Autor Thema: Der Papst und der Mißbrauch  (Gelesen 68597 mal)

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline ganter

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 16.225
Der Papst und der Mißbrauch
« am: 19. Februar 2010, 02:26:26 »
sicherlich ein schwieriges Thema
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-02/missbrauch-jesuiten-mixa
abe wieso schreiben sie vom "jahrzehntelange Vertuschen dieser und zahlreicher anderer kirchlicher Missbrauchsfälle"
Das Thema dürfte jahrhunderte alt sein und den Kirchenobersten nicht unbekannt sein.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Offline nigel48

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 6.332
  • Geschlecht: Männlich
  • THINK !
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #1 am: 19. Februar 2010, 02:44:22 »
http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/487872?broadcastId=1858312

wenn sich alle menschen ans zölibathielten, gäbs gar keine kinder  zum missbrauchen. deshalb hat die kirche recht. oder so ähnlich.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Conte Palmieri

  • Gast
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #2 am: 19. Februar 2010, 08:41:13 »
Wenn die Leute endlich klar im Kopf würden, würde sich dieser ganze mittelalterliche Spuk in nichts auflösen.

Offline Unikum

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.696
  • Geschlecht: Männlich
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #3 am: 19. Februar 2010, 08:58:19 »
Wenn ein alter Sack im roten Samtkleid mit Goldkettchen und Ringen am Finger auf nem Spielplatz sitz ruft Lieschen Müller die Staatsmacht, egal was der Mensch da tat. Sitzt der gleiche Typ im Tempal führt sie ihm ihre Geburten Gebetebrabelnd zu, wenn ICH pädophil wäre wär ich Pfaffe.
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?


Offline Teppichporsche

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.332
  • Geschlecht: Männlich
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #5 am: 03. März 2010, 08:56:19 »
"Die sexuelle Revolution der sechziger und siebziger Jahre habe dem sexuellen Missbrauch von Kindern – auch in kirchlichen Kreisen – Vorschub geleistet, sagte der Augsburger Bischof Walter Mixa, nun sinngemäß..."

Das ist vielleicht wahr. Vielleicht aber auch nicht. Einen Beweis bleibt er schuldig. Damit ist es Geschwätz wie jedes andere auch.
Those are my principles, and if you don't like them... well, I have others.

Groucho Marx

Offline Mattieu

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5.118
  • Geschlecht: Männlich
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #6 am: 03. März 2010, 09:14:00 »
"Die sexuelle Revolution der sechziger und siebziger Jahre habe dem sexuellen Missbrauch von Kindern – auch in kirchlichen Kreisen – Vorschub geleistet, sagte der Augsburger Bischof Walter Mixa, nun sinngemäß..."

Das ist vielleicht wahr. Vielleicht aber auch nicht. Einen Beweis bleibt er schuldig. Damit ist es Geschwätz wie jedes andere auch.

Schleierhaft ist mir, wie ein Beweis dafür aussehen sollte.
Türlich ist das Geschwätz, zudem berührt es ja nicht den Missbrauch seit den 80ern bis heute.
Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

Conte Palmieri

  • Gast
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #7 am: 03. März 2010, 09:27:49 »
Schleierhaft ist mir, wie ein Beweis dafür aussehen sollte.
So ginge schon. Er müsste lediglich zeitliche und regionale Koinzindenzen aufzeigen. Bloß müssten dazu eine völlständige, regional gegliederte Statistik der Missbrauchsfälle vorgelegt werden. Und das wir dem Dominus Episcopus nicht gefallen.

Yossarian

  • Gast
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #8 am: 03. März 2010, 09:34:16 »
So ginge schon. Er müsste lediglich zeitliche und regionale Koinzindenzen aufzeigen.

Ganz einfach also, wenn es denn einer wirklich wollte.

Zitat
Bloß müssten dazu eine völlständige, regional gegliederte Statistik der Missbrauchsfälle vorgelegt werden.

Und die Opfer müßten - soweit sie noch am Leben sind - ihr Schweigen brechen. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr...  8)

Mockingbird

  • Gast
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #9 am: 03. März 2010, 09:48:11 »
Was mich an diesem Skandal echt wundert, ist dass alle "Fälle", die sich melden, bereits verjährt sind. Heißt das, in den letzten 10 Jahren ist sowas nicht mehr vorgekommen? Wäre ja schön, nur - ich glaube nicht so recht daran.

