Ich habe gestern Abend lange über Simples Posting nachgedacht und ob ich das Leben des Schwiegervaters falsch bewerte, weil ich eben, wie auch Nikibo schreibt, mit meinen Maßstäben messe. Aber trotzdem gibt es einfach Fakten, die natürlich keiner weiß, der ihn nicht gekannt hat. Eben dass er sehr gehadert hat damit, dass seine Ehefrau vor ihm gestorben ist. Das hat ihn vor sieben Jahren ganz schön aus der Bahn geworfen. Eines seiner Kinder ist als Kleinkind tragisch ums Leben gekommen, er redete gelegentlich davon, auch nach so vielen Jahren. Dann war da noch die Enttäuschung über die andere, im Ausland lebende Tochter, zu der kein/kaum Kontakt bestand, der Kontaktabbruch beider Enkel vor über 13 Jahren (noch bevor ich ihn kennenlernte). Die Details müssen jetzt nicht diskutiert werden. Er war nach außen meist zufrieden, aber manchmal brach das aus ihm heraus, auch in den letzten Wochen, dass ihn diese Dinge doch ziemlich verbitterten.
Haben gelebt und erlebt, bis zum Schluss.
Das war tatsächlich nicht so. Ich glaube, ein großer Teil seines Lebens hat mit dem Eintritt des Rentenalters geendet, denn aus der Arbeit hat er offenbar den Großteil seiner Zufriedenheit geschöpft. Den Rest der Lebensfreude ging dann mit dem Tod der Frau, die beiden waren sehr aufeinander bezogen. Als sie starb, beklagte er sich sehr, dass doch er hätte zuerst sterben wollen. Gerade im letzten halben Jahr äußerte er immer wieder, nicht mehr leben zu wollen. O-Ton: "Ich will heim zu meiner Frau."
In diesem Thread wollte ich lediglich - wie auch im Titel genannt - kundtun, dass mein Tag traurig war und meine Gedanken teilen. Mehr nicht. Bitte respektiert das.