Autor Thema: Die Wirtschaft  (Gelesen 155663 mal)

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Offline Araxes

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #405 am: 28. Mai 2014, 23:42:00 »
Der Dollar kann gegen den "Warenkorb" entwerten. Sozusagen Inflation, die in den anderen Währungen auch stattfinden kann.

In der momentanen Situation werten aber alle ab, oder wollen es zumindest, und dann ändert sich auch nichts am Dollar als Leitwährung.

Offline Araxes

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #406 am: 28. Mai 2014, 23:44:45 »
Ich habe eigentlich auch eher den Wert gegenüber Waren gemeint. De facto nimmt die Kaufkraft mit der Zeit ab, was im Endeffekt bedeutet, dass die vor Jahren geleistete Arbeit nicht mehr den gleichen Gegenwert hat.

Nur, wenn man es als Papiergeld unter die Matratze legt.

Zitat
Man könnte auch sagen, durch die erwirtschafteten Überschüsse hat man einen Teil umsonst gearbeitet, weil die Überschüsse auf Dauer entwertet werden. Da gewinnt der Begriff "Exportweltmeister" eine ganz andere Bedeutung.

Wenn du auf die deutschen Exportüberschüsse anspielst, werden die sofort verfrühstückt, und zwar für Gehälter, Steuern, Investitionen. Die meisten Unternehmen sind keine Sparkassen.

Offline Araxes

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #407 am: 28. Mai 2014, 23:57:06 »
Niemand wird gezwungen, Investmentbanker zu werden. Es braucht nicht viel Zivilcourage, einen Job als Heuschrecke gegen den als Zweigstellenleiter einer Sparkasse einzutauschen. Letzterer ist halt nicht so "schick".

Ist denn die "Heuschrecke" schlimmer als die Sparkasse? Hedgefonds spielten bei der Subrime-Krise praktisch keine Rolle. Die Kreditpakete wurden von Investmentbanken erfunden und vor allem an stinknormale Banken verkauft, darunten sehr viele deutsche Landesbanken, die Besitzer der Sparkassen, und sogar einige Sparkassen direkt. Hedgefonds sind überhaupt erst auf der Bildfläche erschienen als diese Pakete mit drastischem Wertverlust von den Käufern auf den Markt geschmissen wurden.

Hedgefonds haben eine gewisse Rolle bei dem folgenden Börsencrash gespielt, weil sie aufgrund der starken Abhängigkeit von Fremdkaptal (Hebelung) und der Kreditklemme ihre Investitionen verringern mußten und deshalb Aktien auf den Markt geschmissen haben. Das hat aber im Grunde niemandem wehgetan außer den Aktionären, deren Minuszeichen im Depot immer größer wurden.

Auch in der anschließenden Staatsschuldenkrise, die von Politikern immer gerne den Banken untergeschoben wird, damit sie selber sich nicht der Verantwortung stellen müssen und auch ihre Wähler nicht vor den Kopf stoßen müssen, sind Hedegefonds erst erschienen als es Staatschulden nach dem griechischem Schuldenschnitt mit großem Abschlag zu kaufen gab.

Nun ist es eine besondere Pikanterie oder auch Scheinheiligkeit der Politik, erst immer mehr Schulden zu machen, sich aber dann zu beschweren, wenn jemand diese Schuldtitel kauft. So nach dem Motto: bitte bitte borg mir Geld, aber gib zu daß du ein Schwein bist, wenn du das tust, damit ich jemanden habe, auf den ich den Zorn meiner Wähler lenken kann.

