Ich würde in einer solchen Situation alle Hebel in Bewegung setzen, um nach Möglichkeit selbst vor Ort zu sein.
Mir war als durchaus medizinisch bewandertem Menschen wichtig, erst mal einen Arzt zu sprechen (was ich dann auch habe). Hätte der mir gesagt, dass es kritisch und womöglich wieder ein Herzinfarkt ist, wäre ich natürlich zurückgefahren. Bei den Temperaturen in den letzten Tagen sind haufenweise Menschen kollabiert, da braucht es halt ein paar Infusionen, deswegen muss ich nicht vier Tage Österreich abbrechen. Gestern war sowieso die planmäßige Heimfahrt und ich werde nachher ins Krankenhaus fahren. Gestern habe ich von unterwegs mehrmals mit meiner Mama telefoniert, die ist wieder ganz gut drauf. Mein Papa ist ziemlich schräg in solchen Situationen, er hört dann nicht richtig zu und dichtet noch ein paar Sachen dazu, also zuverlässige Infos sind anders
. Am Abend der Einlieferung direkt hatte ich ja die Stationsschwester am Telefon, die mir zwar nur sagen konnte, dass meine Mutter nicht auf der Intensiv liegt, sondern auf Normalstation und stabil sei, aber bereits das war viel wert.
Besuch im Krankenhaus ist dann toll, wenn man etwas davon hat. Unmittelbar nach einer OP will ich jedenfalls nur meine Ruhe haben und allen Schmerz wegschlafen.
Genau so ist es. Als ich im März im Krankenhaus war, hat mich, vor allem auf der Intensivstation, der Besuch eher gestresst. Da waren schon Whatsapp-Nachrichten zuviel.
Verallgemeinen kann man aber nicht.
Eben.
Ich konnte das bei meinem Vater nicht. Mir wurde zwei Jahre lang von Zucker und Blutdruck gesprochen und die letzten zwei Monaten bekam ich ein Foto, drauf war nur eine mumifiziert Leiche zu erkennen war. In einem seiner immer wenigen klaren Momente konnte ich mich von ihm telefonisch verabschieden.
Das ist furchtbar und tut mir sehr leid für dich. Wenigstens konntest du dich noch telefonisch verabschieden.