Es bleibt dabei. Von einem Mehrwerteuro bleiben abzgl Einkommensteuer, sagen wir, 80 Ct. Wenn ich die verschenke oder vererbe sollen die nicht nochmal versteuert werden. Die Mittel, die ich meinen Kindern zukommen lasse, sollen tabu sein für den Staat.
Der Ansicht kann man sein, aber deine Begründung von wegen "schon mal versteuert", ist eben nicht haltbar. Und was jetzt wieder die Mehrwertsteuer mit den Erbschaftsteuer zu tun hat, ist dein Geheimnis.
Grundsätzlich haben wir ein gewaltiges Problem, weil der Teufel bekanntlich auf den größten Haufen scheißt. Es konzentriert sich immer mehr Geld bei wenigen. Das kann nicht gut sein. Und die Erbschaftsteuer ist ein eleganter Weg, um das auszugleichen, ohne doppelt zu besteuern oder den Vermögensaufbau zu erschweren. Wir sollten uns lieber Gedanken darüber machen, warum der Sparerfreibetrag von 6000 DM auf 800 € gesenkt wurde. Das erschwert den Vermögensaufbau von Leuten, die für ihr Geld arbeiten. In Frankreich sind 20.000 € frei. Das ist eine sinnvolle Größe. In Deutschland wird der Vermögensbaufbau extrem besteuert und der Vermögenserhalt fast gar nicht. Das ist einfach nicht vernünftig. Und wenn's dann unverhofft auf jemanden Geld regnet, soll der ruhig einen Teil davon abgeben.
Mit der Erbschaftsteuer wird eben auch ein Ausgleich dafür geschafften, daß die vererbende Generation den Staat und die Sozialsystem finanziell ausgedörrt haben. Das waren die, die keinen Kapitalstock für Rente und Krankenversicherung geschaffen haben und die keinen Staatsfonds für zukünftige Lasten aufgelegt haben. Stattdessen haben sie mehr für sich behalten und Vermögen aufgebaut als die Belastungen noch gering waren. Die jetzige junge Generation hat die doppelte Belastung. Sie muß die Lasten der Alten tragen und noch für sich selber vorsorgen. Wenn die das kapieren würden, würden sie sofort ein Notopfer von allen vermögenden Alten einfordern. Sie sind aber zu naiv und zu desinteressiert, um auf den Trichter zu kommen. Vielleicht sollten die Jungen sich mehr dafür interessieren und auch mal untereinander vergleichen, mit welcher Kapitalausstattung sie qua Erbschaft ins Leben starten. Das geht dann von 0 Euro bis zu Millionen. Aber die Generation Y ist so harmoiesüchtig, daß die den Konflikt nicht bemerkt.
Immerhin, zwei gute Sachen bleiben. Wer erbt, wird um das Gefühl gebracht, es selbst geschafft zu haben und selbst große Erbschaften sind bei der dritten Generation aufgebraucht. Der Leistungsimpuls ist dann eben doch nicht so ausgeprägt wie bei denen, die sich nur auf sich selber verlassen können.