Autor Thema: was will...  (Gelesen 48921 mal)

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Mockingbird

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Re:was will...
« Antwort #15 am: 31. August 2010, 11:52:41 »

Conte Palmieri

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Re:was will...
« Antwort #16 am: 31. August 2010, 13:32:37 »
Es wird doch etwas ganz zentrales übersehen:

Unser Land ändert sich durch Zuwanderung, und das ist ganz normal so.

Nationen und Völker sind nicht ewig.

Conte Palmieri

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Re:was will...
« Antwort #17 am: 31. August 2010, 15:12:59 »
Nur sollten sie sich dabei weiterentwickeln.
Sarrazin regrediert jedenfalls heftig in Richtung 1933.

marple

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Re:was will...
« Antwort #18 am: 31. August 2010, 15:32:22 »
Hat jemand eine Erklärung?

Für was?

Ich kann dir nur eine Erklärung zu Osteuropa abgeben: Keine meiner zahlreichen Cousins und Cousinen ist elterlicherseits an einer besonders geförderten Schule vorbeigekommen. Sei es nun mit starker Sprachausrichtung, Matherichtung oder anderes. Schon allein das Angebot an solchen Spezialschulen in Sofia ist einfach unglaublich. Alles von der ersten Klasse an. Bulgarische Eltern (und den Berichten anderer Halbdeutscher Mitschüler nach auch russische, tschechische und polnische Eltern) sehen in einer besonderen Bildung ihrer Gören die einzige Chance für die Zukunft.

Das ist nicht erst seit der Wende so. Auch schon zu Ostzeiten war der Ehrgeiz der bulgarischen Tanten kaum zu überbieten. La Mama eingeschlossen. Ich habe mit 15 die Aufnahmeprüfung an einem deutschen Gymnasium mit mathematischer Ausprägung in Sofia bestanden und meine Umsiedlung scheiterte nur an der DDR, die mich nicht gehen lassen wollte. Ich sollte bei meiner Oma wohnen und sie pflegen. Als ich dann im letzten Moment vom Staat zurückgepfiffen wurde, brach für mich eine halbe Welt und mein elitäres Bildungsbild zusammen. Im DDR-Abi hab ich dann mehr geschwänzt als gelernt - es war mir einfach nicht "hoch" genug. Drei von uns vier Töchtern haben Abi und Hochschulabschluß. Bei den Enkeln gehts so weiter - außer bei meiner doofen Tochter, die ihr Abi nach der 12. schmiss.

Ehrgeizmutter bin ich auch geworden - extra Gitarrenunterricht für die Kleene, Waldorfschule etc. - muss in der Erziehung liegen.

In Osteuropa gibt man mehr mit der Schule, auf der die eigenen Kinder sind an, als mit seinem Auto.

Und eins ist sicher - in Bulgaren schwimmen genug osmanische Gene rum.

Offline beppo

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Re:was will...
« Antwort #19 am: 31. August 2010, 15:33:56 »
Hat jemand eine Erklärung?
Ja, er greift ein System an und jedes System welches sich bedroht fühlt, schlägt zurück!

Und da man soziale Unruhen vermeiden möchte wird das bekämpft bis aufs Messer!

Er legt halt den Finger in die Wunde und schlimmer noch er macht das publik!

Etwas ähnliches passiert doch mit den Arbeitslosenzahlen, die werden doch auch so hinmanipuliert, dass angeblich die Zahlen sinken würden! Stimmt so nicht aber der Deutsche an sich nimmt das wohlwollend zur Kenntnis!
Allwissende Müllhalde

Mockingbird

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Re:was will...
« Antwort #20 am: 31. August 2010, 15:36:50 »
Ich hab mal einen Artikel gelesen, den ich recht einleuchtend fand. Mal sehen, ob ich den Gedanken hier einigermaßen schlüssig wiedergeben kann.

Die muslimischen Völker haben eine sehr streng patriarchale Struktur. Das Wort des Patriarchen zählt da grundsätzlich erst mal mehr, als jeder gesunde Menschenverstand. Und die Einhaltung dieser Regel (Der Chef hat immer Recht) ist eine größere Tugend als Wissensdurst oder Leistung. Und wenn der Partriarch, aus welchen Gründen auch immer, nicht möchte, dass seine Lämmchen klüger sind als er, dann war's das mit der Bildung.

In den asiatischen, aber auch in der christlichen Religion und Kultur haben "Leistung" und "Bildung" einen Wert an sich. Es wird als gottesfürchtig angesehen, Erfolg durch harte Arbeit und Disziplin zu erlangen.

