

Zitat
Natürlich Wessies; aber sie mußten mit dem vorhandenen personellen Unterbau leben; der wurde nicht ausgetauscht.

Du hast aber gefordert, die Führung auszutauschen. Ich wollte nur zeigen, daß eben genau die in den Aufbaujahren durchweg westdeutsch war. Offenbar haben die versagt und da den falschen Geist verbreitet.

Zitat
Es gab ja keine Wiedervereinigung, sondern einen Beitritt. Man wollte im Osten ja schnell, schnell die DM und die geilen Westautos haben, weiter haben wohl die wenigsten gedacht.

Das ist Geschichtsverfälschung. Der Osten hätte gerne eine Vereinigung gehabt inkl. einer neuen Verfassung. Kohl hatte das rundweg abgelehnt und die Bedingungen diktiert. Er wollte den Anschluß und war der Meinung, dann würde alles am besten laufen. Der Seitenhieb auf Westautos ist unter der Gürtellinie. Westdeutschen war ja nicht mal der grüne Abbiegepfeil zuzumuten. Den kapieren die heute noch nicht. Der Osten hat das gesamte Westsystem übernommen. Das war eine riesige Leistung. Im Westen hat man sich dann noch jahrelang dagegen gestemmt, den §218 zu übernehmen. Dieses Beharren auf möglichst wenig Veränderung hat viel zum Ärger im Osten beigetragen. Es ist ja nun nicht so, daß die alte BRD rundum reibungslos funktioniert. Steuersystem, Bildungssystem, Gesundheitssystem, Rentensystem. Alles riesige reformunfähige Baustellen und durchaus mit Dingen zu verbessern, die man aus dem Osten übernehmen könnte.

Das passiert aber nicht und wenn, dann ganz ganz langsam: Ganztagsschule, G8, Poliklinik, Kindergärten, Zentralabitur, Akademie der Wissenschaften als zentrale Einrichtung ... Hat alles gut funktioniert, darf man aber auf keinen Fall einfach so übernehmen. Das ist ja DDR. Kann nicht gut sein. Also wird probiert, getestet, verworfen, wieder probiert. Endloses rumwurschteln, statt einfach zuzugeben, daß es Konzepte in der Schublade gibt, die man übernehmen könnte. Die Leute merken, daß einfach aus Prinzip nichts so gemacht wird, wie es im Osten war. Stoß die Leute permanent so vor den Kopf und du züchtest Unzufriedenheit.

Da kommen dann auch noch so Dinge dazu, daß im Osten mit einem Federstrich Unternehmen mit fünstelliger Mitarbeiterzahl mal eben so geschlossen wurden, aber wenn im Westen Holzmann pleitegeht, ja dann muß der Bundeskanzler rotieren und es wird ein Rettungspaket gemacht. Ich war damals ziemlich fassungslos. Warum hat man den Laden nicht genauso abgewickelt wie zig Ost-Unternehmen?

Zitat
Sowas geht natürlich nicht, wenn man  sich für eine echte Wiedervereinigung entscheidet und der Sache mal eine volle Generation Zeit gibt, um tatsächlich zusammenzuwachsen. "Beitritt" bedeutet aber auch, daß nach Wessie-Regeln gespielt wird. Da hätte man vielleicht mal kurz drüber nachenken sollen, bevor man sich auf sein neues Westauto freut.

Wie gesagt, das ist unfair und geschichtsvergessen. Dem De Maiziere hatten die West-Unterhändler ziemlich klar gemacht, daß er nichts zu melden hat. Das war friß oder stirb. Daß die Vereinigung als Anschluß kam, war kein Wunsch aus dem Osten. Es gab Anfangs Ideen, eine Vereinigung zu machen, die unter anderen Vorzeichen steht. Das wurde ganz schnell abgebügelt. Such die Schuldigen dafür woanders. Und ohne Kohls Einheizen hätte man das alles auch etwa langsamer machen können.

Zitat
Das ist sicher richtig; aber einladend war der Osten nie und wird es immer weniger.

Wie gesagt: ignorant. Genausogut könnte ich behaupten, daß Belgien ein Land von Kinderschändern und Terroristen ist und ich da nie einen Fuß hinsetzen werde. Ich hab's aber trotzdem getan und das ist dann wohl der Unterschied zwischen Wessi und Ossi.

Zitat
Da bin ich mir nicht sicher.

