Autor Thema: Der Islam und...  (Gelesen 354517 mal)

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Offline marple

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1380 am: 08. November 2018, 13:07:50 »
Richtig, aber mit der Methode kannst Du auch hier jedes Wahlergebnis relativieren oder gar aus den Angeln heben.

Mit der Methode Wahrheit?

Du sagst also, 14,5% ist zwar richtig, aber die propagandierten 60% fühlen sich richtiger an?

Wo bin ich hier?


Maxim hat nicht vom Wahlergebnis sondern von allen Deutschtürken gesprochen.
« Letzte Änderung: 08. November 2018, 13:10:13 von marple »

Offline Yossarian

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1381 am: 08. November 2018, 13:36:37 »
Du sagst also, 14,5% ist zwar richtig, aber die propagandierten 60% fühlen sich richtiger an?

Nein. Was ich sagen will ist, daß weder die eine noch die andere Zahl das Stimmungsbild korrekt wiedergibt.

60 % von 661.000 sind natürlich nur 14,5 % von 1,43 Millionen. Wir wissen jetzt aber immer noch nicht, was die anderen 85,5 % denken. Warum sind sie zuhause geblieben?

Mit "unseren" Wahlen ist das nicht anders. Bei Wahlbeteiligungen um die 50 % kann man nicht unterstellen, daß ein Wahlergebnis die Meinung aller Wahlberechtigten repräsentiert. Die Frage ist auch hier: Warum sind die Wähler zuhause geblieben?
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Offline marple

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1382 am: 08. November 2018, 13:43:55 »
Eben. Wir wissen es nicht. Entweder interessieren sie sich nicht mehr für türkische Politik (Integration vollzogen) oder sie sind zu faul um sich aufzuregen.

Und die nichtwahlberechtigten Deutschtürken sind die, die ihre türkische Staatsbürgerschaft abgegeben oder gar nicht erst beantragt haben (Integration vollzogen).

Aber sich hinzustellen und zu sagen  60% aller Deutschtürken sind für Erdogan ist so, als würde man behaupten, über die Hälfte aller Moslem gehörten zum IS. Oder alle Deutschen waren Nazis.


Offline marple

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1383 am: 08. November 2018, 14:03:29 »
In Bulgarien zum Beispiel gibt es gefühlt haufenweise Alte, überwiegend Frauen, die für Putin schwärmen. Weil sie vor der bulgarischen Perestroika besser gestellt waren und das heutige Russland mit der alten SU gleichsetzen. "Damals war alles besser"...

Und mein Monteur hat mir erzählt, dass es vor allem die Alten (überwiegend Männer) sind, die in ihren Teestuben hocken und den "starken Mann" Erdogan gut finden.

Das alles hat viel damit zu tun, ob man sich da, wo man lebt, gut vertreten fühlt oder nicht. Und damit, dass man eben nicht miterlebt, wie es sich tatsächlich unter "einem starken Führer" lebt. Hier haben Sie doch gar keine Repressionen durch Erdogan zu erwarten. Da funktioniert Manipulation viel besser.

Offline Yossarian

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1384 am: 08. November 2018, 14:14:56 »
Aber sich hinzustellen und zu sagen  60% aller Deutschtürken sind für Erdogan

Das ist natürlich Quatsch.

Das alles hat viel damit zu tun, ob man sich da, wo man lebt, gut vertreten fühlt oder nicht. Und damit, dass man eben nicht miterlebt, wie es sich tatsächlich unter "einem starken Führer" lebt. Hier haben Sie doch gar keine Repressionen durch Erdogan zu erwarten. Da funktioniert Manipulation viel besser.

Man sollte diese Menschen zwingen, auch dort zu leben, wo es angeblich besser ist.  :evil

Stell Dir mal vor, die ganzen Nachkommen der nach Südamerika geflohenen deutschen Nazis und die deutsche Community in Namibia, die meinen, sie lebten immer noch in Deutsch-Südwestafrika, dürften hier wählen...
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Offline marple

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1385 am: 08. November 2018, 14:52:59 »
Wenn sie die deutsche Staatsbürgerschaft behalten haben, dürfen sie das sogar.

Offline Yossarian

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1386 am: 08. November 2018, 15:11:03 »
Hoffentlich wissen die das nicht.  8)
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Offline marple

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1387 am: 08. November 2018, 15:27:55 »
Ich glaube, die namibianischen Deutschen haben keine deutsche Staatsbürgerschaft mehr - Namibia will die schließlich liebend gern loswerden. Damit wären sie zu anfällig.

