Vielleicht, aber immer auszuschließen ist irgendwie naiv.
Man sollte erst mal nach "natürlichen" Ursache suchen. Erst wenn das nicht zum Ziel führt, kann man vielleicht mal anfangen, drüber nachzudenken, ob es sich da jemand - aus welchen Gründen auch immer - vor der Arbeit gedrückt hat.
In Kulles Fall kann ich mir durchaus vorstellen, daß der Täter bereits reichlich Erfahrungen mit der Strafgerichtsbarkeit hat und vielleicht ein bis n laufende Verfahren am Bein. Wenn der Staatsanwalt dann *noch eine* Akte mit dem in die Finger kriegt, dann rollt der natürlich mit den Augen und sagt sich, der bekommt sowieso die Bewährung widerrufen und geht wegen eins bis n Straftaten demnächst für weitere zwei oder drei Jahre in die Kiste. Da macht der ständig überlastete Staatsanwalt sich keine Arbeit mehr mit und stellt das Verfahren
nach § 154 Abs. 1 Nr. 1 StPO ein, weil die eine Fahrt im geklauten Auto bei der Gesamtstrafenbildung einfach nicht mehr ins Gewicht fällt.
Deshalb hatte ich ja auch nach der Begründung für die Einstellung gefragt und eine Link gepostet, wo steht, was man als Geschädigter gegen eine Einstellung unternehmen kann.
Hat er darauf reagiert? Nein, er hat stattdessen eine Verschwörungstheorie bemüht; das ist ja auch bequemer.
Es ist ihm auch gesagt worden, was er tun kann / muß, um von seiner Versicherung den kompletten Schaden ersetzt zu bekommen. Er hat aber nichts gemacht, sondern sich wie Hiob auf den Mist gesetzt und gejammert.
Es mag jetzt ein ganz kleines bißchen rassistisch klingen, aber ähnliche Erfahrungen mache ich seit Jahren mit sogenannten "gelernten DDR-Bürgern". Immer, wenn es anfängt, Ernst zu werden, wird in den Jammermodus verfallen, statt mal ein ganz kleines bißchen Arsch in der Hose zu haben, und z.B. mal die Staatsanwaltschaft anzuschreiben und ein Rechtsmittel gegen die Einstellung einzulegen. Das kostet doch nichts, außer fünf Minuten Arbeit und einer Briefmarke zu 70 Cent!
Wenn ich meine Kanzlei im Osten hätte, hätte ich wahrscheinlich schon mindestens einen meiner lokalen Mandanten erschlagen. Es tut mir leid, aber mit dieser Mentalität habe ich ganz massive persönliche Probleme.