Nicht daß ich jetzt unbedingt riesige Sympathien mit Hedgefonds habe. Ich finde sie für die Geldanlage zu riskant, aber insgesamt ist deren Bedeutung ziemlich gering. Die Polemik soll nur von anderen Dingen ablenken, nämlich die Unfähgikeit der Politik, langfristig solide zu wirtschaften, und die Dummheit der Wähler, ihre Politiker auch noch dazu anzustiften oder es ihnen mindestens durchgehen zu lassen. Wir haben gerade erst zwei grundfalsche Entscheidungen erlebt. Die Rente mit 63 und die Mütterrente. Beides sind teure, sinnlose Projekte, die irre viel Geld kosten werden und in die völlig falsche Richtung steuern. Da geht der Wähler eine unselige Symbiose mit der Regierung ein. Und wenn die teure Rechnung serviert wird, sind die Hedgefonds schuld gewesen?
« Letzte Änderung: 29. Mai 2014, 00:15:01 von Araxes »

Offline Araxes

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #408 am: 29. Mai 2014, 00:04:27 »
Wenn du jetzt von dem Investmentbänker verlangst, dass er Zivilcourage zeigen soll, sein Tun unter ethischen Aspekten kritisch betrachten soll und sich für mehr Moral einsetzen, statt nach dem gegebenen System zu handeln, dann würde ich mal ganz vorsichtig sein und hinterfragen, wie viel Zivilcourage man selber zeigt, um etwas zu verändern.

Es gab etliche Tausend deutsche Anleger, die für ein halbes Prozent mehr ihr Geld nach Island geschafft haben und dann einen Totalverlust hatten, weil da die deutsche Einlagensicherung nicht greift. Ich sehe nicht, wo die irgendwie einen Deut weniger gierig oder unethisch waren.

Und es ist ärgerlich, daß der deutsche Staat diese Leute rausgehauen und ihnen ihre Verluste ersetzt hat. Davon redet heute keiner mehr. Die geben eben kein so schönes Feindbild ab, im Gegenteil könnte es der Bürger dem Politiker sogar übelnehmen, wenn er erzählt bekommt, daß er mit den bösen Bankern mehr gemein hat, als er zugeben will. Es ist doch viel besser, wenn nur die anderen schlecht sind, nicht wahr nigel?

Offline Araxes

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #409 am: 29. Mai 2014, 00:05:44 »
ich weiß nicht mehr, von wem das stammt, darendorf oder dutschke... jedenfalls vor 1970 . - ich weiß nur noch, dass mir dersatz damals einen riedenschrecken eingejagt hat seit dem beziehe ich position.

" dreißig unpolitische und drei faschisten sind dreiunddreißig faschisten. "

Vielleicht solltest du dich daran erinnern, daß hirnloses Polemisieren gegen andere ein Merkmal ebendieser ist.

Wenn schon, dann sollte man seine Kritik fundieren und nicht einfach nur rumpoltern. Es könnte dir dabei aber aufgehen, daß das alles gar nicht so eindeutig gut und böse ist.
« Letzte Änderung: 29. Mai 2014, 00:08:52 von Araxes »

Offline nigel48

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #410 am: 29. Mai 2014, 01:59:27 »
Zitat
hirnloses Polemisieren

Wenn schon, dann sollte man seine Kritik fundieren und nicht einfach nur rumpoltern.


aahhh-ja.


Zitat
Die Kreditpakete wurden von Investmentbanken erfunden und vor allem an stinknormale Banken verkauft


wer hat´s erfunden?


einige us-banken haben, weil immobilienpreise stiegen dieweitere steigerung ANGENOMMEN und auf diese möglichkeit hin hütten zu irren preisen "bewertet" und völlig überzogene kredite gesteut.
als dann plötzlich und völlig überraschend keiner mehr zu den mittlerweile astronomischen preisen häuser kaufen wollte, weil viele übergroße kredite notleidend wurden....
das konntedoch keiner ahne... - und schon gar nicht , wenn die gier größer wird als das denken.
und als das anfing... haben diegesagt: ups, wir haben mist gebaut, lass uns zusehen, wie wir das begrenzen..?
nee, die haben kredite gebündelt und fleißig die faulen kredite zwischen den guten versteckt und weiterverkauft.
und wegen der von ihnen initierten hysterie haben die bis dahin einigermaßen seriösen banken blind drauflosgekauft,
als die dominoralley schon begonnen hatte, klein und leise.
soll ich weiter erzählen?




