Der Islam und...

[marple]

Wo Du alles Phobien hinhalluzinierst... 

Wenn du immer noch Beispiele von mir willst - das ist eins. Da bin ich ganz bei simplemachine.

[Yossarian]

Was die Redaktion dazu trieb, die Mohammed Karikaturen sowie weitere eigene Karikaturen zu veröffentlichen, in Kenntnis der offensichtlichen Ablehnung in der muslimischen Welt, erschließt sich mir nicht.

Weil sie es konnten, weil sie es durften, und weil sie es mußten.

Immerhin gibt es eine Grenze zwischen legal und legitim.

Interessanter Ausspruch.

Sind wir uns wenigstens einig, daß es weder legal noch legitim war, die halbe Redaktion zu ermorden?

Man hätte ja den Rechtsweg beschreiten können, so wie damals z.B. der Papst, als die Titanic ihn auf dem Titelbild zu Vatileaks mit vollgepißter Kutte gezeigt hatte. Aber die Islamisten müssen die Leute ja immer gleich umbringen.

Vllt. wären sie alle noch am Leben, wenn sie neben den Karikaturen eine Zeichnung veröffentlicht hätten, in der ein offensichtlich katholischer Priester einem Ministranten den Schwanz in den Arsch steckt, die rote HIV Schleife am Revers und daunter die Worte:" Tut mit leid, aber der Papst hat Kondome verboten."

Ausgewogene Satire? Das ist ein Widerspruch in sich. Charlie Hebdo hatte einiges an Cartoonisten und Textern des 1989 eingestellten Journal Pilote aufgesogen, als man neu startete. Pilote war ähnlich gehässig wie Charlie Hebdo, aber auch deutlich kommerzieller. Eine der liebsten Zielscheiben von Pilote war die Kirche. Möglicherweise fand man, wie Maxim das in anderem Zusammenhang ausdrückte, daß die Kinderfickerei als Thema ausgelutscht ist und die Verbohrtheit der Islamisten ein lohnenderes Ziel sei. Falsch war das jedenfalls nicht, wie wir am Ergebnis sehen - getroffene Hunde bellen schießen.

Daß die Redakteure noch am Leben wären, wenn sie auch oder gar gleichzeitig ätzende Cartoons gegen die Kirche publiziert hätten, bezweifle ich.

wären sie dann wohl von der Bevölkerung gelyncht worden.

In Frankreich ganz sicher nicht; in Bayern vielleicht. Die Franzosen haben eine lange Tradition an ätzender, zum Teil grenzwertiger Kritik an der Religion.

Ich hoffe, das Prob ist hinreichend dargelegt.

Ich glaube nicht, aber das Thema ist interessant.

Edit: Noch zwei Zitate aus dem Wikiperiaartikel über Charlie Hebdo, die ich für bemerkenswert halte:

Der Islamkritiker Hamed Abdel-Samad sieht in den Karikaturen von Charlie Hebdo ein Geschenk für Muslime. Sie seien eine Chance, „entspannter mit heiligen Texten und Symbolfiguren umzugehen“ und „zu lernen, dass nur schwache Gedanken eine hohe Mauer der Einschüchterung brauchen, um sie zu beschützen“. Die Karikaturen seien „eine Art Schocktherapie“, um zu erkennen, dass nicht das Ansehen des Islam im Westen das Problem ist, „sondern was in seinem Namen geschieht“. (Hervorhebung von mir)

Die liberale Pariser Abendzeitung Le Monde wertete anlässlich der Vorwürfe einer angeblichen Islamfeindlichkeit der Satirezeitung im Frühjahr 2015 alle Titel des letzten Jahrzehnts aus und belegte so, dass Charlie Hebdo sich wesentlich häufiger über politische Figuren oder Katholiken satirisch auslasse als über Muslime oder Islamisten.

[Yossarian]

Wenn du immer noch Beispiele von mir willst - das ist eins. Da bin ich ganz bei simplemachine.

Du hältst meine pessimistische Sicht auf die Zukunft unserer Gesellschaft für pathologisch? 

[marple]

Du hältst meine pessimistische Sicht auf die Zukunft unserer Gesellschaft für pathologisch? 

Nicht nur deine...

[Yossarian]

Wie beruhigend. 