Offline Yossarian

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1388 am: 08. November 2018, 15:40:59 »
Ich glaube, die namibianischen Deutschen haben keine deutsche Staatsbürgerschaft mehr - Namibia will die schließlich liebend gern loswerden.

Müssen wir ihnen dann Asyl geben, wenn sie sich in Namiba politisch verfolgt fühlen? Und was machen wir, wenn sie hier keinen Anspruch auf Asyl haben und Namiba die nicht wieder zurücknimmt?

Wird es eine spezielle Flüchtlingseinrichtung für diese Leute geben, in der sie ihrer gewohnten Kultur weiter nachgehen dürfen und z.B. die Reichskriegsflagge über dem Sofa aufhängen?

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maxim

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1389 am: 08. November 2018, 20:33:14 »
60% der wahlberechtigten Deutschtürken, die wählen gegangen sind. Das sieht dann so aus:
Genau so wird ein Schuh daraus.

Das hier:
Zitat
"In Deutschland leben laut Statistischem Bundesamt 2,9 Millionen Menschen, die aus der Türkei stammen. Von ihnen sind 1,43 Millionen wahlberechtigte türkische Staatsangehörige. Rund 46 Prozent – also etwa 661.000 Personen – haben von diesem Recht Gebrauch gemacht. Mit Ja gestimmt haben etwa 416.000 der in Deutschland lebenden Wahlberechtigten."

Also etwa 14,5 % der Deutschtürken haben mit Ja gestimmt.

kommt dabei raus, wenn ein Zeitredakteur mit abgebrochenem Studium der Geschwätzwissenschaften eine statistische Analyse durchführt.
« Letzte Änderung: 09. November 2018, 00:10:09 von maxim »

Offline marple

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1390 am: 08. November 2018, 21:42:21 »
Das hier:

und wir wissen ja alle, wofür die Deutschtürken zu über 60+ Pro  votiert haben.

kollidiert mit dem hier:

Genau so wird ein Schuh daraus.

Womit dann das hier wohl eher auf deine "Statistik" zutrifft:

mit abgebrochenem Studium der Geschwätzwissenschaften eine statistische Analyse durchführt.

Wer im Glashaus sitzt...


Und wenn du schon jemanden angreifst, dann komm doch mit deiner eigenen Analyse rüber.
« Letzte Änderung: 08. November 2018, 21:44:13 von marple »

Offline simplemachine

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1391 am: 08. November 2018, 22:59:22 »
Die Sache versteht sich ganz einfach, wenn man sich klar macht, dass es bei den Migranten überall in etwa dasselbe ist, wie bei den türkischen Gastarbeitern. Es gibt die Generation, die selbst zugewandert ist und ihre Heimat selbst noch im Herkunftsland hatte und noch immer dort sieht, die alten Bräuche weiter pflegt, sich nur mühsam der hiesigen Kultur und Sprache öffnet. Das wird vor allem durch Rückkehrgedanken noch verstärkt, man kommt halt für ne Weile her und geht später - vielleicht - wieder zurück, obs dann dazu kommt steht auf einem anderen Blatt. Diese Generation interessiert sich stark für die Politik des Heimatlandes, für die hiesige hingegen kaum. Die Phantasie ist, im Alter in eine unter einem starken Mann zu neuem Glanz gekommene Heimat zurückzukehren. Dass die Leute, die tatsächlich in dem Land leben (müssen), vieles anders sehen, liegt auf der Hand. Gerade ältere Türken haben zudem noch so eine Sehnsucht nach alter osmanischer Größe, wünschen sich aus Nationalstolz  eine größere Bedeutung ihres Landes in der Welt, als nur unwürdiger Beitrittskandidat vor den Toren der EU zu sein.

Dann gibt es die Generation, die hier geboren ist. Kennt das "Heimat-" land nur aus einer überschaubaren Anzahl von Urlauben, hat keine besonderen Rückkehrfantasien, weil man nicht dorthin zurückkehren kann, wo man selbst gar nicht hergekommen ist. Übt Religion und Kultur das anderen Landes nur in deutlich reduziertem Maße aus, steht den Vorstellungen der älteren kritischer gegenüber und interessiert sich wenig für die Politik im Herkunftsland oder bewertet diese nach hiesigen Maßstäben anders. Die Abitur- und Studentenquote der orientalischen Zuwanderer steigt in letzter Zeit, da ist Mutti noch Analphabetin und die Tochter schon an der Uni. 

