Autor Thema: Altersarmut  (Gelesen 19592 mal)

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Yossarian

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Altersarmut
« am: 27. September 2010, 17:07:14 »
http://maennerseiten.de/diskussion2/index.php?topic=2690.0

Fortsetzung hier:

Anhörung Altersarmut: Experten befürchten Zunahme, doch nicht jeder mit "kleiner" Rente ist arm
Arbeit und Soziales/Anhörung

Berlin: (hib/ELA) Altersarmut ist derzeit gering verbreitet, wird jedoch nach Meinung einiger Experten in den kommenden Jahren steigen. Dies ist das Ergebnis der Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales, bei der am Montag 12 Fachleute den Parlamentariern Rede und Antwort standen. ”Das Thema Altersarmut ist im Moment kein Thema“, sagte Dr. Wolfgang Binne von der Deutschen Rentenversicherung Bund, da derzeit ”weniger als drei Prozent der über 65-Jährigen“ Grundsicherung im Alter bezögen. Vertreter der Sozialverbände und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) warnten jedoch vor steigender Armut im Alter. Durch die zunehmende ”Prekarisierung des Arbeitsmarktes“ (Ingo Nürnberger, DGB) mit einem wachsenden Niedriglohnsektor, ”kann die Entwicklung zu mehr Altersarmut nicht bestritten werden“, sagte Ragnar Hoenig vom Sozialverband Deutschland (SoVD).

Grund der Anhörung waren fünf Anträge von SPD (17/1747), Linksfraktion (17/1735, 17/256, 17/1116) und Bündnis 90/Die Grünen (17/2436). In allen Anträgen fordern die Parlamentarier eine Erhöhung der Rentenanwartschaften für Bezieher von Arbeitslosengeld II (ALG II). Die Grünen wollen das fiktive Einkommen, welches die Grundlage der von der Bundesagentur für Arbeit abgeführten Rentenversicherungs-beiträge für ALG-II-Bezieher bildet, von 205 Euro auf 400 Euro erhöhen. Die SPD fordert für ALG-II-Bezieher mit weniger als 30 Entgeltpunkten, ein fiktives Einkommen in Höhe des durchschnittlichen Werts der Beitragszeiten des ALG-II-Beziehers zugrunde zu legen, jedoch maximal 0,5 Entgeltpunkte pro Jahr. Die Linke fordert generell 0,5 Entgeltpunkte pro Jahr des ALG-II-Bezugs zu berücksichtigen. Darüber hinaus fordert die SPD eine bis 2011 befristete und die Linke eine unbefristete Aufwertung der Rentenanwartschaften von Geringverdienern mit über 35 Beitragsjahren.

Die Vertreter der Deutschen Rentenversicherung wiesen darauf hin, dass ein geringes Rentenniveau nicht automatisch Altersarmut bedeute, da bestimmte Gruppen wie Beamte, Selbständige oder Freiberufler mit Rentenanwartschaften häufig zusätzliche Bezüge im Alter hätten. Regelungen gegen Altersarmut innerhalb der Rentenversicherung ”begünstigen dann auch jene, die dies gar nicht notwendig haben“, sagte Binne. Es gebe ein ”Problem der Zielgenauigkeit“. Prof. Johann Eeckhoff ergänzte, dass eine Verbesserung der Anwartschaften ”wie eine Art ?Sozialhilfe im Voraus‘ gezahlt wird, ohne dass wir wissen, ob derjenige das braucht“. Bernd Becker vom Statistischen Bundesamt führte aus, dass die Rente mit rund zwei Dritteln der Alterseinkünfte dennoch immer noch der ”dominanten Faktor“ beim Einkommen im Alter sei, Mieteinnahmen schlagen mit rund 20 Prozent zu Buche, hinzu kommen etwa Gelder aus privaten Versicherungen.

SoVD-Vertreter Hoenig wertete die Vorschläge der Oppositionsfraktionen als ”konstruktiv“, gab jedoch den Anträgen den Vorzug, die ”beim Bezug von Arbeitslosengeld II sofort und verfassungsrechtlich geschützt“ die Anwartschaften verbesserten. Im Nachhinein besser bewertete Anrechnungszeiten seien ”ein Versprechen auf die Zukunft“, ob es gehalten werden, sei ”fraglich“. Prof Gerhard Bäcker zeigte sich skeptisch bei der Frage, ob positive Aussichten beim Wirtschaftswachstum automatisch zu höheren Renten für Langzeitarbeitslose führen würden. Die Gruppe der Langzeitarbeitslosen profitiere ”noch nicht oder nicht ausreichend“ vom Sinken der Arbeitslosigkeit. Neben arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie etwa dem Mindestlohn hält der Experte daher Eingriffe bei den Rentenanwartschaften für angebracht.


