Autor Thema: Warum ist heute ein guter Tag?  (Gelesen 599674 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Druide

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 7.920
  • Geschlecht: Männlich
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1845 am: 22. März 2015, 19:26:40 »
...von der Rampe - ja, gerne - eventuell/wahrscheinlich in den nä. Tagen ("die Fotos schieße" ich bei Tageslicht).

LG v. Druiden


Offline ganter

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 16.226
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1846 am: 23. März 2015, 00:09:21 »
Weil Kind 4.0 auch seinen Bachelor in Maschinenbau mit einer Gesamtnote von 2,2 nach Hause gebracht hat. Abschlussarbeit war eine glatte 1,0 und jetzt darf er während seines Masterstudiums als wissenschaftlicher Assistent an der Uni arbeiten.
super!
Was wär ich glücklich, wenn ich irgendwann ähnliches berichten könnte.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Offline Nikibo

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.991
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1847 am: 23. März 2015, 06:54:59 »
Ganter, das kommt bestimmt auch bald für Dich, Deine beiden spielen sich doch super. Wenn ich da an den PC denke, total klasse.

Jante, das ist sicher richtig. Dazu gehört aber auch eine große Portion Glück.
Tiere sind die besseren Menschen.

Offline Stachelhaut

  • Administrator
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2.034
  • Geschlecht: Männlich
  • Danke für das Gespräch.
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1848 am: 23. März 2015, 09:40:39 »
Der Punkt ist nur, daß der Knabe, hätte er den seltsamen Arbeitgeber nicht getroffen, heute wohl vom Pfandflaschensammeln und Betteln leben würde oder schon verhungert wäre.

Außerdem hat er offensichtlich bestimmte Fachkenntnisse, die momentan "am Markt" gefragt sind, und die nicht mit einer formellen Qualifikation verbunden sind oder verbunden sein müssen. Hätte er die nicht, wäre er am Arsch.
The union is behind us, we shall not be moved.

Offline Nikibo

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.991
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1849 am: 23. März 2015, 10:36:07 »
Mag alles sein, Janteloven. Das ist ein Mann. Glaubst Du, dass Millionen da so vorgehen können? Sicher nicht.
Wenn meine Kinder das so machen würden, hätte ich sicher Bedenken. Aber ich würde sie letztendlich nach ihrem Gusto laufen lassen, klar.

Da ich meinen Kindern kein großes Vermögen mitgeben kann, war es mir halt wichtig, ihnen eine vernünftige Basis in Form einer guten Bildung/Ausbildung mitzugeben. Eine Garantie ist das natürlich nicht. Schon gar nicht auf ein erfülltes Leben. Aber es hindert auch nicht daran. Eine fehlende Ausbildung kann aber hinderlich sein.
Tiere sind die besseren Menschen.

Offline Stachelhaut

  • Administrator
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2.034
  • Geschlecht: Männlich
  • Danke für das Gespräch.
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1850 am: 23. März 2015, 11:00:36 »
Seine Vorgehensweise ist generell, sich gewisse Sachen anzuschauen, von denen er weiss, dass er davon keine Ahnung hat und auf gewisse Parameter, die für ihn entscheidend sind, besonders zu achten. Was sonst aber offensichtlich keiner macht. Er sagt, dass er nur auf sein Bauchgefühl hört. Mit so einem Konzept kann man wahnsinnig erfolgreich sein.

In meiner Welt wird man so der nützliche Idiot, der immer ausgenutzt wird von Leuten, die selber nix können, außer andere für sich arbeiten zu lassen und die Belohnung selber einzuheimsen. Dein Bekannter ist ein Blender, wenn ich Du wäre, hielte ich mich von ihm fern.
The union is behind us, we shall not be moved.

Yossarian

  • Gast
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1851 am: 23. März 2015, 11:16:27 »
Dein Bekannter ist ein Blender, wenn ich Du wäre, hielte ich mich von ihm fern.

Ohne dem jungen Mann jetzt Unrecht tun zu wollen, habe ich bei seiner phantastischen Geschichte auch ein wenig Bauchzwicken.

Seine Vorgehensweise ist generell, sich gewisse Sachen anzuschauen, von denen er weiss, dass er davon keine Ahnung hat und auf gewisse Parameter, die für ihn entscheidend sind, besonders zu achten. Was sonst aber offensichtlich keiner macht.

