Mit der Argumentation trifft Dich ein Mitverschulden an allem, was Dir widerfährt und widerfahren kann allein schon mit der "Begründung", daß es unvorsichtig von Dir war, morgens überhaupt das Bett zu verlassen.
Ist ja auch so. Wenn ich mein Leben nicht mehr selbst verschulde, was bleibt dann?
Für mich ist schon klar, dass ich auf zwei Rädern (ob mit oder ohne Motor) Angst habe. Also vermeide ich es. Ich vermeide allerdings auch Flugzeuge (wenn es irgendwie geht), nächtliche Alleinwanderungen durch Wald und Wüste, Großveranstaltungen mit besoffenen Fans (es sei denn, ich hab selbst genug intus)...
Wenn ich mir was wünschen dürfte, wäre es ein Leben ohne meine Ängste. Krieg ich aber nicht. Also verhalte ich mich untergeordnet.
Wer diese Ängste nicht hat, muss sich auch nicht einschränken. Von Mr.Stringer weiss ich, dass er auf zwei Rädern IMMER für die Autofahrer um ihn rum mitdenkt. Sich keiner Aus-/Einfahrt unüberlegt nähert, früher abbremst, als im Auto...trotzdem hat es ihn schon erwischt. Drei mal, einmal war er ein Vierteljahr im Krankenhaus. Jedes Mal wegen verpennter Autofahrer. Er muss selber einschätzen, ob seine Liebe zum Mopped größer ist, als seine Angst.
Und ja, er weiss, dass er sich in Gefahr begibt. Er weiss, dass er sterben kann. Trotzdem fährt er. Genau so, wie ich Auto fahre, obwohl es auch genügend nicht selbst verschuldete Autounfälle gibt. Was soll also eine Diskussion über Schuld und Unschuld? Man weiss, was man tut - im Regelfall zumindest. Man steigt eben aus dem Bett.
Ich plädiere ja immer noch dafür, dass es Zwang sein sollte, vorm Autoführerschein erst mal einen Moppedschein zu machen.