Quelle: Heute im Bundestag Nr. 301 vom 27.09.2010

Conte Palmieri

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Re:Altersarmut
« Antwort #1 am: 01. Oktober 2010, 13:30:05 »
Die einfachere Lösung dürfte es sein, den Satz für die Altergrundsicherung anzuheben.

Holsten

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Re:Altersarmut
« Antwort #2 am: 07. Oktober 2010, 15:47:46 »
Die sicherste Alternative dürfte sein sich neben der staatlichen Rente selber eine kleine Einkommensquelle zu schaffen die eine zusätzliche Geldquelle im Alter darstellen kann. Selbst eine private Rentenversicherung würde ich heutzutage nicht mehr als sichere Absicherung sehen. Besser irgendwo investieren. Am besten Wohnungen kaufen und vermieten. Wenn man früh genug anfängt sind die abbezahlt bis man im Rentenalter ist und generieren ein annehmbares Einkommen. Wer sich mit moderner Technik auskennt kann auch im Alter noch von zu Hause aus arbeiten. z.b. mit sogeannter Collaboration Software. Aber das nötige Know-how wird den meisten dafür wahrscheinlich fehlen.
Und nicht jeder wird genügend Geld haben um sich die Zukunft mit Immobilien oder ähnlichem zu sichern. Eine weitere Möglichkeit wird es sein sich wieder über die eigene Familie abzusichern. Dann werden vielleicht auch wieder mehr Kinder geboren  O0
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2010, 11:04:57 von Holsten »

Offline ganter

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Re:Altersarmut
« Antwort #3 am: 07. Oktober 2010, 21:49:00 »
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Pit

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Re:Altersarmut
« Antwort #4 am: 18. November 2010, 09:21:14 »
Das Thema Altersarmut wird in den nächsten Jahren gewiss noch stark steigen. Allein schon deswegen, weil viele nur geringbezahlte Jobs haben oder lange arbeitslos waren. Dazu kommt noch die Absenkung des Rentenniveaus.
Deshalb habe ich mich schon für die Riesterrente entschieden um wenigstens etwas mehr Geld im Alter zu haben. Außerdem versuche ich, noch etwas Geld so anzusparen damit ich nicht dem Staat auf dem Pelz liege. Was macht ihr gegen eine mögliche Altersarmut?

Yossarian

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Re:Altersarmut
« Antwort #5 am: 18. November 2010, 09:27:30 »
Deshalb habe ich mich schon für die Riesterrente entschieden

Unser Finanzexperte ist leider nicht mehr unter uns, aber eins kann ich Dir sagen: Die Riesterrente ist mit das Blödsinnigste, was man zur Alterssicherung tun kann.

Zitat
Außerdem versuche ich, noch etwas Geld so anzusparen damit ich nicht dem Staat auf dem Pelz liege.

Keine Angst: Der Staat holt sich das aus dem Aspekt des übergegangenen Unterhaltsanspruches bei Deinen Kindern wieder.

Zitat
Was macht ihr gegen eine mögliche Altersarmut?

Früh sterben.

Offline Sinfonie

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Re:Altersarmut
« Antwort #6 am: 18. November 2010, 11:40:51 »
Die schönsten Begebenheiten im Leben sieht man nicht mit den Augen,
man fühlt sie mit dem HERZEN und speichert diese in der Seele...

Offline Teppichporsche

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Re:Altersarmut
« Antwort #7 am: 18. November 2010, 13:30:54 »
Was macht ihr gegen eine mögliche Altersarmut?

Altersarmut ist immer möglich. Wie auch immer du dich absicherst. Folglich kann man nichts gegen eine mögliche Altersarmut machen. ... ausser früh sterben. Klar. Machen nur nicht so viele.

Ich meine ... was ist denn an Altersarmut so schrecklich. (Damit will ich natürlich nicht sagen, dass man gegen Altersarmut anderer Menschen nicht etwas machen muss etc etc)


Wichtig ist erstmal, dass ich was zwischen den Kiemen habe. Ich nehme an, dass ich auch wenn ich im Alter arm sein werde nicht unbedingt verhungern muss... Ich rede jetzt von mir persönlich und nicht von anderen... Ich möchte es im Winter auch warm haben. Dafür gibts ja noch die charitativen Einrichtungen. Da kann ich dann im Winter hin. Medizinische Versorgung? Weiss nicht wie das funktioniert. Notfalls gehe ich dann von einem Arzt zum nächsten und bitte um eine kostenlose Behandlung. Irgendeiner wird sich wohl meiner annehmen.

Und was sonst? Klamotten. Die gibts z.B. bei der Heilsarmee. Brillen auch.

Leben werde ich also wahrscheinlich noch können.

Falls ich stationäre medizinische Hilfe brauche. Naja dann bin ich vielleicht ziemlich am Ar.ch. Ich weiss es nicht. Aber auch Reichen in stationärer Behandlung scheint nicht die Sonne aus dem Hintern (Deutsch ist eine Fäkalsprache).