Conte Palmieri

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Re:was will...
« Antwort #21 am: 31. August 2010, 15:43:33 »
Man weiß eben, daß die richtig sind.
Wer weiß das?

marple

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Re:was will...
« Antwort #22 am: 31. August 2010, 15:50:42 »
An der Fachschule, an der meine Tochter zur Einzelhandelskauffrau ausgebildet wurde, gehörte sie als Deutsche zur absoluten Minderheit. In ihrer Klasse waren es zwei deutsche Mädchen, der Rest Türkinnen. Ausschliesslich Türkinnen. Und die wussten alle genau, wo sie nach ihrer Ausbildung landen würden - entweder im Familiengeschäft oder in einem eigenen kleinen Laden. Nicht in großen Einkaufsmalls. Gut - es gab auch die Eine, die in den Ferien in die Türkei zwangsverheiratet wurde. Aber die anderen Mädchen waren ehrgeizig und wollten grundsätzlich selbstständig werden. Die Eltern waren bereit, einen kleinen Laden zu sponsern. Obwohl es Töchter waren. Das hat meine Tochter dazu inspiriert, mich dazu bewegen zu wollen, ihr irgendeinen Frenchise-Shop zu kreditieren. Was ich natürlich nicht konnte.

Offline DüDo

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Re:was will...
« Antwort #23 am: 31. August 2010, 15:51:10 »
Das kann ich nicht erkennen. Die Sache mit den Genen könnte einen auf die Fährte locken, ist aber bei genauem Hinschauen auch nur absichtlich falsch verstanden.

von dir oder von ihm?

Offline DüDo

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Re:was will...
« Antwort #24 am: 31. August 2010, 15:52:31 »
An der Fachschule, an der meine Tochter zur Einzelhandelskauffrau ausgebildet wurde, gehörte sie als Deutsche zur absoluten Minderheit. In ihrer Klasse waren es zwei deutsche Mädchen, der Rest Türkinnen. Ausschliesslich Türkinnen. Und die wussten alle genau, wo sie nach ihrer Ausbildung landen würden - entweder im Familiengeschäft oder in einem eigenen kleinen Laden. Nicht in großen Einkaufsmalls. Gut - es gab auch die Eine, die in den Ferien in die Türkei zwangsverheiratet wurde. Aber die anderen Mädchen waren ehrgeizig und wollten grundsätzlich selbstständig werden. Die Eltern waren bereit, einen kleinen Laden zu sponsern. Obwohl es Töchter waren. Das hat meine Tochter dazu inspiriert, mich dazu bewegen zu wollen, ihr irgendeinen Frenchise-Shop zu kreditieren. Was ich natürlich nicht konnte.

oh je, da kommt mir "gemüsehändler" wieder in den sinn  :musik :schild

marple

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Re:was will...
« Antwort #25 am: 31. August 2010, 16:00:11 »
Aber was passiert, wenn man Einwanderung vorrangig aus den bildungsfernen Schichten einer Ethnie bezieht? Und bildungsfern ist in dem Zusammenhang noch ein bißchen drastischer zu verstehen, als was man hierzulande so darunter versteht.

Schau dir halt Amerika an. DAS passiert. Der Großteil der Auswanderer nach Amerika ab dem 19.Jahrhundert, waren "bildungsferne" Hungerleider. Flucht vor dem Elend, Missernten, Gewerbeeinbrüche trieb ganze Heerscharen über den Ozean. Gerade auch viele Deutsche:

http://de.wikiversity.org/wiki/Kurs:Deutsche_Auswanderer_in_den_USA_1830–1900/Die_deutsche_Auswanderung_nach_Amerika-kurze_Zusammenfassung


marple

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Re:was will...
« Antwort #26 am: 31. August 2010, 16:09:37 »
Wen Ali schlechter lesen und sprechen kann als Wladimir oder My Lin und keinen Abschluß bekommt und jemand feststellt, daß das keine Ausnahmen sind, dann wird Ali auch davon, daß man das unter den Teppich kehrt, keinen Abschluß bekommen. Im Gegenteil, man muß hinschauen, was bei Ali anders ist als bei Wladimir und My Lin und dem entgegenwirken. Ich weiß nicht, wie man das tun will, ohne das Problem erst mal anzuerkennen.

Nun icke und "mein" türkischer Monteur: Wenn Halit genauso gut deutsch spricht, wie alle anderen, die ich kenne und trotzdem nur miese Noten hatte, kann das auch einfach an Vorurteilen des sogenannten pädagogischen Fachpersonals liegen. Waren halt ein bißchen viele Türken in seiner Schule und die Generalverdammnis hat sie alle gleich getroffen. Kannst du als Einzelschicksal abtun, aber ich kann auch mit meiner Lehrerschwester kontern - Gymnasiallehrerin, Studienrätin, nach der Geburt ihres 2.Kindes vor 8 Jahren erstmal zwangsversetzt an ein Neuköllner Gymnasium. Zwei Jahre hat sie gebraucht, um da wieder wegzukommen und diese 2 Jahre lang durfte ich mir anhören, dass ihre Schüler alle nur Scheisse sind. Warum? Weil sie eben keine Deutschen sind. Ist das alles? Na, reicht das nicht? Was genau war anders? Die Disziplin.