Ich bin mir da ohne jeden Zweifel sicher. Das fängt schon damit an, daß sich in Westdeutschland das Gerücht hält, man müßte nur da den Soli zahlen. Was wissen die Leute sonst noch? Doch ehrlich gesagt fast nichts.
« Letzte Änderung: 30. August 2018, 19:57:10 von Araxes »

Offline Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #128 am: 30. August 2018, 20:08:36 »
Du hast aber gefordert, die Führung auszutauschen. Ich wollte nur zeigen, daß eben genau die in den Aufbaujahren durchweg westdeutsch war. Offenbar haben die versagt und da den falschen Geist verbreitet.

Ja, da hast Du sicher Recht.

Zitat
Das ist Geschichtsverfälschung. Der Osten hätte gerne eine Vereinigung gehabt inkl. einer neuen Verfassung.

Das wäre das einzig Vernünftige gewesen.

Zitat
Kohl hatte das rundweg abgelehnt und die Bedingungen diktiert.

Dazu gehört auch ein Widerpart, der sich was diktieren läßt.

Zitat
Der Seitenhieb auf Westautos ist unter der Gürtellinie.

Geschenkt. Ich hab hier unmittelbar nach der Wende genug Leute erlebt, die nix anderes in der Birne hatten als ein (schrottreifes) Westauto zu kaufen und einen Fernseher.

Zitat
Dieses Beharren auf möglichst wenig Veränderung hat viel zum Ärger im Osten beigetragen. Es ist ja nun nicht so, daß die alte BRD rundum reibungslos funktioniert.

Das hat ja auch keiner behauptet.

Zitat
Die Leute merken, daß einfach aus Prinzip nichts so gemacht wird, wie es im Osten war.

Deshalb heißt es ja auch Anschluß Beitritt und nicht Wiedervereinigung.

Zitat
Ich war damals ziemlich fassungslos. Warum hat man den Laden nicht genauso abgewickelt wie zig Ost-Unternehmen?

Hätte man sollen, gar keine Frage.

Zitat
Dem De Maiziere hatten die West-Unterhändler ziemlich klar gemacht, daß er nichts zu melden hat. Das war friß oder stirb.

Was wäre denn passiert, wenn er sich dem verweigert hätte? Einmarsch der Nato in die DDR? Es gehören immer zwei dazu.

Ich muß gestehen, daß ich diese Zeit nur wie durch einen Schleier wahrgenommen und nicht viel mitbekommen habe. Bei dem bißchen, was ich so gelegentlich aufgeschnappt habe, habe ich nur mit dem Kopf geschüttelt.

Zitat
Genausogut könnte ich behaupten, daß Belgien ein Land von Kinderschändern und Terroristen ist

Muß man diskutieren, könnte ja stimmen. Es gibt Ecken von Brüssel, durch die fahre ich nur mit eingeschalteter Zentralverriegelung.
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Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #129 am: 31. August 2018, 00:18:54 »
Das wäre das einzig Vernünftige gewesen.

Es ist so viel versäumt worden. Man hätte in dem Zug gleich mal den Beamtenstatus abschaffen können. In der DDR gab es keine Beamten. Oder eine Länderreform machen mit nur noch 5 Bundesländern. Man hätte das Bildungssystem vereinheitlichen können. Das Steuersystem der DDR war viel einfacher.

Wird es nun alles nicht geben, weil das Land nicht reformierbar ist.

Zitat
Dazu gehört auch ein Widerpart, der sich was diktieren läßt.

Die standen mit dem Rücken an der Wand. Da gab es keine Verhandlungmacht. Und ich glaube, es spielte auch eine Rolle, daß die DDR eine CDU-Regierung hatte und die Protagonisten wußten, daß sie weich im Westen landen würden.

Zitat
Geschenkt. Ich hab hier unmittelbar nach der Wende genug Leute erlebt, die nix anderes in der Birne hatten als ein (schrottreifes) Westauto zu kaufen und einen Fernseher.

Ich weiß, daß es das gab, aber ich habe es selber nicht erlebt. Die Leute als ein bißchen blöd hinzustellen, ist aber unangebracht. Deren ganzes Leben wurde umgekrempelt: politisches System, Steuersystem, Bildungssystem, Gesundheitssystem, Arbeitsrecht, Sozialsystem, Konsum... alles anders, alles mit Umgewöhnung oder Lernprozessen verbunden. Eine Million ist der Arbeit hinterhergereist. Und Wessis? Bauen Unfälle, weil sie den grünen Pfeil nicht kapieren. Dabei war das alles, was die neu lernen mußten. Wer ist da jetzt der Depp?

Zitat
Das hat ja auch keiner behauptet.

Im Vergleich wurde es immer so hingestellt, daß man sich aus dem Osten nichts sagen lassen muß, weil da prinzipiell nichts besser gewesen sein kann.