Diese Generationendifferenz gibt es in Deuschland längst auch, da sind ältere, die noch Gedanken an ein reines Deutschtum hegen und die jüngeren, die es als normal kennen, mit Farbigen, Asiaten, Orientalen etc. zur Schule zu gehen. 

Offline marple

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1392 am: 08. November 2018, 23:23:22 »
Müssen wir ihnen dann Asyl geben, wenn sie sich in Namiba politisch verfolgt fühlen? Und was machen wir, wenn sie hier keinen Anspruch auf Asyl haben und Namiba die nicht wieder zurücknimmt?

Wird es eine spezielle Flüchtlingseinrichtung für diese Leute geben, in der sie ihrer gewohnten Kultur weiter nachgehen dürfen und z.B. die Reichskriegsflagge über dem Sofa aufhängen?


Töchting hat ja nun auf einer Farm in Namibia gearbeitet (und wird es wieder tun), die Deutschstämmigen gehört. Das sind ganz normale Menschen. Keine Reichsflagge. Ist ja aber auch schon die 4. und 5. Generation dort im Land.

Was Töchting aufgefallen ist, war eben tatsächlich die Nichtvermischung mit den schwarzen Angestellten - da wird getrennt gegessen etc. Die weissen Angestellten essen mit den Besitzern und Urlaubern.

Töchting hat dort ihren Geburtstag gefeiert und alle Angestellten - von denen die meisten eben schwarz sind - sowie die Besitzer eingeladen. Die Weissen sind nur kurz zur Gratulation gekommen, aber nicht zum Essen geblieben. Das Essen hat sie selber zubereitet und im Hof angerichtet. Es war ihr nicht verboten - im Gegenteil, sie durfte sich für den Einkauf, das Dekorieren und Kochen frei nehmen, konnte einladen, wen sie wollte und hat auch Geschenke bekommen, aber man hat sich nicht dazugesetzt. Die schwarzen Angestellten haben sich dagegen richtig gefreut, dass sie auch mal eingeladen waren und auf dem Hof feiern durften. Einige der Frauen haben sich sogar extra bunte Kleider für diese Feier genäht.

Ich behaupte, dass da keine Integration der Einwanderer stattgefunden hat - aber es sind auch keine Altnazis. Altkolonialisten eher schon noch.

Offline marple

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1393 am: 08. November 2018, 23:30:57 »
Die Sache versteht sich ganz einfach...

Yup. Genau so sehe ich das auch.

Zudem ist mir noch keiner untergekommen, der mich in irgendeiner Weise versucht hat zu missionieren oder meinen Lebensstil bemängelt hat.

maxim

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Re: Der Islam und...
« Antwort #1394 am: 09. November 2018, 00:06:07 »
Und wenn du schon jemanden angreifst, dann komm doch mit deiner eigenen Analyse rüber.
Gern:
Das was du zitierst, verdient den Namen Analyse nicht. Das ist so, als würde man bei der Bayern Wahl,  die absolute Anzahl der Stimmen der CSU auf die Gesamtbevölkerung Bayerns - Wahlberechtigt oder nicht, Kinder und Pflegefälle und ausländische Staatsangehörige eingeschlossen - beziehen. So gerechnet, fiele die CSU dann weit unter 20 Pro. Bei solchen Rechnungen zeigt sich das ganze Ausmaß des Bildungsnotstandes.

Zumindest hätte man sich die Mühe machen können, die Zahl auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten beziehen zu können. Dann kommen wir immerhin auf roundabout 30 Pro statt 14.

Klar ist aber auch, dass eine Wahlbeteiligung von roundabout 50 Pro schon eine Hausnummer ist, wenn man bedenkt, dass die Leute teilweise weit anreisen mussten. Wenn wir davon ausgehen, dass Erdogan seine Anhänger stärker mobilisieren konnte, wofür es eigentlich keinen Grund gibt, kommen wir immer noch auf 60 Pro, denn der genaue Anteil war ja 66 Pro. Ich glaube allerdings eher, dass es umgekehrt war, also Erdogan Befürworter unter den Nichtwählern davon ausgegangen sind, dass die Wahl eh für ihren Favoriten gewonnen ist.
Wenn wir nach ethnischen Gruppen unterscheiden und die Kurden rausrechnen,  tipp ich auf 80 Pro für Erdogan.


« Letzte Änderung: 09. November 2018, 00:08:30 von maxim »