Ich sehe darin keine Gleichschaltung der gesamten Bevölkerung. Das, was ich in der Richtung beobachten kann, betrifft Teile bestimmter Schichten. Gute Ausbildung, beide bis zu den Babyjahren berufstätig, mittleres bis gutes Einkommen.
Jeder Trend spricht nur bestimmte Zielgruppen an.
Ich habe jetzt nebenbei etwas darüber nachgedacht. Ein möglicher Ansatzpunkt ist der Anachronismus, in welchem sich gut ausgebildete, karrierebewusste Frauen befinden könnten - eigentlich steht ihnen der gleiche Weg offen, wie ihren Partnern. Kinderwunsch ist gleichzeitig ein natürliches Wollen. Was den Weg unterbricht. Auch wenn Männer ebenfalls in die Elternzeit gehen können.
Viele dieser Frauen werden das einerseits gar nicht wollen, sie wollen bei ihren Kindern sein, während ihnen andererseits bewusst ist, dass sie damit zurückfallen.
Das "muss" ausgeglichen werden. Zum Beispiel durch eine Binnenmachtposition in der Familie. Wodurch sie das, im Vergleich zu ihren gleichgestarteten Partnern unterbrochene berufliche Weiterkommen kompensieren.
Dieses Bild muss dann zwingend nach außen hin sichtbar gemacht werden.
Im Prinzip haben wir es weniger mit Dressur des Mannes als mit Zensur des Selbstbildes zu tun.
Das Grundproblem Karriere-Kind gibt es schon sehr lange. Aber der Weg der Kompensation ändert sich mit der Zeit und mit der Zielgruppe.