Autor Thema: Das Homeoffice  (Gelesen 19164 mal)

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Primus Flavius Fosssa

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #165 am: 12. Februar 2021, 09:38:47 »
Das nennst du "Kampf"?
Du kannst es auch "Politik" nennen.

Offline Nikibo

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #166 am: 12. Februar 2021, 09:39:20 »
Der Weg zu der Kantine ist aber, nicht für die Abrechnung mit dem AG gedacht.
Stimmt auch, es war eher ein sehr ungewöhnlicher Weg. Aber er hat es so geschafft, einen unbefristeten Vertrag zu erhalten.
Tiere sind die besseren Menschen.

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Primus Flavius Fosssa

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #168 am: 12. Februar 2021, 09:42:06 »
Der Weg zu der Kantine ist aber, nicht für die Abrechnung mit dem AG gedacht.
Hat aber funktioniert. Mehr als bei Gericht hätte ich dabei weder verlieren oder gewinnen können, und es war sehr viel billliger. Eine Essensmarke 3,50€, was die entsprechende Nummer beim Arbeitsgericht gekostet hätte, kannst Du Yossie fragen.

Und Essen gegangen wäre ich sowieso!

Primus Flavius Fosssa

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #170 am: 12. Februar 2021, 09:56:58 »
Stimmt auch, es war eher ein sehr ungewöhnlicher Weg. Aber er hat es so geschafft, einen unbefristeten Vertrag zu erhalten.

"Ungewöhnlich"? das hast du sehr lieb formuliert!

Ein unbefristeten Vertrag in einem gehassten Job mit gehassten Kollegen und angefeindeten AG ist kein Sieg für die Prinzipien(welche Prinzipien sind denn?).
Damit ist höchstens der Absicherung der Deckung auf dem Konto getan, was nicht verwerflich ist, nur zu welchem Preis und mit welchen Mitteln?

Es tut mir Leid, aber ich sehe hier kein gutes Beispiel für gesundes AG-AN Verhältnis und schon gar keinen Fortschritt oder Sieg.
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Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Offline Nikibo

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #171 am: 12. Februar 2021, 10:48:49 »
Um mal auf das Thema zurück zu kommen, ich bin da schon ein wenig bei Araxes. Ich sehe einen AG nicht als Feind, eher als Partner. Wir beide versuchen, Geld verdienen, dafür setzen wir uns ein und ziehen an dem gleichen Strang. Natürlich sind die Machtverhältnisse unterschiedlich, dafür trägt der AG aber auch allein das Risiko.

In der Wohnung keinen Platz für einen Schreibtisch zu haben, kann ich mir nicht vorstellen. Ich hatte immer einen Schreitisch, im Apartment genauso wie im jeder weiteren größeren Wohnung. Mit unseren vier Kindern hatten wir vier Schreibtische (drei kleinere, einen großen) in einer 90 qm-Wohnung. Jeder hat doch Privatkram zu erledigen, Briefe schreiben, Rechnungen zu bezahlen, Unterlagen zu verwalten, die Kinder Schulaufgaben zu machen. Dass das alles am Küchentisch erledigt wird, kann ich mir kaum vorstellen.

Was den Job angeht, ich habe immer so gearbeitet, als ob es mein Unternehmen wäre.
Einen größeren Laptop für das Büro hätte ich trotzdem nicht für meinen Arbeitgeber gekauft. Irgendwo ist dann auch bei allem Verständnis Schluss. Hätte mein AG mich allerdings darum gebeten, das Geld dafür vorzuschießen und mir das zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder zu vergüten, dann hätte ich es gemacht.
Das Problem mit dem zu kleinen Bildschirm hätte ich auf jeden Fall sehr nachhaltig aufs Tapet gebracht, hätte das nichts genutzt, halt einen gekauft. Bildschirm, nicht einen Rechner. Gebraucht bekommt man die recht preiswert.
Jeden Tag mit einem viel zu kleinen Bildschirm zu arbeiten, hätte mich zu sehr beeinträchtigt, in meiner Motivation, in meiner Leistung.

Der PC für daheim. Privat hatte ich immer einen, aber nicht einen mit den nötigen Anforderungen für die Firma, zudem saßen auch andere daran. Ich hätte also einen separaten PC kaufen müssen, wäre ich in eine solche Pandemiesituation gekommen. Bevor ich kein Geld verdient hätte, hätte ich das sicherlich gemacht. Aber ich hätte versucht, zu vereinbaren, dass mir das irgendwann erstattet wird, wenn bessere Zeiten kommen. Wenn die nicht kommen und der AG vorher schlapp macht, dann ist das dann eben so. Pech gehabt. Aber das muss man sich eben auch finanziell leisten können. Das kann nun mal leider nicht jeder. Hochqualifizierte AN sicherlich eher als die einfache Büromaus.


