Autor Thema: Ölfalle-Schachmatt  (Gelesen 10416 mal)

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Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #15 am: 29. August 2012, 11:53:41 »
Du hast Deinem Chef Fragen gestellt über Dinge, die er selbst nicht genau wußte. Das führte zu Gesichtsverlust beim Chef. Das hier: ging auf meinen Chef zu und meinte, ich hätte angefangen, die Texte inhaltlich und formal völlig zu zerreißen und ich denke dass wir es so hinbekommen. war auch ungeschickt. Der Chef hat erwartet, daß Du alles ganz flott hinbekommst und ihn nicht nervst, und später wollte er mit Deinem Ergebnis vor seinem Chef glänzen. Deine Aussage gegenüber dem Chef war, daß das nicht so flott geht, und daß Du gedenkst, es gründlich und vernünftig zu machen. Und Du hast mit dem "Wir" auch noch Deinen Chef in Deinen Plan hineingezogen.

Tut mir leid, aber Dein Chef ist ein Idiot, was das inhaltliche angeht, aber sehr gerissen, wenn es darum geht, seine Position zu sichern. Genau solche Leute werden i. d. R. Chef, damit muß man leben.

Du hättest in diesem Fall besser daran getan, Dich gleich an die Produktmanagerin zu wenden. Inoffiziell, und ohne daß es jemand mitbekommt. Dann hättest Du versuchen sollen, den vorhandenen Text so weit wie möglich zu erhalten und in kurzer Zeit ein mittelmäßiges Ergebnis zu produzieren, mit dem man gerade so leben kann. Und das hättest Du dem Chef präsentiert, ohne viel Aufhebens darum zu machen.

So wird das erwartet in hierarchisch organisierten Strukturen, und nur so kommt man da durch.

EDIT: Ein Hoch auf die Mittelmäßigkeit!  8)  :kotz
« Letzte Änderung: 29. August 2012, 11:58:48 von Stachelhaut »
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TIng

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #16 am: 29. August 2012, 18:43:30 »

Tut mir leid, aber Dein Chef ist ein Idiot, was das inhaltliche angeht, aber sehr gerissen, wenn es darum geht, seine Position zu sichern. Genau solche Leute werden i. d. R. Chef, damit muß man leben.

EDIT: Ein Hoch auf die Mittelmäßigkeit!  8)  :kotz

Danke Dir Stachelhaut. Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du Chefs in mittleren Positionen, inclusive meinen Chef, für Antiunternehmer hältst. Menschen, denen ihre eigene Haut wesentlich wichtiger ist als das Unternehmen für das sie arbeiten. Menschen, die gezielt Fehlinformationen streuen, um oben allein zu glänzen.
Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du Chefs in mittleren Positionen unterstellst, dass sie Fehlinformationen streuen, die langfristig dem Unternehmen für das sie arbeiten schaden
(und natürlich ihren Mitarbeitern), nur um selbst kurzfristig gut dazustehen?


Tut mir leid, wenn ich vielleicht wie ein kleines Kind nachfrage, aber ich möchte wirklich gerne dazu lernen. Im übrigen verlangt ein Supervisor oder ein Betriebsberater für so etwas wirklich immenses Geld.
« Letzte Änderung: 29. August 2012, 19:19:02 von TIng »

Offline Unikum

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #17 am: 29. August 2012, 19:51:07 »
stachelhaut auch...
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Yossarian

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #18 am: 29. August 2012, 19:59:43 »
Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du Chefs in mittleren Positionen, inclusive meinen Chef, für Antiunternehmer hältst. Menschen, denen ihre eigene Haut wesentlich wichtiger ist als das Unternehmen für das sie arbeiten. Menschen, die gezielt Fehlinformationen streuen, um oben allein zu glänzen.
Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du Chefs in mittleren Positionen unterstellst, dass sie Fehlinformationen streuen, die langfristig dem Unternehmen für das sie arbeiten schaden
(und natürlich ihren Mitarbeitern), nur um selbst kurzfristig gut dazustehen?

Exakt. Nicht in jedem Unternehmen, aber in vielen.

Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #19 am: 29. August 2012, 21:05:28 »
Danke Dir Stachelhaut. Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du Chefs in mittleren Positionen, inclusive meinen Chef, für Antiunternehmer hältst. Menschen, denen ihre eigene Haut wesentlich wichtiger ist als das Unternehmen für das sie arbeiten. Menschen, die gezielt Fehlinformationen streuen, um oben allein zu glänzen.
Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du Chefs in mittleren Positionen unterstellst, dass sie Fehlinformationen streuen, die langfristig dem Unternehmen für das sie arbeiten schaden
(und natürlich ihren Mitarbeitern), nur um selbst kurzfristig gut dazustehen?