Was gäbe denn Anlaß, positiver in die Zukunft zu schauen? Und was genau hat das mit dem Thema Islam zu run?

Ist aber schon interessant, daß abweichende Meinungen auch hier inzwischen schon pathologisiert werden.

[marple]

Abweichende Meinung?? Deine?

[marple]

Angst hat viel zu tun mit dem Islam. Nimm jeden erdenklichen Diktator - alle arbeiten mit Panikmacherei und " wir gegen die". Sowohl im Islam als auch im Christentum. Immer. Überall.

[Yossarian]

Abweichende Meinung?? Deine?

Muß wohl. Sonst würde sie ja nicht als pathologisch bezeichnet werden. Wenn wir einer Meinung wären, wären sonst ja unser beider Meinungen "krank".

Angst hat viel zu tun mit dem Islam. Nimm jeden erdenklichen Diktator - alle arbeiten mit Panikmacherei und " wir gegen die". Sowohl im Islam als auch im Christentum. Immer. Überall.

Ja, natürlich. Ob Religion oder Diktator, alle arbeiten sie mit Angst. Da stehen die sich in nichts nach.

Eine gesunde Angst ist aber erst einmal völlig natürlich und noch lange keine behandlungsbedürftige Phobie. Und trübe Zukunftsaussichten zu konstatieren, hat erst einmal gar nichts mit Angst zu tun. Et kütt wie et kütt, und es macht keinen Unterschied, ob ich mich darauf freue, oder mich davor fürchte. Also kann ich es auch mit Gleichmut auf mich zukommen lassen.

[maxim]

Angst hat viel zu tun mit dem Islam. Nimm jeden erdenklichen Diktator - alle arbeiten mit Panikmacherei und " wir gegen die". Sowohl im Islam als auch im Christentum. Immer. Überall.

Brav aufgepasst bei Klaus Kleber.
Passt auch auf: Angst vor dem Klimawandel, Angst vor Atomkraft, Angst vor Stickoxiden, Angst vor der Globalisierung, Angst vor dem Neoliberalismus etc., etc.
Ergo: Es gibt gute Ängste und schlechte Ängste. Was gute Ängste sind, legt die über jeden Zweifel erhabene Grüne Religion Partei fest.

Unter bestimmten Umständen ist es einfach intelligenter Angst zu haben, z.B. wenn völlige Naivlinge planen, eine ganze Gesellschaft nach ihrem Gusto umzubauen, indem man Methoden der Vorschulpädagogik anwendet.

[Yossarian]

Passt auch auf: Angst vor dem Klimawandel, Angst vor Atomkraft, Angst vor Stickoxiden, Angst vor der Globalisierung, Angst vor dem Neoliberalismus etc., etc.

Nur bringen uns Ängste da, wo man einen kühlen Kopf behalten muß, keinen Millimeter weiter; sie sind da im Gegenteil völlig kontraproduktiv.

Ergo: Es gibt gute Ängste und schlechte Ängste.

Hier spricht der Püschologe Fernfahrer aus dem Nähkästchen seiner unendlichen beruflichen Weisheiten. 

Was gute Ängste sind, legt die über jeden Zweifel erhabene Grüne Religion Partei fest.

Das hätten die sicher genauso gerne, wie Imame, Pfaffen, Putin und Donald Trump das hätten. Und dazu noch die Deutungshoheit, wann eine Angst in eine pathologische Störung umgeschlagen ist. 

Unter bestimmten Umständen ist es einfach intelligenter Angst zu haben

Nur nutzt es einem nichts, Angst zu haben.

[marple]

Brav aufgepasst bei Klaus Kleber.

Und wer soll das sein?

Passt auch auf: Angst vor dem Klimawandel, Angst vor Atomkraft, Angst vor Stickoxiden, Angst vor der Globalisierung, Angst vor dem Neoliberalismus etc., etc.
Ergo: Es gibt gute Ängste und schlechte Ängste. Was gute Ängste sind, legt die über jeden Zweifel erhabene Grüne Religion Partei fest.

Und wieder hat er eine Schublade für mich parat.

Kleingeist.

[marple]

Muß wohl. Sonst würde sie ja nicht als pathologisch bezeichnet werden. Wenn wir einer Meinung wären, wären sonst ja unser beider Meinungen "krank".

