Einkommen:
Wenn Du Dich jahrelang um Haushalt und Kinder gekümmert hast und nur deshalb weniger (außerhalb des Haushaltes) gearbeitet und verdient hast, bist Du auch jetzt noch im Nachteil ihm gegenüber. Und wirst es wohl immer bleiben. Es kann daher nicht angehen, dass ihm mehr von dem gemeinsam erarbeiteten Einkommen zusteht als Dir.
Üblicherweise ist man als Ehepaar in einer Zugewinngemeinschaft. D.h. jeder behält, war er/sie mit eingebracht hat, und alles hinzu verdiente gehört beiden gemeinsam. Egal, ob beide gleich viel zum Haushaltseinkommen beitragen oder die Aufgaben anders verteilt sind (z.B. dass er sich überwiegend außer Haus dem Gelderwerb widmete und Du Dich vorwiegend um Kinder und Haushalt und nur nach Restkapazität um die Aufstockung des Einkommens). "Sein" Einkommen gehört also nicht ihm allein, sondern Euer beider Einkommen gehört Euch beiden gleichermaßen. Er hat weder Recht, Dir Informationen über die Höhe und den Verbleib "seines" Einkommens vorzuenthalten noch das überschüssige Geld selbst. Und umgekehrt genauso. Es sei denn, Ihr hättet etwas anderes vereinbart.
Beziehung: Jeder Mensch ist anders. Und jeder Mensch ändert sich im Laufe der Zeit. Wenn Du nun der Meinung bist, sein egoistisches Verhalten nicht mehr hinnehmen zu können oder zu wollen, ist das Dein gutes Recht. Sich nicht ändern zu können oder wollen, ist sein gutes Recht.
Es gibt im Leben immer nur drei Möglichkeiten: love it, change it or leave it. Also entweder Du findet Gefallen an einer Situation oder akzeptierst sie zumindest (akzeptieren bedeutet für einen Mann in diesem Zusammenhang: niemals wieder auch nur ein Wort darüber zu verlieren; für Frauen scheint dies gelegentlich etwas ganz anderes zu bedeuten).
Oder Du versuchst es zu ändern. Gegen seinen Willen scheint dies schwierig bis unmöglich.
Sollte keine Änderung möglich sein, hast Du die Wahl, ohne ihn weiter zu leben.
Einzige Alternative: es bleibt alles, wie es ist. Du bist weiterhin genervt und unglücklich, und er wird es ob Deiner Unzufriedenheit auch. Endet dann irgendwann evtl. doch bei einer Trennung.
Damit er überhaupt anfangen kann zu versuchen, ggf. etwas zu ändern, müsste ihm verschiedenes klar werden:
1. dass seine Einstellung zu Euren Finanzen nicht in Ordnung ist - er kein Recht hat, über Euer gemeinsames Geld alleine zu verfügen.
Aus meiner Sicht waäre es das Beste - wie auch oben schon mehrfach vorgeschlagen -, wenn man alles geld zusammenwerfen würde, daraus die Haushaltskosten betreitet, den Rest durch zwei teilt und jeder mit seinem Anteil nach eigenem Gutdünken verfahren kann
2. dass Du nicht seine Dienstmagd bist und er sich an den Aufgaben in Eurem gemeinsamen Haushalt angemessern zu beteiligen hat
Es sei denn, Ihr einigt Euch auf eine andere, angemessene Verteilung aller anfallenden Aufgaben, Pflichten und des Einkommens.
3. dass Du unter der Situation, so lange sie auch bereits bestehen möge, leidest und nicht länger gewillt bist, sie so hinzunehmen.
Vielleicht war die Situation ja eine andere, als es noch Kinder zu versorgen war. Nun aber hat sich die Situation - zumindest für Dich - geändert und es bedarf einer neuen Regelung.
4. dass es Konseqzenzen hat, wenn er nicht bereit ist, etwas zu ändern.
Wenn er egoistisch ist, kannst Du es auch sein. Koch nicht für ihn. Kümmer Dich nicht um seine Wäsche. Kauf nicht für ihn ein. Was auch immer.
Rechne aber damit, dass die Situation irgendwann eskalieren kann und es dann zu heftigem Streit und ggf. einer Trennung kommen kann.
Manchmal ist so eine Trennung auch heilsam. Der andere erkennt, was er verloren hat, und ist dann doch bereit, etwas zu ändern.
Oft aber auch nicht, sonst gäbe es erheblich weniger Trennungen und Scheidungen.
Wenn Du tatsächlich einen "Zauberspruch" findest, um jemandem Vernunft einzubläuen: ich wäre sehr interessiert. Und bald danach steinreich.
Vielleicht nur einen Hinweis: Ihr seid in seinen Augen ganz offensichtlich nicht auf Augenhöhe. Du steht in seinen Augen unter ihm. Ist Dir das eigentlich klar?
Ich persönlich würde keine Partnerin haben wollen, die über oder unter mir steht. Und würde auf so jemanden auch nicht die Mühe verschwenden, das zu ändern zu versuchen.
Wenn Du Dich weiter nicht trennen möchtest: mach Dich für ihn höherwertiger. Du müsstest in seiner Achtung wachsen. Interessanter, weniger selbstverständlich werden.
Du und was Du für ihn tust, darf nicht selbstverständlich sein, siehe auch oben (kochen, waschen, einkaufen usw.). Er müsste sehen, dass andere Dir mehr Achtung und Respekt entgegen bringen. Vielleicht können Deine Kinder hier beitragen. Oder Deine beruflichen Tätigkeiten. Oder ein Verein, etwas Ehrenamtliches, politisches Engagement oder was auch immer.
Wenn er merkt, dass andere Dich höherwertiger einschätzen als er, könnte das auch seine eigene Achtung Dir gegenüber beeinflussen. Aber ob er das wirklich wert ist?