Ich danke jeden Tag Gott auf Knien dafür, dass es zu Schulzeiten unserer Kinder keine Pandemie gab. Ich hätte mich erschossen. Nicht, dass die Kinder daheim waren und bleiben mussten, aber wie hätte ich das bewältigen können? Vier Gymnasiasten den Schulstoff erklären mit meiner sehr mangelhaften Bildung? Wobei wir noch Kinder hatten, die (ganz anders als ich) wir nie zum Lernen anhalten mussten, die von sich aus interessiert daran waren, den Schulstoff zu erfassen. Wenn dann noch dazu kommt, dass die Kinder keine Lust auf Schule haben ... Ich mag es mir nicht vorstellen, was in den Familien gerade abgeht.


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Offline Nikibo

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #172 am: 12. Februar 2021, 10:53:32 »
"Ungewöhnlich"? das hast du sehr lieb formuliert!

Ein unbefristeten Vertrag in einem gehassten Job mit gehassten Kollegen und angefeindeten AG ist kein Sieg für die Prinzipien(welche Prinzipien sind denn?).
Damit ist höchstens der Absicherung der Deckung auf dem Konto getan, was nicht verwerflich ist, nur zu welchem Preis und mit welchen Mitteln?

Es tut mir Leid, aber ich sehe hier kein gutes Beispiel für gesundes AG-AN Verhältnis und schon gar keinen Fortschritt oder Sieg.


Hä? Meinst du mich? Ich habe weder von Sieg, Prinzipien, Fortschritt geredet ....
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Primus Flavius Fosssa

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #173 am: 12. Februar 2021, 11:17:19 »
Es tut mir Leid, aber ich sehe hier kein gutes Beispiel für gesundes AG-AN Verhältnis und schon gar keinen Fortschritt oder Sieg.
Von einem "gesunden Verhältnis" kann hier nicht die Rede sein, aber diese Kategorie ist ja auch ziemlich sinnlos, weil der Arbeitgeber ein ganz anderes Verhältnis für "gesund" hält, als der Arbeitnehmer.
Von Fortschritt hatte ich nur insofern geredet, als dass das der ironische Teil von der Kantinenrede war.

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #174 am: 12. Februar 2021, 11:35:23 »
Hä? Meinst du mich? Ich habe weder von Sieg, Prinzipien, Fortschritt geredet ....

Jein.

Das hier:

Es ist ein Prinzip , dass der Arbeitgeber die Arbeitsmittel bezahlt. Wenn wir da Lockerungen akzeptieren bezahlen wir (nein: Ihr  :P) in fünf Jahren alles selber.

Ich muss darum kämpfen, dass die Gesetze eingehalten werden! Als mein illegal befristeter Arbeitsvertrag das vierte Mal verlängert werden sollte, habe ich in der Kantine laut darüber schwadroniert, dass "legal-illegal-scheißegal" früher mal ein Spruch der undogmatischen Linken war und jetzt beim Arbeitgeberverband angekommen, und was für bedeutender gesellschaftlicher Fortschritt das doch sei; daraufhin habe ich die Entfristung bekommen.


Das was er in der Kantine abgezogen hat ist nicht "ungewöhnlich" sondern unangemessen. Ich weiß  nicht, ob du dein Kind/ deinen Mann mit Dem Samtschuch anfassen würdest, wenn er so eine Show mit seinem AG abzieht.
Das von Conte gewünschten Verhältnis auf Augenhöhe ist damit für Ihn ruiniert, tot und begraben. Er ist vielleicht lauter aber sicher ganz unten gelandet was Augenhöhe angeht. Ihm scheint es egal zu sein. Es gebe viele andere außergerichtliche Möglichkeiten, Gespräche, Verhandlungen und überhaupt ist kein AG daran interessiert auf gute Mitarbeiter/Leistungen zu verlieren, eher umgekehrt.
Der Rechtsweg ist wirklich das alle letzte und wenn die Rechtslage klar auf seine Seite ist, dann kann er auf das Ergebnis stolz sein und gleich die Aufmerksamkeit auf das Problem, das Kulle bestätigt hat aufwecken ohne sich in der Kantine zum Affen zu machen.

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Offline Yossarian

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #175 am: 12. Februar 2021, 11:47:45 »
Das was er in der Kantine abgezogen hat ist nicht "ungewöhnlich" sondern unangemessen.

Es war weibisch. Konflikte gehören angesprochen und nicht zum Gegenstand von Kantinentratsch gemacht.

Ob es geholfen hat? Naja, wenn´s hilft...