Ich glaube eher, daß eine ganze Menge Dünnbrettbohrer das ganz genau so macht. Man kann praktisch jede Tätigkeit auf ein paar essentielle Grundparameter runterschrauben, an denen man dann grobmotorisch rumdilletieren kann. Wenn man dann noch so toll labern kann wie der, kommt man erst mal groß raus damit, wenn man das richtige Publikum hat.

Ich rede nicht der institutionalisierten Ausbildung das Wort; aber man muß in jedem Land die eine oder andere Ausbildung nachweisen, um Tätigkeiten überhaupt ausüben zu *dürfen*. Da ist bei jedem erforderlichen Ausbildungsgang viel Müll dabei, den man nur für die Prüfung lernt und dann vergißt. Dennoch braucht es mehr als ein paar Grundparameter, um eine halbwegs anspruchsvolle Tätigkeit wirklich zu beherrschen.

Yossarian

  • Gast
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1852 am: 23. März 2015, 12:42:29 »
Was man nicht kennt, dem steht man immer erstmal skeptisch gegenüber.

Besonders, wenn es so phantastisch klingt wie ein todsicheres System für Lotto oder Roulette.

Zitat
Vielleicht hat er ja auch ein Buch über Lernen gelesen und rausgefunden, dass Ausbildung bedeutet, dass es dann aus ist mit der Bildung.

Ausbildung vermittelt überwiegend Bildung. Man kann nicht alles auf zwei, drei Grundparameter runterbrechen.

Offline Stachelhaut

  • Administrator
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2.034
  • Geschlecht: Männlich
  • Danke für das Gespräch.
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1853 am: 23. März 2015, 13:01:54 »
Man kann Basiswissen zu jedem Thema schnell lernen, ja. Tiefere Einsichten kommen aber erst nach längerer Praxis - wenn man das eigene Tun reflektiert und die intellektuelle Ausstattung das hergibt.

Und die Fähigkeit, sich neue Themen selbständig zu erschließen, ist eine wertvolle Basiskompetenz, die den wenigsten gegeben ist.
« Letzte Änderung: 23. März 2015, 13:04:01 von Stachelhaut »
The union is behind us, we shall not be moved.

Yossarian

  • Gast
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1854 am: 23. März 2015, 13:09:52 »
Die meisten Sachen, für die man 3 Jahre ausgebildet wird, kann man innerhalb von paar Wochen praktisch lernen und muss dafür nicht seine Zeit verschwenden.

Also von einem Deiner autodidaktischen Chirurgen würde ich mir keinen Blinddarm rausnehmen lassen wollen.

marple

  • Gast
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1855 am: 23. März 2015, 14:07:28 »
Und wenn ich ein paar Bugs einbaue, die bis zum Release keiner findet, dann ist das eben so.

Na toll. Ud das einer Flugpanikerin. Kannst du bitte alle Flugzeugtypen auflisten, für die du etwas entwickelst?

Die Kollegen gehen einfach davon aus, dass ich mich da schon irgendwie einarbeite.

Aber nur, weil du ein Studium hast. Wenn du Schulabbrecher gewesen wärst, hättest du diesen Job nicht bekommen.

Und das ist eben der Punkt. Das Leben in den meisten Ländern ist so reglementiert, dass du fast nichts ohne irgendeinen Schein machen kannst. Das gilt für alle Bereiche - ohne Girokonto kein Job, ohne Wohnadresse kein Konto, ohne Gehaltsabrechnungen kein Kredit… und so weiter. Daran ist schon der Hauptmann von Köpenick zunächst gescheitert.

In keinem einzigen meiner festangestellten Jobs war ich ausgebildet. Aber im Osten habe ich meine Sachbearbeiterjobs bekommen, weil ich wenigstens Abitur hatte, was mich trotzdem nur zur ungelernten Sachbearbeiterin mit geringster Gehaltsstufe machte. Ohne Abi wäre ich in den zwei Betrieben aber gar nicht untergekommen.

Meine einzige Festanstellung nach dem Studium hatte ebenfalls überhaupt nichts mit meinem Studium zu tun, aber aufgrund meines Titels war ich von Anfang an in einer höheren Gehaltsklasse als die anderen Gleichgestellten, die eine buchhalterische Ausbildung hatten. Von mir wurde im Gegenzug einfach mehr erwartet und ich bekam schwierigere Aufgabenbereiche zugewiesen.

Natürlich gibt es "Bombenjobs", die man ohne Ausbildung machen kann - Sektenführer zum Beispiel. Dafür braucht man eben Charisma und irgendeine eingängige Theorie. Oder die Jobs, für die dein Name reicht - Promiparfüms oder Promimode "kreieren" etc. blabla. Oder eben gutbezahlte Jobs, in denen es reicht, wenn du dich öffentlich zum Klops machst.

