Das ist viel zu kurzsichtig im Hinblick auf ein ganzes Leben.
Das hier:
besonders deprimierend war die Tatsache, dass auch die Trauerfeier (erwartungsgemäss) sein Leben in den letzten Jahren widerspiegelte. Einsam.
(…)
Beim Gespräch mit dem Pfarrer fragte dieser, was denn dem Vater im Leben etwas bedeutet hat. Das war tatsächlich lediglich das wöchentliche Essengehen mit meinem Mann und ggf. auch mit mir, wenn ich gerade zugegen war. Ansonsten keine Hobbies, keine Aktivitäten, keine Freunde, keine Kontakte, noch nie im Urlaub irgendwohin gefahren, stolz gewesen, in 30 Jahren Berufstätigkeit nie krankgeschrieben gewesen zu sein
...liest sich nicht so, als hätte der Mann vor seinem Ende ein besonders schönes / glückliches / erfülltes Leben gehabt. Das klingt eher nach einer von vorne bis hinten traurigen Existenz.
Wie überhaupt der Blick allein vom Ende her nicht die richtige Sicht vermittelt.
Wann, wenn nicht am Ende weiß denn der Mensch, wie sein Leben verlaufen ist.
Wer hat denn schon mit 75+ seine "Time of my Life".
Da wüßte ich den einen oder anderen in meinem Umfeld, der sich vorher nicht getraut hat, zu Leben...
Ein Besuch im Altersheim in der Seniorenresidenz kann für jüngere schnell ein desolates Bild vermitteln. Aber diese alten Menschen waren alle mal jung. Haben als Kinder herumgetollt und gelacht. Sind als Jugendliche und Heranwachsende mit dem Kräfteüberschuss der Jugend voller Tatendrang ins Leben gestartet.
Und haben deshalb ein besseres Ende verdient. Ich kenne Altenheime.
Haben gelebt und erlebt, bis zum Schluss.
Ganz offensichtlich nicht
bis zum Schluß.
Zudem ist die Bedürfniswelt alter Menschen zumeist ganz anders, als die, der jüngeren. Da kann ein Verwandtenbesuch in guter Regelmäßigkeit ein Higlight, aber auch völlig ausreichend sein, sonst genießt man die Ruhe, das Fernsehprogramm, Zeitschriften zu lesen oder eine Stück Kuchen. Oder einfach die Freiheit, im Leben außer dem Gewesenen nichts mehr erreichen zu müssen.
Höret die weisen Worte des Großmeisters der hohlen Sprüche. Füll doch mal ein *bißchen* was von Deiner abstrakten Doziererei mit Fleisch und Leben. Du erinnerst mich an die Predigten eines katholischen Pfarrers, der der Gemeinde Sex mit erwachsenen Frauen erklären will und dabei an eigenen Erfahrungen nur auf seine Erlebnisse mit Meßdienern zurückgreifen kann.
Es wird ja gesagt, dass das einfache Leben das beste ist. Was das betrifft, haben uns viele ältere so einiges voraus.
Und wieder erklärt der Blinde den Sehenden die Farbe...
Gib doch mal *irgendeinen* originären Gedanken von Dir, damit ich Dich Ernst nehmen kann. Irgendwas, was sich nicht so liest, als hättest Du es in der Kummerkastenspalte einer Frauenzeitschrift abgeschrieben.