Autor Thema: hoheitlicher Sexismus  (Gelesen 21791 mal)

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Yossarian

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hoheitlicher Sexismus
« am: 18. Februar 2010, 16:15:29 »
Es gibt in hessischen Polizeistationen ein hübsches Formular "Bericht zu auffälligen Merkmalen insbesondere z.B. auf Alkohol und Drogen"

Man kann darin die Daten die Daten einer aufgegriffenen Person lesen, und auf den folgenden Seiten darf die Polizei dann muter ankruzen zu Überschriften wie "Beobachtung zur Fahrweise", "Beobachtungen beim Anhalten oder Antreffen", jeweils mit Unterpunkten wie Aussteigen aus dem Fahrzeug, Kleidung, Körper, Gang, Sprache, Augen, Auffassungsvermögen, Erfassen der Situation, Verhaltensweise und Geruch der Atemluft.

So weit, so gut und nett gemacht.

Unter dem Punkt Kleidung kann angekreutzt werden:
geordnet
verschmutzt - vom Hinfallen - naß - vom Erbrochenen
ohne Schuhe
nachlässig
ungeordnet und meine beiden persönlichen Highlights:

Hemd herausgerutscht und - tusch! - Hosenlatz nicht geschlossen

Seit über 20 Jahren amüsiere ich mich über diese beiden Punkte, insbesondere den letzteren.

Fiele das nicht eigentlich pauschal unter den Punkt nachlässig oder ungeordnet?

Und warum gibt es dann kein Kreuzchen für "BH fehlt / offen", "Betroffene trägt keinen Schlüpfer" oder "menstruiert in besoffenem Zustand ohne sich ordnungsgemäß verkorkt zu haben"?

Ich werde mal die zuständige AntidiskriminierungsblockwartIn ausfindig machen und fragen müssen, ob man das nicht so formulieren kann, daß beide Geschlechter gleich lächerlich wegkommen.


Offline Stachelhaut

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #1 am: 18. Februar 2010, 18:56:43 »
Hemd herausgerutscht

Und? So laufe ich immer rum, wenn ich nicht gerade vor Gericht auftreten muß.
The union is behind us, we shall not be moved.

Dionarap

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #2 am: 18. Februar 2010, 19:18:33 »
*BRÜLL* klar einem Mann in den Schritt schauen ist ok, aber eine Dame mal auf ein evtl. heraushängendes Schildchen "hintenrum" aufmerksam machen wird da schon zur Mutprobe (so unter dem Motto "wo schaust Du mir denn hin?!?")

Ich sag dann immer "Du hast ein Fax bekommen"

;)

Offline Sinfonie

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #3 am: 19. Februar 2010, 10:29:25 »
Und? So laufe ich immer rum, wenn ich nicht gerade vor Gericht auftreten muß.

 :D
Die schönsten Begebenheiten im Leben sieht man nicht mit den Augen,
man fühlt sie mit dem HERZEN und speichert diese in der Seele...

Yossarian

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Smithie

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #5 am: 05. April 2010, 14:50:53 »
Ein Tabuthema ist die weibliche Beschneidung. Die westliche Welt ist erboßt.

Männliche Genitalverstümmelung ist Gegenstand vieler Witze.

hardtly

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #6 am: 07. Mai 2010, 14:26:55 »
Was alles so in den Berichten steht... Hosenlatz nicht geschlossen. Hat das Auswirkungen auf die Fahrweise? vll. Aerodynamisch nicht so von Vorteil  ;D

Offline DüDo

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #7 am: 07. Mai 2010, 15:17:31 »
Ein Tabuthema ist die weibliche Beschneidung. Die westliche Welt ist erboßt.

Männliche Genitalverstümmelung ist Gegenstand vieler Witze.
wenn du die beschneidung meinst, so ist die weibliche tatsächlich um einiges schlimmer als die männliche. die ist sogar gesund...

Yossarian

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #8 am: 07. Mai 2010, 18:07:43 »
wenn du die beschneidung meinst, so ist die weibliche tatsächlich um einiges schlimmer als die männliche.

Eingriff in die körperliche Integrität bleibt Eingriff in die körperliche Integrität.

Zitat
die ist sogar gesund...

...und wichsen führt zu Rückenmarkschwund.

Eber

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #9 am: 07. Mai 2010, 19:52:35 »
...und wichsen führt zu Rückenmarkschwund.