All das betrifft aber nur einen geringen Teil der Bevölkerung (Charisma, Promibonus, auffällige Blödheit gepaart mit Exibitionismus, Ausnahmetalent) oder eben ein Verkaufstalent - was dein Bekannter besitzen wird. Er kann sich gut verkaufen. Auch das ist ein Talent, was eher selten ist.

Die breite Masse ist zur Jobfindung einfach darauf angewiesen, ihre Talente oder Fähigkeiten durch irgendeinen Schriebs zu beweisen, um erst einmal bis zum Vorstellungsgespräch zu kommen. Und je höher dieser Befähigungsnachweis angesiedelt ist, desto besser deine Chancen.

Trotzdem gibt es auch in D die Möglichkeit, sich Nachweise durch learning by doing zu holen. Ich bin schon seit Jahren berechtigt, in meiner Tätigkeit eine Meisterprüfung ohne vorherige Ausbildung abzulegen. Weil ich die geforderte Anzahl von Jahren in genau der Tätigkeit selbstständig bin. Wenn ich in meiner Branche einen Meisterbrief bräuchte, um meine Firma zu führen, würde ich das auch machen. So ist es mir aber nicht wichtig genug, um für die Prüfung paar Tausender hinzulegen.

Und außerdem muss man immer noch unterscheiden, ob man mit "Erfolg" ein Bombengehalt meint oder einen Bombenjob. Das ist absolut nicht das Selbe. Klar kann man viel Geld mit allem möglichen machen. Für meine absoluten Traumjobs hätte ich persönlich aber einfach das richtige studiert haben müssen. Da reichen Talent und Neigungen einfach nicht aus.

Höchstens noch ein Protegé, der meine Fähigkeiten "erkennt" und fördert. Und die laufen mir einfach nicht über den Weg.

Da hat dein Kumpel einfach Schwein gehabt. Das aber als eigene Leistung zu verkaufen, ist eben sein Grundtalent.
Wahrscheinlich wird er auch Scheitern immer als Erfolg definieren - hätte ich studiert, wäre ich nicht rechtzeitig zu dieser Chance gekommen etc. blabla.
Gut für ihn, aber eben kein massentaugliches System.

Conte Palmieri

  • Gast
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1856 am: 23. März 2015, 14:09:42 »
Unser Gehirn lernt ausschliesslich Regeln, keine Spezialfälle, das macht die Struktur. Nur bei starken Emotionen bleiben Spezialfälle hängen. Wenn man lernt, bleibt vor allem die Regel, Buch aufschlagen, Daten lernen, Prüfungsstress und nicht das, was man da eigentlich gelernt hat, weil die praktische Erfahrung ganz andere Hirnareale erfordert.
Hat Dir das auch dieser Schwurbelexperte gelehrt? Natürlich können und müssen wirs Spezialfälle lernen!

marple

  • Gast
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1857 am: 23. März 2015, 14:16:35 »
Nur bei starken Emotionen bleiben Spezialfälle hängen. Wenn man lernt, bleibt vor allem die Regel, Buch aufschlagen, Daten lernen, Prüfungsstress und nicht das, was man da eigentlich gelernt hat, weil die praktische Erfahrung ganz andere Hirnareale erfordert.

Das ist schon insofern Quatsch, als dass beim Lernen vor allem die Spezialfälle zum AHA-Effekt führen. Und DAS bleibt immer hängen. Und war (zumindest bei mir) nicht gerade von starken Emotionen begleitet.

Buch aufschlagen lernt man meist schon vor der Schule. Dann könnte man sich den ganzen Zinnober ab der 1.Klasse sparen.

Offline Stachelhaut

  • Administrator
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2.034
  • Geschlecht: Männlich
  • Danke für das Gespräch.
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1858 am: 23. März 2015, 22:04:10 »
Und eben genau deshalb lernt man etwas durch Basiswissen, Praxis und Reflektion. Was Zeit braucht.
The union is behind us, we shall not be moved.

Yossarian

  • Gast
Re: Warum ist heute ein guter Tag?
« Antwort #1859 am: 24. März 2015, 15:01:07 »
Deswegen gibt es auch bei jedem System eine doppelte Sicherung und Alarmsysteme, damit es keinen "single point of failure" gibt

Und deshalb gibt es jetzt "multiple points of failure"?