Ich denke das bei Griechenland es einen Schnitt geben wird allerdings würde das nicht die Probleme von Portugal, Irland, usw. lösen.
Es werden derzeit überhaupt keine Probleme gelöst. Sondern symptomverschärfende Maßnahmen angewandt. Einfach, weil man die systemische Eigendynamik entweder nicht versteht (das ist bei vielen so) oder weil einflussreiche Partikularinteressen dem entgegenstehen.
Meine Theorie ist das es Staaten gibt die mehr Produzieren und welche die mehr Konsumieren,
Ist richtig, wenn du Volskwirtschaften als Subjekt betrachtest. Nur komischerweise: Auch in den Staaten, die mehr produzieren als konsumieren, also einen Handelsbilanzüberschuss aufbauen, verschulden sich die
Staaten zunehmend. Komisch, ne? Liegt daran, dass auch in diesen Staaten / Volkswirtschaften die Gewinne privatisiert und die Verluste sozialisiert werden. Also selbst in Volkswirtschaften, wo mehr produziert als konsumiert wird wie z.B. in D, ist der Staat betriebswirtschaftlich gesehen pleite und verpfändet die zukünftigen Steuereinnahmen. Was nichts anderes heißt als: Der Staat kassiert nur noch ab per staatlichem Gewaltmonopol und reicht sofort an private Wirtschaftssubjekte weiter.
in dem Fall Europas wäre das z.b Italien der Witz ist das diese ihre Schulden peer Inflation los geworden sind in der Vergangenheit, dies aber nicht mehr können durch die gemeinsame Finanzpolitik und Währung.
Na ja - per Inflation könnten nur die Schulden bei inländischen Gläubigern abgetragen werden. Die Schulden in anderen Währungen würden dagegen potenziert. Aber im Prinzip stimmt es: Durch den Wegfall unterschiedlicher Währungen mit der Möglichkeit, dass die Wechselkurse schwanken, ist ein wichtiger Ausgleichsmechanismus zwischen Volkswirtschaften mit unterschiedlicher Produktivität weggefallen. Da fehlt ein Puffer, der solche Ungleichgewichte ein wenig dämpfen und ausgleichen kann. Aber das ist nur ein Teil des Problems.
Noch was zum erwähnen fast alle Staaten erreichen irgendwann diesen Punkt wo ihre Schulden mehr sind als sie vertragen
Im Rahmen dieses Wirtschaftssystems, dass man Kapitalismus nennt, erreichen alle Staaten diesen Punkt. Nur: Wie du richtig sagst, mit unterschiedlichem Tempo. Im Kapitalismus wird zwingend beschleunigt der Reichtum auf wenige akkumuliert. Die Schere geht immer weiter auseinander. Und irgendwann sind die Spannungen halt so groß, dass es zum Strukturbruch kommt. Die Schulden der einen sind das Vermögen der anderen. Das ist überall so. Und wenn man Schulden abbauen will, dann muss man auch in gleichem Maße Vermögen abbauen. (Bilanzverkürzung statt Bilanzverlängerung). Das sollte man dann aber auch so sagen. Nur Schuldenabbau zu rufen ohne mit zu sagen: Wir wollen und müssen dann auch Vermögen abbauen, ist unehrlich. Und natürlich haben die Vermögensbesitzer etwas gegen den Vermögensabbau. Und sie haben eine starke Lobby. Überall.
Es ist egal ob ich die Staatsanleihen per EZB aufkaufe oder Eurobonds nehme im Endeffekt wird das Hauptprobleme dann wieder mal vertagt.....
Richtig. Nur darum geht es im Moment in der Politik. Vertagen, verzögern, sich in die Verlängerung retten. Aber wer den status quo aufrechterhalten will, der hält natürlich damit die verursachenden Faktoren der derzeitigen Probleme auch aufrecht. Und verschärft sie letztlich.
Aber mal ab von den ganzen finanziellen Aspekten - die sind vielleicht gar nicht die wichtigsten. Sondern dies hier:
( Vertagt: Energie, Oil ,E10 vs Nahrungsmittel,Eigene Staats Schulden, alle Probleme die aus der Demographischen Entwicklung folgen, Demokratie Verdrusst, CO2, ....)
Peak oil, peak water, peak food ... peak everything. Und alle diese strukturellen Probleme werden voraussichtlich annähernd gleichzeitig den status "shit hits the fan" erreichen. Das wird noch lustig. (Wie gesagt: Ich wäre schon froh, wenn es ohne größere Kriege abgeht. Die Chance dafür ist insofern da, weil die meisten Gesellschaften auch für das Führen von Kriegen zu sehr strukturell geschwächt sind.)
Für alles andere brauchen wir in sehr vielen Bereichen eine völlig andere Denkweise. Man kann strukturelle Probleme nicht lösen mit der gleichen Art von Denken, welche die Probleme überhaupt erst verursacht haben.
Wie das aussehen kann? Keine Ahnung.
Für alle, die sich ein wenig für diese verschiedenen Problemkreise und ihre Zusammenhänge interessieren:
http://www.chrismartenson.com/crashcourse. Ist zumindest ein guter Startpunkt.