From the News...

[maxim]

Das ist Quatsch.

Was ist Quatsch ? Das es keine Alternative gibt, oder dass es keinen Sinn macht.

[Yossarian]

Daß es angeblich keinen Sinn machen soll, einen Zustand zu kritisieren, nur weil man der Auffassung ist, er sei alternativlos.

[Yossarian]

In solchen Fällen sollte man bloß keinen Fuß in eine Hightech-Klinik machen oder solche, die massiv Werbung machen.

Wer macht das denn auch ohne Not, besonders letzteres?

[maxim]

Daß es angeblich keinen Sinn machen soll, einen Zustand zu kritisieren, nur weil man der Auffassung ist, er sei alternativlos.

Das hat sich in einem Wettbewerb der Systeme durchgesetzt und alle Versuche das zu revidieren, gingen (oder gehen) in die Hose.
Mit Utopismus kann ich nichts anfangen.
Als der Bürgermeister Peppone aus Don Camillo in der Lotterie gewann, war sein erster Gedanke, das Geld in Amerika gewinnbringend anzulegen.
Darin steckt viel Wahrheit.
Daher ist in der Kapitalismuskritik immer der unterschwellige Verdacht naheliegend, darüber zu jammern, es selbst nicht geschafft zu haben.

[Yossarian]

Das hat sich in einem Wettbewerb der Systeme durchgesetzt und alle Versuche das zu revidieren, gingen (oder gehen) in die Hose.
Mit Utopismus kann ich nichts anfangen.

Das hat damit gar nichts zu tun. Auch wenn ein Systemwechsel nicht angestrebt oder nicht möglich ist, kann und muß man trotzdem im bestehenden System an dem bestehenden System Kritik üben. Auch wenn sich dieses Jammertal als die beste aller Welten entpuppen sollte, heißt das weder, daß man sie bejubeln muß, noch daß man sie nicht in Details verbessern könnte.

[Araxes]

Und Werbung als Informationsangebot zu sehen (wie die Klägerin das tut), hat wohl nur der Ossi direkt nach dem Mauerfall so gesehen.

Ossifrauen sind es eher gewohnt, für sich selbst zu sorgen und zu entscheiden.

[maxim]

Das hat damit gar nichts zu tun. Auch wenn ein Systemwechsel nicht angestrebt oder nicht möglich ist, kann und muß man trotzdem im bestehenden System an dem bestehenden System Kritik üben. Auch wenn sich dieses Jammertal als die beste aller Welten entpuppen sollte, heißt das weder, daß man sie bejubeln muß, noch daß man sie nicht in Details verbessern könnte.

Grundsätzliche Kapitalismuskritik (darum ging's ja) ist wie das Jammern übers Wetter. Meine Kritik ist keine grundsätzliche. Ich bin nur dafür, dass die Geschäftemacherei im Medizinsektor nicht noch zusätzlich durch Werbung angefacht wird - schon mal gar nicht für Abtreibungen, die nicht einfach nur ein medizinischer Eingriff sind. Werbung ist Werbung und kein Informationsangebot. Welch hohen ethischen Standard Mediziner besitzen, sieht man schon daran, wie viel Häßlichkeit durch Schönheitschirurgen in die Welt gesetzt wird.

[Hameel]

Ich hätte nichts dagegen, Werbung überhaupt zu verbieten. Aber diese Ärztin hat nur darüber informiert, dass sie Abtreibungen durchführt.

[Araxes]

Werbung ist Werbung und kein Informationsangebot.

War es denn Werbung? Hast du den Flyer gesehen, denn man gegen Anmeldung bekommen konnte?

Ärztin soll für Schwangerschaftsabbrüche geworben haben

"Darin klärt die Medizinerin über die gesetzlichen Regelungen für einen Schwangerschaftsabbruch auf, sie erläutert den Unterschied zwischen medikamentöser und chirurgischer Behandlung und verweist auf mögliche Nebenwirkungen."

Klingt für mich nicht nach Werbung, ganz egal, was die Staatsanwaltschaft sagt.

Natürlich legen die Radikalen es so aus, daß schon das Sprechen über Verwerflichkeiten eine Werbung ist. In dieses Kreisen will man Menschen durch Unwissenheit unter Kontrolle halten. Das selbständige, mündige Individuum ist denen ein Greuel.

[maxim]

Die Provokation war geplant und sie hat jetzt, was sie eigentlich wollte, nämlich Aufmerksamkeit im großen Maßstab, die Opferrolle und eine Debatte über die Abschaffung des Paragraphen 219a. Das ganze hat nur Kleingeld gekostet.

[Araxes]

Welche Provokation? Provoziert haben doch irgendwelche Aktivisten, die die Frau überhaupt erst verklagt haben. Erst dadurch gab es die ungewollte Aufmerksamkeit. Du verdrehst hier was ins Gegenteil.

[maxim]

Du meinst eine Ärztin, die Schwangerschaftsabbrüche durchführt, kennt die Gesetzeslage nicht ?
Wohl kaum. Also war es eine bewußte Provokation sei aus politischen Motiven oder aus Marketinggründen.
Wozu braucht es noch Werbung, wenn die Beratungsstellen Listen von Praxen führen ?

[Yossarian]

War es denn Werbung? Hast du den Flyer gesehen, denn man gegen Anmeldung bekommen konnte?

Da könnte der formale Knackpunkt liegen. Gibt es irgendwo schon das Urteil im Volltext?

[Araxes]

Du meinst eine Ärztin, die Schwangerschaftsabbrüche durchführt, kennt die Gesetzeslage nicht ?

Die wird sie kennen, aber es war keine Werbung. Oder hat sie irgendwo geschrieben: "kommt zu mir, ich mache euch die tollste Abtreibung zum besten Preis"?

[Araxes]

Da könnte der formale Knackpunkt liegen. Gibt es irgendwo schon das Urteil im Volltext?

Mit der Anmeldung wollte sie vielleicht die Kontrolle darüber behalten, an wen die Infos rausgegeben werden. Und ist eine Information, die man aktiv anfordern muss, noch Werbung? Werbung ist ja doch eher, wenn man einen Flyer in die Hand gedrückt kriegt und nicht, wenn man ihn sich selber abholt.

Jedenfalls wäre es jetzt nur konsequent, wenn jemand, der kein Mediziner ist, diese Broschüre zum Download anbietet. Was wäre dann noch die Handhabe dagegen? Ein eigenes wirtschaftliches Interesse wäre dann nicht gegeben.
Und wäre das nicht eine viel empfindlichere Niederlage für die Gegner, wenn das Wissen sich am Ende nur noch schneller verbreitet?

Würde man das dann trotzdem verbieten und damit demonstrieren, dass man den Vorwurf der Werbung nur bemüht, um bestimmte Informationen zu unterdrücken?