leute in dem job müssen wissen, dass schneeball-systeme auf dauer nicht funktionieren.
wenn nicht, hatten sie in dem job nichts zu suchen - und wenn, sind sie schlichtweg kriminell.
und weil das so hoch riskant war und die auf eine arte doch ganz normale menschen sind -
wie konnten sie die anspannung und die panik aushalten? mit meditation und ayuveda?
nee, schnaps, koks, amphetamine und porno zum druckabbau. und dann weitermachen, bloß nicht aufhören, mehr, größer...


ich schätze 80% der aktionen , dieses riesige ausmaßes ist passiert in begleitung von unmengen an drogen.
kein mensch mit klarem verstand käme auf die idee, bungeejump mit nem hutgummi ...


das volumen wurde nicht von risikofreude, begeisterung, arbeitsfreude und erfolgsstreben gezeugt.


die erzeuger dieser katastrophe sind:  das wechselspiel hysterie - panik, gier, dummheit, rücksichtslosigkeit und drogen.


aber wahrscheinlich irre ich mich und das sind alles brave, asketische, kluge philanthopen und altruisten, die sich zufällig ein wenig geirrt haben. eigentlich müßten sie orden bekommen und/oder heilig gesprochen werden.




heute hab ich eine tamariske gesehen. nee, war kein schild dran . erkenn ich so aus erfahrung. und vom angucken erkenne ich ob jemand bier, wein oder schnaps mäßig trinkt oder säuft. und die selten gewordenen reinen kokser oder h-user. die meisten sind politoxikoman. meist reicht schon ein foto oder ein kurzer film. man kann es sehen..


es ist so eine sache mit dem wissen . wie lang der nil ist oder das 1x1 muss man lernen.
und es gibt direktes wissen, dass man nur zulassen muss: wildfremden frauen ansehen, dass sie 2 kinder haben oder seit kurzem schwanger sind. du siehst jemanden zum 1. mal und weißt sofort, der hat magenkrebs. ohne infos, ohne fakten. - bis die rückmeldung kommt, dass es stimmt. nee, das ist keine hellseherei, man muß nur offen sein., gewahrsam...
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Araxes

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #411 am: 29. Mai 2014, 04:16:23 »
wer hat´s erfunden?

Investmentbanker. Genauer gesagt, talentierte Mathematiker, die Investmentbanker wurden. Daran gibt's auch gar nichts schönzureden, aber ein bißchen differenzieren wäre trotzdem nett.

Wollen wir mal festhalten, daß
1. Hedgefonds bei der ganzen Sache kaum eine Rolle spielten
2. die ungezügelte Vergabe von Krediten von der Politik gewollt war
3. eine Menge Leute auch in der sogenannten "Realwirtschaft" gut daran verdient haben
4. die Börse dabei gar keine Rolle spielte. Keines dieser Kreditpakete wurde börslich gehandelt.
5. Aktien dabei gar keine Rolle spielten.
6. die Staatsschuldenkrise gerade mal in Irland primär von den Banken verursacht wurde, und sekundär nur Zypern, nachdem dort die Banken den griechischen Schuldenschnitt nicht verkraftet haben. Island mal außen vor, da nicht EU und nicht Euro.

Differenzieren ist aber nicht deine Stärke, sonst würdest du nicht sowas schreiben:

Zitat
wenn leute wie du und ich im beruf mist bauen, ist der schaden relativ klein und begrenzt.
aber wenn ein soziopath in einer bank oder ratingagentur oder börse oben am hebel sitzt....

glaubst du im ernst, die wll-street sepukus handeln aus schlechtem gewissen? die haben schiß vor dem knast oder vem totalen verlust wg regress. geld weg, auto, haus, die olle.. und keiner will ihn mehr haben.

das ganze finanzsystem ist verselbständigt und ein großer teil hat mit richtiger wirtschaft nichts mehr zu tun. - ausser rosinenpicken.
und wenn d irre sitzen, die nix anderes im kopf haben als in die eigene tasche schaufeln, egal was sie bei anderen anrichten.