Eher denke ich, dass Opfer eines Missbrauchs viele Jahre brauchen, um überhaupt darüber sprechen zu können. Und das hieße, man muss sich mal ernsthaft Gedanken über die Verjährungsfrist machen.

Offline Teppichporsche

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.332
  • Geschlecht: Männlich
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #10 am: 03. März 2010, 09:55:14 »
Eher denke ich, dass Opfer eines Missbrauchs viele Jahre brauchen, um überhaupt darüber sprechen zu können. Und das hieße, man muss sich mal ernsthaft Gedanken über die Verjährungsfrist machen.

Das wäre vielleicht ein vernünftiger Schritt. Was spräche dagegen?

Und ich denke auch, dass das heute ... jetzt gerade ... auch passiert.

Kommt sowas in der evangelischen Kirche auch vor? Oder ist es spezifisch für die katholische Kirche? Heisst: hängt das mit dem Zölibat zusammen?
Those are my principles, and if you don't like them... well, I have others.

Groucho Marx


Conte Palmieri

  • Gast
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #12 am: 03. März 2010, 10:16:53 »
Kommt sowas in der evangelischen Kirche auch vor? Oder ist es spezifisch für die katholische Kirche? Heisst: hängt das mit dem Zölibat zusammen?
Der Verdacht liegt nahe. Weniger in dem Sinne, dass die geistlichen Herren durch den Triebstau irgendwann zu Maniaken werden, als vielmehr deswegen, dass Jünglinge, die kapieren, dass sie ihren Neigungen eigentlich niemals ausleben dürfen, den Priesterberuf wählen, um wenigstens die sichere Rente abzugreifen.

Allerdings schwer zu beweisen - ohne ausführliches statistisches Material über das Geschlechtsleben aller Kleriker. Da wissen wir ja auch über die ProtestantInnen wenig.

Offline Teppichporsche

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.332
  • Geschlecht: Männlich
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #13 am: 03. März 2010, 11:28:13 »
Bei den Sexualdelikten nach den §§ 174 bis 174 c und 176 bis 179 gilt hinsichtlich des Beginns der Verjährungsfristen eine wichtige und wesentliche Besonderheit. Deren Lauf beginnt nämlich erst dann, wenn das Opfer das 18. Lebensjahr vollendet hat (vgl. § 78 b StGB) !

Heissen Dunk!

Weniger in dem Sinne, dass die geistlichen Herren durch den Triebstau irgendwann zu Maniaken werden, als vielmehr deswegen, dass Jünglinge, die kapieren, dass sie ihren Neigungen eigentlich niemals ausleben dürfen, den Priesterberuf wählen, um wenigstens die sichere Rente abzugreifen.

Versteh ich nicht! Was hat eine Neigung (sexuell nehme ich an) mit der Rente zu tun. Erklär mal!

Those are my principles, and if you don't like them... well, I have others.

Groucho Marx

Conte Palmieri

  • Gast
Re:Der Papst und der Mißbrauch
« Antwort #14 am: 03. März 2010, 13:29:38 »
Versteh ich nicht! Was hat eine Neigung (sexuell nehme ich an) mit der Rente zu tun. Erklär mal!
Folgendes Modell:

Ein junger Mann merkt, dass er auf kleine Jungs steht, und weil er nicht doof ist und einen Anflug von sozialem Gewissen hat, dünkt ihn, dass er die Hoffnung auf ein erfülltes Sexualleben ín den Schornstein schreiben kann. Und damit spielt der wesentliche Nachteil des Priesterberufes für ihn keine solche Rolle mehr, während er die Vorteile, wie den sicheren Arbeitsplatz und die sichere Rente genießen könnte. Hinzu kommt: Männer ohne PartnerIn werden in der "modernen" Gesellschaft verachtet (Wixer ist ein Schimpfwort, wer in den Puff geht gilt fast als Verbrecher etc pp), und da bietet die Soutane zu mindest in gewissen Kreisen noch einen gewissen Schutz.

Wegen solcher Erwägungen zur Berufswahl dürften die Träger gewisser sexueller Präferenzen in der Priesterschaft stärker vertreten sein als in der gesamten Bevölkerung.

Aber einige Jahrzehnte später sind dann einige von diesen Typen demoralisiert, und dann passiert's.