Zitat
Deshalb heißt es ja auch Anschluß Beitritt und nicht Wiedervereinigung.

Aber dann behaupte nicht, der Osten hätte das so gewollt. Meine Eltern wollten nicht, daß die gesamte ostdeutsche Wissenschaftslandschaft von westdeutsch besetzten Kommissionen evaluiert wird, die dann über jeden einzelnen den Daumen hebt oder senkt. Man muß sich mal vorstellen, eine Kommission der Humboldt-Universtität würde nach Göttingen kommen und sich von jedem einzelnen seinen wissenschaftlichen Lebenslauf präsentieren lassen und die Leute dann in brauchbar und unbrauchbar einteilen. Das wäre völlig undenkbar.

Zitat
Was wäre denn passiert, wenn er sich dem verweigert hätte? Einmarsch der Nato in die DDR? Es gehören immer zwei dazu.

Ich weiß es nicht. Man hätte es probieren sollen. Das war aber kaum noch möglich, nachdem Kohl eine schnelle Vereinigung versprochen hatte. Der Druck der Straße war groß und die DDR-Regierung war nur noch auf Abruf und hatte keinen leichten Stand mehr. Die Leute wären dann eben gegangen. Ohne daß der Westen die leichten Einbürgerungen stoppt, wären bald nicht mehr viele dagewesen. Dabei war Kohls Inkompetenz furchtbar. Die schnelle Währungsunion war ein Fehler. Der Kollaps der DDR-Inudstrie folgte und Nullstunden-Kurzarbeit für sehr viele. Mit dem Geld hätte man besser die Unternehmen kapitalisiert, aber das war Kohl nicht mal recht. Er dachte, je sturmreifer die sind, desto besser. Die werden dann schnell übernommen und saniert. Es kam dann anders.
« Letzte Änderung: 31. August 2018, 00:29:06 von Araxes »

Offline Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #130 am: 31. August 2018, 18:17:27 »
Es ist so viel versäumt worden.

Allerdings! Da ist eine ganz große historische Chance vertan worden.

Zitat
Die standen mit dem Rücken an der Wand. Da gab es keine Verhandlungmacht.

So what? Scharenweise sind die Menschen in den Westen rübergerannt, und die Wirtschaft der DDR brach zusammen. Was gab es den da noch zu verlieren? Im schlimmsten Fall hätte die entvölkerte Noch-DDR den Staatsbankrott erklärt.

Ich hätte mir da gerne einen Rettungsschirm der EU angeschaut und einen Kanzler Kohl, der sich angesichts zigtausender DDR-Flüchtigen in der BRD hingestellt und "Wir schaffen das" gebrabbelt hätte.  :evil

Zitat
Und ich glaube, es spielte auch eine Rolle, daß die DDR eine CDU-Regierung hatte und die Protagonisten wußten, daß sie weich im Westen landen würden.

Darauf kannst Du getrost einen lassen.

Zitat
Ich weiß, daß es das gab, aber ich habe es selber nicht erlebt.

Ich schon. Die Zeit habe ich, wie bereits erwähnt, sehr schemenhaft miterlebt. Mein Umfeld in der Zeit von Anfang der vierten Quartals 1989 bis Ende des zweiten Quartals 1990 beschränkte sich im Wesentlichen auf den Mikrokosmos einer Säuglings(intensiv)station mit ein paar Stunden Ausgang täglich, in denen ich versucht habe, meinen Laden am Leben zu erhalten. Da werden Nachrichten eher unwichtig und nebensächlich. Ich hätte zu der Zeit auch den dritten Weltkrieg verpaßt.

Aber so ein paar Sachen sind mir hängengeblieben. Meine Exfrau hatte einige Brieffreunde in der DDR; die kamen alle angedackelt, ihre Konsumbedürfnisse zu befriedigen, allem voran Autos. Bei uns im Krankenhaus schlugen zwei Leute aus der DDR auf, die praktisch am Frankfurter Hauptbahnhof aus dem Zug heraus engagiert worden waren: Eine junge Ärztin und eine Kinderkrankenschwester.

Einerseits wurden die ohne große Umstände sofort engagiert, und keiner zickte da lange rum mit der Umschreibung bzw.Anerkennung der Zeugnisse und Examina. Die Ärztin war sehr engagiert, aber mit den modernen Apparaten ein bißchenüberfordert, was sie nur mäßig erfolgreich zu überspielen versuchte. Aber sie war okay, und ich bin sicher, nach einem halben Jahr hatte die das fest im Griff.