Der Arbeitgeber zieht seine Schlüsse für die zukünftige Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses so oder so, ob man das jetzt vor dem Arbeitsgericht klärt (wenn es überhaupt so weit gekommen wäre), oder hintenrum in der Kantine stänkert.
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Re: Das Homeoffice
« Antwort #176 am: 12. Februar 2021, 12:48:21 »
Eine Essensmarke 3,50€, was die entsprechende Nummer beim Arbeitsgericht gekostet hätte, kannst Du Yossie fragen.

Eine der ganz wenigen sinnvollen Versicherungen neben der Privathaftpflicht ist die Rechtsschutzversicherung für Arbeits- und Mietrecht.

Im Arbeitsrecht gibt es dazu noch die Rechtssekretäre der Gewerkschaft.
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Offline Gianluca

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #177 am: 12. Februar 2021, 12:55:10 »
@Nikibo
Ich bin ja auch nicht sooo weit weg von Araxes.
Mich stört sowohl die Vehemenz von ihm mit der er das vom AN einfordert/voraussetzt als auch die Sturheit, mit der ein Conte alles vom AG verlangt.
(In "irgendeinem" meiner vorherigen Posts bin ich sicher etwas über´s Ziel geschossen, war nicht so gemeint und übertrieben)

Ich denke, es hat ein Sinneswandel stattgefunden, was die Erwartungshaltungen von AN an AG betrifft. So ein bisschen Vollkasko.
Ich erinnere mich noch an "damals" als mein Vater sich die Rechenmaschine aus seinem Büro unter den Arm geklemmt hat und am Wochenende die Inventur ausgerechnet hat. Und nein, "damals" hatte er keinen Schreibtisch zuhause. Das gab die Wohnung nicht her, platzmäßig. Also am Wohnzimmertisch. Später ja, da hatte er Platz.
In dem Wohnblock, in dem ich in HH wohne - eigentlich gültig für den Großteil dieses Stadtteils - , sind einige Familien mit 2 und mehr kleinen Kindern in 2,5 - 3 Zimmerwohnungen untergebracht. Da ist Homeoffice definitiv nicht möglich.
Zwei Wohnungen weiter von mir auf 52 m² eine 5-köpfige Familie - nicht allgemein gültig, aber auch so etwas gibt es immer noch. Was der "Hausherr" arbeitet, weiß ich nicht, aber zu mehr als diese Wohnung scheint sein Einkommen nicht zu reichen. Ich bewohne die gleiche Fläche allein. Und genau das hat bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht, dass der Ansatz getätigt wird, dass doch alles so tutti ist und jeder, der einen Bürojob ausübt, der es erlaubt Homeoffice zu betreiben, das auch machen kann.
Über die Beistellung von Arbeitsgeräten durch den AG bis zu einem bestimmten Grad sind wir uns, mit Ausnahme des Conte, ja auch nahezu einig. Und wenn es das eigenen Portemonnaie es hergibt, spricht nichts dagegen,
a) wie Nikibo vorzugehen: Auslage für eine preiswerte Ergänzung mit Rückerstattung oder
b) für den Eigenbedarf sich etwas zu besorgen
Ob jeder daheim über einen Internetzugang verfügt, da bin ich mir auch nicht so sicher. Ein überwiegende Teil bestimmt, aber viele, eher jüngere Mitglieder der Gesellschaft, holen sich nur für das so tolle Smartphone eine Karte mit xyz GB Datenvolumen (ja, ich weiß, man/frau kann das Teil an einen Laptop anschließen um im www zu arbeiten, kostet dann aber eigenes Datenvolumen) und sind damit ausreichend mit der Außenwelt verbunden (Arbeit daheim passt nicht zur Work-Life-Balance, von daher braucht man nicht mehr).
Gestern Homeoffice, heute Büro - kann ja meine Schäfchen nicht allein lassen, Sonntag Homeoffice
Auf LinkedIn berühmt zu sein ist genau so relevant wie Millionär bei Monopoly zu sein!

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #178 am: 12. Februar 2021, 14:41:00 »
Du kannst es auch "Politik" nennen.

Mit Der "Politik" wirst du die falsche Wählergemeinde anlocken.
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Re: Das Homeoffice
« Antwort #179 am: 12. Februar 2021, 15:03:48 »
Oder er schließt den Computer an den 80-Zoll-Ferhsener an. Ist auch nur ein Monitor mit Tuner.

Danke für den Tipp!

Mache ich in der Regel, wenn was auf Netflix anschaue, aber für die Arbeit noch nicht.
Es wird vielleicht noch eine Weile dauern bis ich einen Monitor bekomme.
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