Bei dir ist es ja immer gleich "das ganze finanzsystem", "die Börse", die xyz...

Zitat
leute in dem job müssen wissen, dass schneeball-systeme auf dauer nicht funktionieren.
wenn nicht, hatten sie in dem job nichts zu suchen - und wenn, sind sie schlichtweg kriminell.
und weil das so hoch riskant war und die auf eine arte doch ganz normale menschen sind -
wie konnten sie die anspannung und die panik aushalten? mit meditation und ayuveda?
nee, schnaps, koks, amphetamine und porno zum druckabbau. und dann weitermachen, bloß nicht aufhören, mehr, größer...

Ich kann meinen Bankberater, bei dem ich einen Kredit abgeschlossen habe, darin irgendwie nicht wiedererkennen.

Zitat
ich schätze 80% der aktionen , dieses riesige ausmaßes ist passiert in begleitung von unmengen an drogen.
kein mensch mit klarem verstand käme auf die idee, bungeejump mit nem hutgummi ...

Worauf beruht diese Schätzung? Auf deiner magischen Fähigkeit, jemandem Magenkrebs anzusehen?

Zitat
es ist so eine sache mit dem wissen . wie lang der nil ist oder das 1x1 muss man lernen.
und es gibt direktes wissen, dass man nur zulassen muss: wildfremden frauen ansehen, dass sie 2 kinder haben oder seit kurzem schwanger sind. du siehst jemanden zum 1. mal und weißt sofort, der hat magenkrebs. ohne infos, ohne fakten. - bis die rückmeldung kommt, dass es stimmt. nee, das ist keine hellseherei, man muß nur offen sein., gewahrsam...

Schon mal über eine Karriere als Wunderheiler nachgedacht? Du strahlst da eine Selbstüberschätzung aus, die den von dir kritisierten Bankern irgendwie nicht viel nachsteht. Mal so als Tip: Hellseherei ist kein Kunststück, wenn man nur die Treffer berücksichtigt.

Diese Art und Weise, ständig alles erklären zu wollen, ohne wirklich was darüber zu wissen, und das Wissen dabei noch als hinderlich zu erklären, nervt.

"Dummheit ist nicht "wenig wissen", auch nicht "wenig wissen wollen", Dummheit ist "glauben, genug zu wissen". Konfuzius
« Letzte Änderung: 29. Mai 2014, 04:28:42 von Araxes »

Offline Mattieu

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #412 am: 29. Mai 2014, 12:28:40 »
Schon mal über eine Karriere als Wunderheiler nachgedacht? Du strahlst da eine Selbstüberschätzung aus, die den von dir kritisierten Bankern irgendwie nicht viel nachsteht. Mal so als Tip: Hellseherei ist kein Kunststück, wenn man nur die Treffer berücksichtigt.

Diese Art und Weise, ständig alles erklären zu wollen, ohne wirklich was darüber zu wissen, und das Wissen dabei noch als hinderlich zu erklären, nervt.

Geht mir auch verstärkt auf den Keks.
Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

Yossarian

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #413 am: 29. Mai 2014, 13:33:11 »
Ist denn die "Heuschrecke" schlimmer als die Sparkasse?
Zitat

Es ist die Dosis, die das Gift macht.

Zitat
Die Kreditpakete wurden von Investmentbanken erfunden und vor allem an stinknormale Banken verkauft, darunten sehr viele deutsche Landesbanken, die Besitzer der Sparkassen, und sogar einige Sparkassen direkt.