Klar kann ich verstehen, daß die mit ihrer Ausbildung auch endlich mal ein Stück vom Kuchen abhaben wollte, "richtiges" Geld verdienen und den Lebensstandard haben, den ein Arzt (damals) in der BRD hatte. Aber diese Leute kamen in Scharen und fehlten daheim.

Die Kinderkrankenschwester bekam ebenfalls sofort einen Job und ein Zimmer im Schwesternwohnheim. Tatsächlich interessierte die sich nicht für kranke Kinder, sondern für die Frankfurter Partyszene. Daß sie fast täglich verspätet und völlig übernächtigt zum Dienst erschien, war noch das geringste. Als sie zum zweiten mal mit einer Fahne erschienen war, ging ich mit ein paar anderen Eltern zur Pflegedienstleitung. Ich habe sie danach nicht mehr gesehen.

Zitat
Die Leute als ein bißchen blöd hinzustellen

Okay, dann halt naiv.

Zitat
Meine Eltern wollten nicht, daß die gesamte ostdeutsche Wissenschaftslandschaft von westdeutsch besetzten Kommissionen evaluiert wird, die dann über jeden einzelnen den Daumen hebt oder senkt. Man muß sich mal vorstellen, eine Kommission der Humboldt-Universtität würde nach Göttingen kommen und sich von jedem einzelnen seinen wissenschaftlichen Lebenslauf präsentieren lassen und die Leute dann in brauchbar und unbrauchbar einteilen. Das wäre völlig undenkbar.

So ist das, wenn man sich eine neue Kolonie einverleibt hat. Da wird geschaut, wer nützlich ist, der Rest kann gehen. Nicht anders als Kolonialherren haben die aus dem Westen sich aufgeführt. Der Unterschied zwischen der DDR und Deutsch-Südwestafrika ist, daß die Afrikaner die Kolonialherren nicht auch noch herbeigesehnt und willkommen geheißen haben.

Zitat
Man hätte es probieren sollen

Ja, hätte man!!!

Zitat
Das war aber kaum noch möglich, nachdem Kohl eine schnelle Vereinigung versprochen hatte.

Was hätte Kohl denn ernsthaft der Bevölkerung eines (noch) souveränen anderen Staates versprechen können?

Zitat
Der Druck der Straße war groß und die DDR-Regierung war nur noch auf Abruf und hatte keinen leichten Stand mehr.

Ich weiß. Aber dann darf die Straße sich hinterher auch nicht beschweren, wenn nix Gescheites dabei herausgekommen ist.

Die DDR-Regierung hätte nicht Kuschen dürfen, sondern sofort über die Medien kommunizieren, daß der Westen ihnen die Pistole auf die Brust setzt. Sofort berichten, was der Westen vor hat.

Zitat
Die Leute wären dann eben gegangen.

Klar. Kommt die DM nicht zu uns gehen wir zu ihr. Diese Büchse der Pandora hat der Westen nicht mehr zubekommen. Genau das wäre aber der (vielleicht letzte) Trumpf der DDR-Regierung gewesen: Ihr spielt nicht fair? Dann schicken wir Euch unsere Menschen und erklären den Staatsbankrott. Viel Spaß damit, Herr Kohl.  :evil

Zitat
Ohne daß der Westen die leichten Einbürgerungen stoppt

Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, daß es kurz davor stand. Kohl war jedenfalls nicht glücklich damit, so viele "Menschen geschenkt zu bekommen".

Zitat
Die schnelle Währungsunion war ein Fehler.

Natürlich.
« Letzte Änderung: 31. August 2018, 19:17:59 von Yossarian »
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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #131 am: 01. September 2018, 12:40:52 »
Es hat Mölln, Solingen und Lüneburg gegeben. Insgesamt 18 Tote. Ich glaube, beim body count führt Westdeutschland.

In Mölln, Solingen und Lüneburg stand jedenfalls keine johlende, militante Meute applaudierend davor, mit zum Hitlergruß erhobener Hand, die Bierdose in der anderen Hand und die Jogginghose vollgepißt. Hier hat keiner Beifall geklatscht, nicht in Mölln, Solingen, noch Lüneburg.

Dieses Foto von dem besoffenen Typen in oben beschriebener Haltung, das damals um die Welt ging, war für mich jahrelang der Archetypus des ostdeutschen gemeingefährlichen Prolls. Du kannst sagen, was Du willst, aber so was habe ich im Westen noch nicht erlebt und werde ich hoffentlich nie erleben. Als ich das gesehen habe, habe ich nur gedacht, Ogottogott, was haben wir uns da eingehandelt, und wie werden wir die wieder los
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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #132 am: 02. September 2018, 02:11:55 »
Was hätte Kohl denn ernsthaft der Bevölkerung eines (noch) souveränen anderen Staates versprechen können?

