Hallo,
ich bin heute Bus gefahren - das mache ich immer, wenn ich meine alte Lieblingskarre vom Schrauber abhole. Ich mag dabei lesen. Heute fiel meine Wahl auf die aktuelle Autobild. In der ich einen Beitrag über einen (zugegeben: sehr talentierten) Bastler fand, der für 100 Euro einen vergammelten Golf Variant gekauft, 150 Euro (und einige Arbeit) investiert und das Teil dann mit Glanz und Gloria über den TÜV gebracht hat. Respekt!
Ich bin seit zwei Jahren auch "alte Karre"-Fahrer - ein inzwischen 13 Jahre alter Citroen Xantia, Turbodiesel, 200 000 Kilometer auf der Uhr. Gerade mit Mini-Mängeln (Abdeckung Pluspol Batterie fehlt...) frisch durch den Tüv gekommen.
Ich habe vor zwei Jahren 1400 Euro für das Auto bezahlt und anfangs einiges an eigener Arbeit reingesteckt - die ein oder andere leichte Roststelle beseitigt, die Beleuchtung des Armaturenbretts repariert und so. Zwischenzeitlich hat er auch den ein oder anderen Werkstattaufenthalt hinter sich: Neue Bremsen hat er mal gebraucht, auch ein neues Vorglührelais. Letztes Jahr waren ein neuer Zahnriemen (samt Wasserpumpe), ein neues Getriebe (für 99 Euro bei ebay geschossen) und eine neue Kupplung fällig, was dann alles zusammen auf 1000 Euro kam. Merke: Ich habe für das Ding eine gute und preislich akzeptable Werkstatt, die mir gerade die Klimaanlage für 150 Ocken repariert hat - bei jedem Neuwagen wäre für viele hundert Euro ein neuer Klimakompressor implantiert worden. Der Vorteil dieser alten Karren liegt auch in der Möglichkeit, Teile vom Schrott zu verbauen (oder verbauen zu lassen). Die gibt es selbst für dieses ja hierzulande eher exotische Gefährt, wenn man ein wenig sucht. Letztes Jahr hat Junior den Guten mit Karacho in die Leitplanke gesetzt. Reparatur Leitplanke hat 1100 Euro gekostet, Reparatur Xantia (2x Kotflügel, Stoßstange, Kühlergrill, Schlossträger, Motorhaube, beide Scheinwerfer) war mit 800 Euro deutlich günstiger.
Was ich sagen will: Wenn ich statt meiner alten Lieblingskarre vor 2 Jahren einen Neuen oder sehr guten Gebrauchten gekauft hätte: Meine Kosten lägen wegen des Wertverlustes deutlich über dem, was ich für mein Auto bisher bezahlt habe.
Was ich aber auch noch sagen will: Neben meinem Xantia ging bei meinem Schrauber am gleichen Tag noch ein Citroen DS über den Tüv - eher ein frühes Baujahr, also so um die 40 Jahre alt. Gut erhaltener Originalzustand. Ein echtes Stück Kulturgut. Ein Auto, bei dem irgendwann auch mal wr entschieden haben wird: "Der bleibt und landet nicht in der Schrottpresse".
Nur mal so,
redneb