Ich muss einen Vertrag schließen, das ist klar.
Herrschaft bedeutet, dass ich nicht frei dabei bin. Dass der Herrschaftsträger privat frei entscheiden kann, was ich zu fressen habe, um nicht zu sterben.
Daß du dabei nicht frei bist, liegt aber nun mal an biologischen Zwängen und nicht an gesellschaftlichen. Du kannst aber auch losziehen und dich selber um was zu essen kümmern. Letzten Endes kommt da eben doch der Paternalismus durch. Du willst was zu essen haben, und selber entscheiden, was das sein soll, aber das soll eine Leistung ohne jeden Zwang oder Diktat sein. Das funktioniert nicht.
Mag sein, daß man das in einer Überflußgesellschaft noch für Grundbedürfnisse hinkriegt, aber dann steigen eben die Bedürfnisse und schon gibt's wieder diesen hässlichen Zwang, sich irgendwie unterordnen zu müssen. Das sieht man dann auch an der kontinuierlichen Erweiterung des Begriffes. Früher war mit sozialer Absicherung mal Überleben gemeint. Heute gehört dazu schon "kulturelle Teilhabe", also auch Zugang zu Museen, Theatern, Kinos usw. Die nächste Stufe, in der damit auch Ferneisen, Auto, TV usw. gemeint ist, guckt auch schon um die Ecke. Und so geht es immer weiter. Wenn man das haben will, was die anderen auch haben, muß man sich eben Zwängen aussetzen.