Jaja, war klar, dass du dich jetzt daran festbeißt. Hör doch einfach mal zu. Ich greife dich nicht an.

[maxim]

Und wieder hat er eine Schublade für mich parat.

Meine Schubladen sind aufgeräumter als deine.

Kleingeist.

Klein aber flink.

[ganter]

... Edit: Noch zwei Zitate aus dem Wikiperiaartikel über Charlie Hebdo, die ich für bemerkenswert halte:

Der Islamkritiker Hamed Abdel-Samad sieht in den Karikaturen von Charlie Hebdo ein Geschenk für Muslime. Sie seien eine Chance, „entspannter mit heiligen Texten und Symbolfiguren umzugehen“ und „zu lernen, dass nur schwache Gedanken eine hohe Mauer der Einschüchterung brauchen, um sie zu beschützen“. Die Karikaturen seien „eine Art Schocktherapie“, um zu erkennen, dass nicht das Ansehen des Islam im Westen das Problem ist, „sondern was in seinem Namen geschieht“. (Hervorhebung von mir)

Die liberale Pariser Abendzeitung Le Monde wertete anlässlich der Vorwürfe einer angeblichen Islamfeindlichkeit der Satirezeitung im Frühjahr 2015 alle Titel des letzten Jahrzehnts aus und belegte so, dass Charlie Hebdo sich wesentlich häufiger über politische Figuren oder Katholiken satirisch auslasse als über Muslime oder Islamisten.

Ein weiteres Zitat
Der Mitgründer Henri Roussel (Pseudonym „Delfeil de Ton“) erklärte nach dem Attentat 2015, der dabei getötete Chefredakteur Stéphane Charbonnier („Charb“) habe das Team „in den Tod getrieben“. Er frage sich, „was ihn dazu gebracht [hat], zu denken, das Team dazu bringen zu müssen, es zu übertreiben?“

Genau diese Frage stelle ich mir eben auch.

Mann könnte das Problem vllt. an einem weniger aufgeheizten Thema abarbeiten

Wenn ich hier schreibe: "Kölsch ist kein Bier" (Zitat marvin) und "Wie kann mann das bloß trinken?",
dann ist das als Meinungsäußerung legal und legitim und findet großen Zuspruch.

Wenn ich selbiges während der Kieler Woche am Kölschstand äußere, wo die Leute komische Lieder in einer komischen Sprache singen, ist das immer noch legal, vllt. auch legitim, ich muss mich aber nicht wundern, wenn mir einer, der grad Streß mit seiner Ollen hat, mich als Blitzableiter benutzt und mir eine aufs Maul haut.

Will sagen: Es muss möglich sein, auch mit muslimischen Mitbürgern über den Islam und seinen uns teilweise seltsam oder unverständlich vorkommenden Gegebenheiten zu diskutieren, ohne dass gleich Beleidigung geschrieen und das Messer gezückt wird.
Denn offensichtlich gibt es in dem Bereich gravierende Probleme, mit denen wir alle uns auseinandersetzen müssen, wenn wir weiterhin mehrheitlich friedlich miteinander leben wollen. Dazu gehört dann aber die feine Klinge und nicht das Schwert. In diesem Sinne...

[maxim]

Nur bringen uns Ängste da, wo man einen kühlen Kopf behalten muß, keinen Millimeter weiter; sie sind da im Gegenteil völlig kontraproduktiv.

Angst in diesem Zusammenhang zu unterstellen, ist der Versuch, berechtigte Meinungsäußerungen als irrational zu diskreditieren. Lass dich davon nicht einlullen.  Ziel ist es, eine notwendige Debatte im Keim zu ersticken.
Das gleiche gilt für das herablassende Pathologisieren von Meinungen. Hier kreist der diktatorische Geist.
Das ganze hat auch was unfreiwillig komisches,  wenn auf der anderen Seite die Panik vor der großen kriegerischen Auseinandersetzung propagiert wird. Schlimm nur, dass die eigentlichen Hasenfüße,  die jederzeit und überall vor dem Islamismus kuschen würden, die Politik und die öffentliche Meinung dominieren.

Nur nutzt es einem nichts, Angst zu haben.