Auch, aber das ist natürlich nur ein Aspekt. Der Chef denkt u. U. schon unternehmerisch, wenn er von Dir erwartet, daß Du mit möglichst wenig Aufwand ein mittelmäßiges Ergebnis produzierst. Möglicherweise ist mehr weder gewollt noch vonnöten - warum mehr ausgeben für eine Qualität, die der Kunde eh nicht bezahlt -, und die Entscheidung, wie gut und wie aufwändig gearbeitet werden soll, trifft nun mal der Chef. Du kannst eine andere Meinung haben, und ein guter Chef hört sich die auch an. Aber Du solltest nicht mit der Tür ins Haus fallen, und schon gar nicht in der ersten Woche der Tätigkeit.
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Offline nigel48

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #20 am: 29. August 2012, 21:27:19 »
ja, meinst du stromberg sei reine satiere?
das ist lustig aufbereitete doku.

jeder wird so lange befördert bis er die grenze zur inkompetenz überschritten hat. - ? das peter-prinzip? irgend so was..
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

TIng

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #21 am: 30. August 2012, 15:06:08 »
ja, meinst du stromberg sei reine satiere?
das ist lustig aufbereitete doku.


Danke Dir Nigel auch für Deine klare Aussage! In der Tat durfte ich nicht glauben, dass Stromberg lustig aufbereitete Doku ist.

Aber das ist eine andere Geschichte!

Yossarian

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #22 am: 30. August 2012, 15:27:31 »
Der Chef denkt u. U. schon unternehmerisch, wenn er von Dir erwartet, daß Du mit möglichst wenig Aufwand ein mittelmäßiges Ergebnis produzierst. Möglicherweise ist mehr weder gewollt noch vonnöten - warum mehr ausgeben für eine Qualität, die der Kunde eh nicht bezahlt -, und die Entscheidung, wie gut und wie aufwändig gearbeitet werden soll, trifft nun mal der Chef.

So weit kann ich folgen. Aber wenn der Chef das nicht kommuniziert, dann kann man keinem einen Vorwurf machen, der "richtig" arbeitet.

Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #23 am: 30. August 2012, 16:42:03 »
So weit kann ich folgen. Aber wenn der Chef das nicht kommuniziert, dann kann man keinem einen Vorwurf machen, der "richtig" arbeitet.

Ist halt ein schlechter Chef, klar.
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Offline ganter

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #24 am: 30. August 2012, 22:29:05 »
ohne tIng zu Nahe treten zu wollen, aber wenn einer anfängt, nach einer Woche den Laden auf den Kopf zu stellen, würd ich ihm auch die Tür zeigen. Ein bisseken Diplomatie und Detektivspielen soll in einer neuen Anstellung durchaus hilfreich sein, um sich zurecht zu finden. Tipp für Anfänger: Bestich den Hausmeister. Der weiß im Zweifel, wie der Laden läuft.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
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Offline nigel48

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #25 am: 30. August 2012, 22:45:57 »
und traue nie - NIE !! der sekretärin vom chef, egal wie nett sie zu dir ist.. sie dient dem chef. sein job ist ihre sicherheit....

hausmeister und putzkolonne ist gut. nicht kumpel, sondern respektvoll und sehr höflich mit ihnen reden. ist wie zuckerbrot.
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Offline ganter

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #26 am: 30. August 2012, 23:26:49 »
und traue nie - NIE !! der sekretärin vom chef, egal wie nett sie zu dir ist.. sie dient dem chef. sein job ist ihre sicherheit....

...
oh ja. Egal, wie scheißfreundlich sie rüberkommt, sie hat nur ihren eigenen Vorteil im Sinn. Und es ist ihr Job, ihren Chef auf dem Laufenden zu halten. Direkt nach dem Chef ist sie die mit der größten Paranoia im Betrieb.
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Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #27 am: 31. August 2012, 08:20:33 »
ohne tIng zu Nahe treten zu wollen, aber wenn einer anfängt, nach einer Woche den Laden auf den Kopf zu stellen, würd ich ihm auch die Tür zeigen. Ein bisseken Diplomatie und Detektivspielen soll in einer neuen Anstellung durchaus hilfreich sein, um sich zurecht zu finden. Tipp für Anfänger: Bestich den Hausmeister. Der weiß im Zweifel, wie der Laden läuft.

Wieso den Laden auf den Kopf stellen? Er hatte einfach nicht damit gerechnet, an so ein dummes Arschloch von Chef geraten zu sein. Das war schon ein wenig naiv, aber ihn deshalb gleich wieder rauszuwerfen, ist auch nicht o.k.
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TIng

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #28 am: 31. August 2012, 08:22:24 »
ohne tIng zu Nahe treten zu wollen, aber wenn einer anfängt, nach einer Woche den Laden auf den Kopf zu stellen, würd ich ihm auch die Tür zeigen.
Dürfte ich denn den großen Ganter bitten sich herabzulassen, mir elendigem Riesentrampel anhand meines ausführlichen Textes zu erklären, wann ich mich in Fett Näpfchen gesuhlt habe und welches diplomatische Verhalten angemessener gewesen sei?

Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #29 am: 31. August 2012, 08:22:54 »
oh ja. Egal, wie scheißfreundlich sie rüberkommt, sie hat nur ihren eigenen Vorteil im Sinn. Und es ist ihr Job, ihren Chef auf dem Laufenden zu halten. Direkt nach dem Chef ist sie die mit der größten Paranoia im Betrieb.

Niemand hat nur seinen eigenen Vorteil im Sinn. Als zweite Komponente kommen immer auch Neid, Mißgunst und Selbstgerechtigkeit hinzu. Die Besonderheit der Chefsekretärin ist einfach ihr Platz an der Sonne, den sie behalten möchte.
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