Das erklärt, warum Rückenschmerzen zur Volkskrankheit wurden  ;D

Yossarian

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #10 am: 01. März 2012, 18:01:13 »
Man wird ja genügsam, wenn man den Job lange genug macht. Wenn man eine
fliegende Unterhose zum Mandanten hat, dann kann man nicht erwarten, daß der
in einer (einer? *seiner*!) Familiensache um Sorgerecht und Kindesumgang mit
einem zusammen kämpft. Man ist schon dankbar, wenn der einem dann aus
vorauseilendem Gehorsam gegenüber gendermainstreammäßig aufgestellten
Justizpersonen nicht auch noch in den Rücken fällt. Man fängt dann aber
schon mit dem Fremdschämen an, wenn der Mandant die großartig als Vergleich
deklarierten Krümel feministischer Familienpolitik einzeln so aufhebt, wie
sie vom Richtertisch runtergewischt wurden und sie zum Anlaß überirdischer
Verzückung nimmt und bestaunt, als hätte er ein paar Goldnuggets oder
Rohdiamanten gefunden. Ich konnte ihn mit Mühe davon abhalten, seiner
Nochfrau und ihrer Kampfemanzenanwältin die Ärsche zu küssen. Wenn ich
jemals *dem* Archetypus einer Kampfemanze in Anwaltsrobe begegnet bin, dann
heute. Und ich hab schon viele von der Sorte gesehen.

Immerhin hatte ich zwischendrin kurz die Kinnladen der versammelten Damen
einschließlich des männlichen Feministen (die Konvertiten sind ja immer die
Schlimmsten!), der als Verfahrensbevollmächtigter der Kinder bestellt war,
zum Runterklappen gebracht. Für einen kleinen Augenblick blitzten das
juristische Handwerk und die reine Logik auf, um dann beim Abdiktieren des
Vergleichs wieder dem dumpfen Gendermainstream mit seiner klassischen
Rollenverteilung von Gut und Böse, glaubwürdig und unglaubwürdig,
erziehungsfähig und
neinmännernkannmangrundsätzlichkeinekleinenkinderanvertrauen zu weichen.

Wenn ich viel Glück habe, dann nimmt die junge Richterin sich den
Vergleichstext, den ihr der Anwalt der Kinder in den Mund gelegt hatte und
meinen Textvorschlag, legt sie nebeneinander, nimmt sich ein gutes Glas
Rotwein, einen Cognac oder von mir aus einen Pfefferminztee (die sah nicht
aus, als würde sie ein Glas Bier auch nur anrühren), liest sich die zwei
Versionen noch einmal durch und läßt das Sacken. Vielleicht, wenn ich noch
mehr Glück habe, erinnert sie sich ja daran, daß die Sprache unser Handwerk
ist, und was man mit einer Formulierung erreichen oder anrichten kann, je
nachdem.

Die jungen Leute sind ja noch lernfähig, insbesondere die jungen
Richterinnen beim Familiengericht. Bei denen habe ich schon öfters
kampferfahrene 68er-Emanzen auf die Nase fallen sehen.

Vielleicht ist doch Hoffnung, daß die Geschlechter in 20, 30 Jahren wieder
halbwegs normal miteinander umgehen...

Offline Unikum

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #11 am: 01. März 2012, 18:12:30 »
schade das ich keinen Anwalt brauche...
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Offline ganter

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Re:hoheitlicher Sexismus
« Antwort #12 am: 29. Juni 2012, 00:52:14 »
wenn du die beschneidung meinst, so ist die weibliche tatsächlich um einiges schlimmer als die männliche. die ist sogar gesund...
Eingriff in die körperliche Integrität bleibt Eingriff in die körperliche Integrität.
...
http://www.zeit.de/gesellschaft/2012-06/beschneidung-urteil-koeln
warum soll die Beschneidung von Jungen erlaubt sein, die von mädchen aber nicht?
Diese pseudoreligiösen Verquastungen gehöern auf den Müll der Geschichte. Die Beschneidung von Jungen hat in Zeiten des Wassermangels durchaus ihre Berechtigung gehabt, weil es der Hygiene diente und Krankheiten bei männlein und weiblein verhinderte.
Gleichzeitig ist ein beschnittenes Glied unempfänglicher für Reize, weil es solchen ständig ausgesetzt ist, durch Reibung in der Hose zum Bleistift. Das mag Kaftanträgern egal sein, weil keiner weiß, was der Kaftanträger unter seinem Kaftan trägt ( und es auch keine interessieren sollte) Europäischen Jungs dagegen sind die engen Jeans schon wichtig. Und ständige Reizung führt zum Verlust der reizvollen Berührung, womit durch die Beschneidung in das spätere Sexualempfinden der Beschnittenen eingegriffen wird. (Möglicherweise, wir wissen es nicht, war das OdB der Fee beschnitten, so dass ihre Reizungen schon deshalb, also aus anatomischen, religiös verursachten Gründen, nicht zum ERfolg führten, weil sie als christlich geprägte und ERfahrene den ERfordernissen eines Beschnittenen nicht entsprechen konnte...) Ein Teufelskreis...
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Yossarian

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Re: hoheitlicher Sexismus
« Antwort #13 am: 04. Januar 2013, 11:47:07 »

Conte Palmieri

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Re: hoheitlicher Sexismus
« Antwort #14 am: 04. Januar 2013, 11:57:02 »
Bevor ich mir wieder anhören muss, alle Männer seien irgendwie solidarisch mit Vergewaltigern, sage ich doch lieber:

"Hängt die Schweine höher!"

Wegen denen werde ich den Rechtsstaat nicht verteidigen ...