Also - die Disziplin, nicht der Intelekt. Gemessen an was? An Gymnasien mit geringem bis gar keinem Ausländeranteil. Vielleicht liegt dem einen oder anderen Lehrer eben einfach eine fremde Mentalität nicht sonderlich. Und dann strengt man sich eben auch nicht sonderlich an. Und dann wird das nicht reflektiert, sondern schön weitergeschoben. Die andere Mentalität ist schuld.

Wer behauptet, es gäbe keine Vorurteile gegen Türken oder Araber, der spinnt.

Conte Palmieri

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Re:was will...
« Antwort #27 am: 31. August 2010, 16:21:30 »
Wenn Sarrazin herumraunt, das Alis Probleme in den Genen liegen, dann will er Ali garnicht helfen. Er will ihn loswerden.

Offline DüDo

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Re:was will...
« Antwort #28 am: 31. August 2010, 16:23:53 »
Von den Kritikern. Er wurde gefragt, ob es genetische Unterschiede zwischen Ethnien bzw. Gemeinsamkeiten von Ethnien gibt und hat dazu lediglich Basken und Juden als Beispiele genannt, weil er dazu kürzlich was gelesen hatte. Und ja, Jude kann man auch durch Beitritt werden. Trotzdem lassen sich die Angehörigen der Religion durch die mütterliche Vererbung sehr stark auf einen gemeinsamen geographischen und ethnischen Ursprung zurückführen. Das ist erstmal völlig wertfrei. Er hätte genauso Japaner und Isländer sagen können. Dann hätte sich keiner aufgeregt.
hm doch. japaner sind halt "anders". solche polemik brauch ich nicht.

marple

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Re:was will...
« Antwort #29 am: 31. August 2010, 16:26:36 »
Darauf könnte man wahlweise 2 Dinge antworten:
1.die deutschen Auswanderer aus dem 19.Jh. hatten trotzdem eine bessere Bildung und Ausbildung. Sie konnten lesen, schreiben, rechnen und hatten Berufe gelernt

Träumerle. Sie konnten vielleicht genauso gut DEUTSCH schreiben, wie ein Ostanatole türkisch. Und sie haben schöne deutsche Enklaven gebildet. Sind lange bei ihrer Sprache und ihren Gewohnheiten geblieben. Waren nicht integriert und wollten es auch nicht sein. Und was für Berufe glaubst du, haben ganze Großfamilien aus den deutschen Dörfern gelernt? Bauer? Mit Fachschulabschluss? Rechnen? ja - so viel man fürs tägliche Leben brauchte, wie jeder Türke mindestens auch kann.

Man kann sich auch vieles schönreden. Auswanderer waren unter anderen Gassenjungs, Landstreicher, verarmte Landhelfer, Bedienstete, Fabrikarbeiter OHNE Abschluss, Grubenarbeiter. Samt und sonders mit Omma, Mama, Oppa und ganz vielen Kindern.

Klar gabs auch den einen oder anderen Bildungsbürger, aber der hat ja in Amerika auch nicht die Angst vor der deutschen Invasion ausgelöst.


Es muß also irgendwas geben, was den muslimischen Einwanderern gemeinsam ist und sie im Vergleich zu andern Einwanderern ausbremst. Wobei die Tatsache ja auch niemand bezweifelt. Es will aber kaum jemand weiter nachforschen.


Sind muslimische Zuwanderer besonders bildungsfern?

Nein, im Gegenteil: Schaut man auf Länder mit hohem Anteil muslimischer Bevölkerung, so ergibt sich ein sehr differenziertes Bild. Bei der türkisch-stämmigen Bevölkerung ist der Bildungsgrad niedrig. Nur 7,8 Prozent haben Abitur. Zuwanderer aus dem Irak, Iran und Afghanistan haben eine überdurchschnittlich hohe Bildung. Jeder dritte hat Abitur. 15,2 Prozent haben einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss. Zum Vergleich: bei der Gesamtbevölkerung sind es nur 11,3 Prozent. Die These, muslimische Zuwanderer seien bildungsfern ist also falsch.

Migrationsforscher Luft sieht nicht den Islam, sondern die Zuwanderungsgeschichte als Ursache für die Bildungsprobleme türkisch-stämmiger Zuwanderer. "Aus der Türkei wurden gezielt ungelernte Arbeiter angeworben", so Luft. In Deutschland entscheide die soziale Herkunft über die Bildungschancen. "Und das gilt eben besonders für sozial schwache Zuwanderer".


Quelle:http://www.tagesschau.de/inland/sarrazin154.html