Ich werde wohl am Rande der Gesellschaft leben. Wie ein Aussätziger. Aber es gibt ja auch die Gesellschaft der anderen armen alten Menschen. Und eigentlich ist man immer am Rande irgendeiner Gesellschaft. Ich gehöre nicht zu den Reichen, den Intellektuellen, den Philosophen, den Hausfrauen etc. Und was heisst Gesellschaft überhaupt. Das einzige was ich von Gesellschaft sehe ist, dass ich bezahlen kann und deshalb mitmachen darf. Das ist alles. Mehr Gesellschaft sehe ich nicht.

Wobei kann ich dann nicht mehr mitmachen? Busfahren, Reisen, Kino, Theater, etc. Wofür das ganze? Um mitreden zu können. Wen interessiert der Mist wirklich?

Dann werde ich halt ein Aussätziger sein. Das bin ich eigentlich jetzt schon. Das war ich für meine Echse. Das bin ich für Leute, die mich nicht mögen. Das bin ich für meine Freunde. Und ich kann damit leben. Es geht. Also was ist so schlimm an Altersarmut.
« Letzte Änderung: 18. November 2010, 13:33:02 von Teppichporsche »
Those are my principles, and if you don't like them... well, I have others.

Groucho Marx

Mockingbird

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Re:Altersarmut
« Antwort #8 am: 18. November 2010, 14:08:04 »
Also was ist so schlimm an Altersarmut.

Das wirst du spätestens dann merken, wenn du dich mit Altersdiabetes oder einem faulen Zahn von Arzt zu Arzt schleppst, udn nach einer kostenlosen Behandlung bettelst.

Offline Teppichporsche

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Re:Altersarmut
« Antwort #9 am: 18. November 2010, 14:13:06 »
Das wirst du spätestens dann merken, wenn du dich mit Altersdiabetes oder einem faulen Zahn von Arzt zu Arzt schleppst, udn nach einer kostenlosen Behandlung bettelst.

Ich mag es mich mit intellektuellen Menschen zu unterhalten. Danke für deinen Beitrag.

Edit: Tut mir leid, Mockingbird!
« Letzte Änderung: 18. November 2010, 14:22:04 von Teppichporsche »
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Groucho Marx

Mockingbird

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Re:Altersarmut
« Antwort #10 am: 18. November 2010, 14:30:44 »
Ich mag es mich mit intellektuellen Menschen zu unterhalten. Danke für deinen Beitrag.

Edit: Tut mir leid, Mockingbird!

Ich gehöre wohl nicht zu den intellektuellen Menschen - ich verstehe weder den Anfang noch das Ende dieses Beitrags ...

Yossarian

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Re:Altersarmut
« Antwort #11 am: 18. November 2010, 14:51:01 »
Dann werde ich halt ein Aussätziger sein.

Wie romantisch. Laß Dich am besten gleich für eine Pennersoap casten.  :P

Zitat
Also was ist so schlimm an Altersarmut.

Manchmal ist es nicht leicht, bei Deinem Geschreib die Contenance zu behalten.

Offline Sinfonie

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Re:Altersarmut
« Antwort #12 am: 18. November 2010, 16:20:48 »
Ich gehöre wohl nicht zu den intellektuellen Menschen

Ich auch nicht!
Die schönsten Begebenheiten im Leben sieht man nicht mit den Augen,
man fühlt sie mit dem HERZEN und speichert diese in der Seele...

Offline Teppichporsche

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Re:Altersarmut
« Antwort #13 am: 18. November 2010, 16:41:06 »
Manchmal ist es nicht leicht, bei Deinem Geschreib die Contenance zu behalten.

Welchen Einfluss hat es auf die Möglichkeit im Alter zu verarmen, ob du deine Contenance behälst oder nicht? Ich meine, dass das völlig belanglos ist.

Ich glaube du verstehst nicht, was ich sage. Ich sage nicht, dass Altersarmut toll ist. Ich sage, dass es passieren kann. Die Möglichkeit ist da.

Offensichtlich ist, dass ich und du Angst davor haben. Und es geht soweit, dass man sagen kann, dass es Existenzängste sind. Oder?

Die Frage ist, sind diese Existenzängste begründet? Darum geht es mir!

Und in diesem Zusammenhang ist mein Beitrag geschrieben worden.

Ich versuche ja schon so wenig wie möglich "störendes" zu schreiben. Ich glaube, das versucht eigentlich jeder hier. Deshalb ist es auch etwas ruhig geworden in diesem Forum. Naja, warum auch nicht.

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Groucho Marx

Conte Palmieri

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Re:Altersarmut
« Antwort #14 am: 18. November 2010, 17:17:18 »
Vor Allem ist es wichtig, nicht co-altersarm zu werden.