Eine privilegierte Partnerschaft, Assoziierung und einen Plan zur Wiedervereinigung. Hätte er gesagt wird machen eine Roadmap mit Ziel in 5 Jahren, hätte das viele schon beruhigt. Das glaube ich schon.

Zitat
Die DDR-Regierung hätte nicht Kuschen dürfen, sondern sofort über die Medien kommunizieren, daß der Westen ihnen die Pistole auf die Brust setzt. Sofort berichten, was der Westen vor hat.

Du vergißt, daß die auch alle keine Profis waren. Verteidigunsminister ein Pfarrer, Außenminister ein Pfarrer usw. Die Leute waren auch nicht auf die Ellenbogenmentalität vorbereitet. Die ist heute noch nicht so entwickelt. Teilweise sind die vom runden Tisch in hohe Positionen gespült worden und wußten kaum, wie ihnen geschah. Die standen dann Leuten gegenüber, die allesamt Profi-Ellenbogenausfahrer waren. Da waren die SED-Kader noch deutlich besser trainiert. Wer in der DDR Karriere mit Ellenbogen machen wollte, trat in die SED ein. Aber die standen dann nur noch in der zweiten Reihe.

Zitat
Klar. Kommt die DM nicht zu uns gehen wir zu ihr. Diese Büchse der Pandora hat der Westen nicht mehr zubekommen. Genau das wäre aber der (vielleicht letzte) Trumpf der DDR-Regierung gewesen: Ihr spielt nicht fair? Dann schicken wir Euch unsere Menschen und erklären den Staatsbankrott. Viel Spaß damit, Herr Kohl.  :evil

Vielleicht hätte sogar der IWF geholfen. Die DDR war auch gar nicht so dramatisch verschuldet. Das waren 1989 etwa 85% vom BIP.

Quelle: Die DDR war in Wahrheit gar nicht pleite

Die BRD hat 68%, Italien 132%.

Zitat
Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, daß es kurz davor stand. Kohl war jedenfalls nicht glücklich damit, so viele "Menschen geschenkt zu bekommen".

Aber auch nicht unglücklich. Das waren viele Beitragszahler für die Rente. Die Ossis waren meist schnell im Job. Ich wüßte nicht, daß Arbeitslosigkeit unter denen ein gravierendes Problem war.

Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #133 am: 02. September 2018, 02:22:18 »
In Mölln, Solingen und Lüneburg stand jedenfalls keine johlende, militante Meute applaudierend davor, mit zum Hitlergruß erhobener Hand, die Bierdose in der anderen Hand und die Jogginghose vollgepißt. Hier hat keiner Beifall geklatscht, nicht in Mölln, Solingen, noch Lüneburg.

Dieses Foto von dem besoffenen Typen in oben beschriebener Haltung, das damals um die Welt ging, war für mich jahrelang der Archetypus des ostdeutschen gemeingefährlichen Prolls. Du kannst sagen, was Du willst, aber so was habe ich im Westen noch nicht erlebt und werde ich hoffentlich nie erleben.

Im Westen ist man eben vornehmer. Gauland und von Storch sind eben distinguierte Leute mit einer anständigen Biographie. Die johlen nicht und sind auch keine Prolls. Trotzdem ist ihre Wirkung die gleiche. Ich würde mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Irgendwann passiert sowas mal im Westen. Den johlenden Nazi-Mob gab's auch kürzlich in Charlotteville. Das waren alles keine Ossis.

Im April in Dortmund: Dortmund im Ausnahmezustand! Neonazi-Kundgebungen und Gegenproteste am Samstag: So lief das Demo-Chaos

Zitat
Als ich das gesehen habe, habe ich nur gedacht, Ogottogott, was haben wir uns da eingehandelt, und wie werden wir die wieder los

Ja, Vorurteile eben. Ein Foto und schon sind alle Ossis so. "Wie werden wir die nur wieder los"... der Satz wird dann wahlweise mit "die Flüchtlinge" oder "die Ossis" beendet. Ich sehe da keinen Unterschied, wenn der Wille zum genauen hinschauen fehlt, ist das auch nur AfD bzw. AfD andersrum.

Offline nigel48

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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #134 am: 02. September 2018, 02:28:51 »
« Letzte Änderung: 02. September 2018, 02:31:28 von nigel48 »
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster