Due Mutter unseres Stifts stirbt. Das war vorauszusehen, und jetzt ist es soweit.
Wie ich berichtet hatte, geht das unserem autistischen Stift am Arsch vorbei.
Jetzt kommen da zwei fatale Umstände zusammen: Unser Stift ist, wenn nicht Autist, so doch mindestens mit einem ordentlichen Schuß Asperger ausgestattet. Das Verhältnis zwischen ihm und seiner Mutter ist seit ewigen Zeiten extrem schlecht, woran sie mit Sicherheit einen ganz erheblichen Anteil hat. Jetzt kenne ich aus dem Umfeld ein oder zwei Fälle, wo das Verhältnis so zerrüttet war, daß das erwachsene "Kind" sich weigerte, das sterbende Elternteil noch einmal zu sehen. Es gibt mit Sicherheit Fälle, in denen das gerechtfertigt ist, jedenfalls entschuldbar. Dann ist das immer noch "besser" als das Verhalten meiner Exfrau, die sich vor der Begleitung ihrer Mutter und ihres letzten Ehemannes in den Tod schlicht und einfach gedrückt hat. Das ist aber eine andere Baustelle.
Wie unser Stift mit der Situation weiter umgehen wird, ist auch seine Sache.
Ich mache mir aber inzwischen Sorgen um meinen Kollegen. Der ist der Sterbenden verbunden, weil er mal ein außereheliches Techtelmechtel mit ihr hatte, und er kümmert sich mit Kenntnis und Einverständnis seiner Frau seit Wochen um die Sterbende. Während mein Kollege sich also den Arsch aufreißt, täglich ins Krankenhaus fährt, administrativen Kram regelt, Medikamente besorgt etc., steht unser Stift nebendran und macht nichts, gar nichts. Er leert nicht mal den Briefkasten.
Jetzt hat die Frau meinem Kollegen gesagt, daß sie unseren Stift noch einmal sehen will. Das hat er ihr gesagt, woraufhin er aufgelegt und sein Handy ausgeschaltet hat. Das gleiche Spiel bei mir, als ich ihn eine Stunde später deshalb angerufen hatte.
Gestern Abend mußte er der sterbenden Frau sagen, daß ihr Sohn nicht kommen wird. Was für eine beschissene Situation.
Dieser Vollidiot merkt nicht einmal, was er mit einem Verhalten auch meinem Kollege antut.
Das wollte ich loswerden. Mir fällt dazu nichts ein. Heute Nachmittag nach der Berufsschule kommt er. Ich kann ja nicht so tun, als wäre nichts.