Eben war ein Typ hier, den eine örtliche Beratungsstelle für Migranten geschickt hat. Meistens arme Schweine auf der einen Seite vom Tisch, Leute mit Helfersyndrom auf der anderen Seite vom Tisch. Im Großen und Ganzen aber meistens ganz okay.
Er verdient 1800 netto, seine Frau 850 netto; 3 Kinder zwischen 13 und 17, alles Schüler, d.h. ohne eigenes Einkommen.
Die haben ein Haus gekauft in Ffm., Neubau Erstbezug für 275.000.
Eigenkapital null, irgendwie hat ein windiger Kreditvermittler es hingekriegt, daß die die Hütte mit insgesamt 300.000 belasten. Jetzt merkt
er, daß da nicht viel Kohle zum Leben übrigbleibt, eigentlich gar keine und will raus aus der Nummer.
Da die Bank die Einkommensverhältnisse kannte und den Kaufpreis der Hütte auch, hätte man den Kreditvertrag sicherlich kippen können.
Ich hab ihn dann gefragt, wovon er die von der Bank so oder so erhaltenen 300.000 zurückzahlen will. Zwei große Fragezeichen schauen mich an.
Ich rate ihm dringend, die Hütte schnellstmöglich zu verkaufen, so lange die Immobilienpreise hier in Frankfurt steigen. Wenn er mit dem Darlehn erst mal ins Straucheln kommt und die Hütte in die Zwangsversteigerung geht, hat er ein Riesenproblem undgeht mit einem Haufen Schulden raus.
Irgendwie hat ihm das nicht wirklich gefallen.
Er fragt dann treu, ob er Wohngeld beantragen könne. Klar kriegt er 3 EUR 70 Lastenzuschuß, die bringen ihn aber nicht weiter.
Das Gespräch dreht sich noch eine Weile im Kreis, dann verabschiede ich ihn mit der Frage, ob er mich gleich bezahlen will.
Der ist so verwöhnt von Institutionen wie dieser Migrantenberatung, daß ihm das Konzept, für eine Dienstleistung Geld bezahlen zu sollen nicht gleich und auch später nicht so wirklich einleuchtet.
Damit er endlich geht, sag ich ihm, er soll 30 Ocken auf den Tisch legen.
Er meint ganz treu, daß er kein Geld einstecken hätte.
Da hab ich ihn dann rausgeschmissen.