Die, die wirklich was tun und entbehren, sieht man gar nicht. Ich habe einfach genug von revoluzzenden Quatschtüten.
Ich denke, man kann nicht verlangen, dass Leute, ohne Heuchler genannt zu werden, Mißstände erst kritisieren dürfen, wenn sie dieselben Entbehrungen durchmachen. Es wird im Gegenteil beim Menschen häufig überhaupt erst eine eigene stabile Versorgungslage erfordern, bevor der Blick nicht nur aufs eigene (Über)Leben gerichtet ist und man sich die Interessen schlechter gestellter zu eigen machen kann. Kritik an Mißständen zu äußern, ist als Beitrag zum Prozess der allgemeinen Meinungsbildung jedenfalls allemal besser, als nichts zu sagen, nur weil es einem selbst besser geht. Gesellschaftliche Veränderung braucht schließlich geistige Nahrung.
Suspekt sind mir hingegen die ständig rasenmähenden und heckenschneidenden Eigenheimbesitzer, die finden, dass die Welt sehr in Ordnung ist, solange nur für sie genug abfällt. Für sie ist das schlechtere Leben anderer oft ja auch nur Bestätigung, selbst alles richtiger gemacht zu haben.