Das ist ganz normale Gier. Ist die erst mal geweckt, wird sie hoch infektiös und schlägt natürlich durch bis zum Kleinsparer.

Zitat
in der anschließenden Staatsschuldenkrise, die von Politikern immer gerne den Banken untergeschoben wird, damit sie selber sich nicht der Verantwortung stellen müssen und auch ihre Wähler nicht vor den Kopf stoßen müssen, sind Hedegefonds erst erschienen als es Staatschulden nach dem griechischem Schuldenschnitt mit großem Abschlag zu kaufen gab.

Natürlich. Trotzdem muß sich jeder Einzelne daran beteiligt gewesene Banker an die Nase fassen und sich fragen, ob man alles tun muß, nur weil man es tun darf bzw. man weiß, daß man ungestraft damit durchkommt.

Zitat
Nun ist es eine besondere Pikanterie oder auch Scheinheiligkeit der Politik, erst immer mehr Schulden zu machen, sich aber dann zu beschweren, wenn jemand diese Schuldtitel kauft.

Der billige Kredit ist ein süßes Gift...

Zitat
Die Polemik soll nur von anderen Dingen ablenken, nämlich die Unfähgikeit der Politik, langfristig solide zu wirtschaften

Gar keine Frage.

Zitat
und die Dummheit der Wähler, ihre Politiker auch noch dazu anzustiften oder es ihnen mindestens durchgehen zu lassen.

Woher soll der Durchschnittswähler das auch wissen? Er wird von Politik und Mainstreammedien systematisch für dumm verkauft.

Zitat
Wir haben gerade erst zwei grundfalsche Entscheidungen erlebt. Die Rente mit 63 und die Mütterrente

Bei ersterer sehe ich wenig Gefahren. Wer arbeitet denn noch 45 Jahre lang in seinem Leben? Die meisten werden vorher krank und / oder arbeitslos.

Zitat
Da geht der Wähler eine unselige Symbiose mit der Regierung ein

Das Wecken von Begehrlichkeiten klappt eben immer.

Offline Araxes

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #414 am: 30. Mai 2014, 00:29:12 »
Natürlich. Trotzdem muß sich jeder Einzelne daran beteiligt gewesene Banker an die Nase fassen und sich fragen, ob man alles tun muß, nur weil man es tun darf bzw. man weiß, daß man ungestraft damit durchkommt.

Wäre schön, wenn sie das tun, das gilt aber für alles im Leben. Menschen werden zu Schweinen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.

Zitat
Woher soll der Durchschnittswähler das auch wissen? Er wird von Politik und Mainstreammedien systematisch für dumm verkauft.

Das kann er schon wissen, die Erkenntnis ist aber u.U. unbequem, vielleicht auch, weil sie den eigenen Partikularinteressen entgegensteht. Jedenfalls will ich noch nicht glauben, daß die Deutschen wirklich in der Mehrheit doof sind.

Zitat
Bei ersterer sehe ich wenig Gefahren. Wer arbeitet denn noch 45 Jahre lang in seinem Leben? Die meisten werden vorher krank und / oder arbeitslos.

Gute Frage. Die aktuelle Regelung ab 62 soll auch nur für Jahrgänge bis 1953 gelten. Es ist also ein Geschenk an die jetzt 61jährigen danach get's erst ab 65 Jahren. Akademiker sind außen vor, denn Studienzeiten werden nicht angerechnet.

Trotzdem habe ich die Zahl von 3% zusätzlichen Kosten für die Rentenversicherung gehört. Das ist schon gewaltig viel. Es ist aber auch ein falsches Signal. Wir müssen länger arbeiten, nicht kürzer, und wir können es auch. Da wird dann immer mit dem Dachdecker argumentiert, der ist aber gar nicht mehr repräsentativ.

Dazu die passende Meldung: Rentenpapst Ruland tritt aus der SPD aus

Mutig wäre ja gewesen, wenn die Regierung die Kosten nicht einfach aus der RV nehmen würde, sondern mit einer Erbschaftsteuer finanzieren. Dann würde diese Wohltat wenigstens aus dem Vermögen der Rentnergeneration finanziert.

Dabei ist völlig untergegangen, daß unsere Regierung derzeit das Recht bricht, wenn sie sich weigert, die momentan zu hohen Reserven der RV für eine Beitragssenkung zu verwenden.
« Letzte Änderung: 30. Mai 2014, 00:50:11 von Araxes »

Offline ganter

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #415 am: 30. Mai 2014, 01:03:39 »
... Jedenfalls will ich noch nicht glauben, daß die Deutschen wirklich in der Mehrheit doof sind.

...
Du Optimist!

Mittlerweile bin ich der Meinung, dass selbst der durchschnittliche Abiturient nicht mehr in der Lage ist, 1+1 zusammenzuzählen, von so schwierigen mathematischen Operationen wie 1*1 oder gar 1*0 ganz zu schweigen.
Was gianluca nebenan über bachelor-absolventen schrieb, deckt sich 1:1 mit Erfahrungen, die etliche Entscheider aus meiner Umgebung so erzählen. Ein mir bekannter Steuerberater sucht händeringend eine Auszubildende. Mit Regionalschulabsolventen gibt er sich schon gar nicht mehr ab, weil es dort schon an den Grundrechenarten, Lesen und Schreiben hapert. Selbst Abiturienten haben Probleme, aus einem Bruttobetrag den Nettobetrag herauszurechnen.
Armes Schland
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Offline ganter

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #416 am: 30. Mai 2014, 01:06:00 »
... Menschen werden zu Schweinen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.

...
Also ich bin der Meinung, dass die meisten menschen sich nur unwesentlich von Schweinen unterscheiden und nur unter Beobachtung ihre zivilisatorische Tunika übertun. Ab und an, auch das schrob ich schon, nicht mal dann.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
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Bodo

Offline ganter

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #417 am: 30. Mai 2014, 01:09:50 »
axo: Sachargumentativ hast du natürlich Recht: Die Rente ab 63 und die Mütterrente sind finanzpolitisch und wirtschaftlich völliger Quatsch. Ist aber der wachsenden Anzahl der Rentner und derjenigen, die in vier Jahren Rentner werden geschuldet.
Mutti ist auch schon 60, die muss an ihre Rente denken.
Und die Anzahl der Alten-Wähler nimmt immer mehr zu.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
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Bodo

Yossarian

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #418 am: 30. Mai 2014, 08:46:35 »
Also ich bin der Meinung, dass die meisten menschen sich nur unwesentlich von Schweinen unterscheiden

Das ist genetisch belegt; die DNA von Menschen und Schweinen ist sehr ähnlich.

Wäre schön, wenn sie das tun, das gilt aber für alles im Leben.

Ja, aber das ist keine Ausrede.

Zitat
Das kann er schon wissen, die Erkenntnis ist aber u.U. unbequem, vielleicht auch, weil sie den eigenen Partikularinteressen entgegensteht. Jedenfalls will ich noch nicht glauben, daß die Deutschen wirklich in der Mehrheit doof sind.

Ich teile Deinen Optimismus da nicht. Ein befreundeter Kollege unterrichtet BGB und VOB in Meisterkursen bei der Handwerkskammer. Er ist manchmal ziemlich entsetzt über das Niveau dort. Da wird munter unreflektiert nachgeplappert, was die Medien so auftischen.

Conte Palmieri

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Re: Die Wirtschaft
« Antwort #419 am: 30. Mai 2014, 15:01:04 »
" dreißig unpolitische und drei faschisten sind dreiunddreißig faschisten. "
Ach Nigelchen.

Das funktioniert auch mit 3 Bolschewiken, Grünen, Veganern, Feministen oder von welcher Hassgruppe sonst gerade die Rede ist  :.)