Autor Thema: Weird Scenes Inside a Law Firm  (Gelesen 475602 mal)

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Offline Johnbob

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2205 am: 01. Oktober 2019, 12:44:41 »
Da bist du nicht zu beneiden!
Wenn du glaubst es wär nicht schwer, kommt von irgendwo ein Lump daher.

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2206 am: 01. Oktober 2019, 13:46:18 »
Jetzt hat diese blöde Vodkaschlampe bei ihrem Auszug am Wochenende doch tatsächlich alle Leitz-Ordner mitgenommen...  :.)
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2207 am: 17. Oktober 2019, 08:58:40 »
...und nicht nur das. Sie versucht, sich hinter unserem Rücken aus gemeinsamen Verträgen zu stehlen. Plötzlich haben wir eine neue Kundennummer bei unserem Energieversorger und müssen denen erklären, daß die Frau Kollegin Vodkaschlampe durchaus nicht aus dem Vertrag mit der GbR entlassen ist, nur weil sie aus der Verbrauchsstelle ausgezogen ist (was auch nicht ganz stimmt). Bin mal gespannt, was für Kuckuckseier die uns noch ins Nest gelegt hat.

In einer Familiensache bewahrheitet sich wieder einmal, daß derjenige verliert, der zuerst emotional wird. Da kam gerade vom gegnerischen Kollegen, den ich schon seit Wochen quäle, ein Schreiben, da tropfte der Wutgeifer schon aus dem geschlossenen Briefumschlag raus.  :evil

Jetzt will er meinen Mandanten endlich verklagen. Ich muß da noch eine Gehässigkeit nachlegen, damit er sich nicht rechtzeitig wieder abregt.  :musik

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2208 am: 17. Oktober 2019, 13:40:52 »
Man sollte Mandate aus dem weiteren Verwandten- und Bekanntenkreis generell ablehnen.

Gerade wieder einen gehabt, der wegen eingebildeter Nähe über 83 Ecken rum meinte, wochenlang bis spät abends bei mir per WhatsApp auf dem Schoß sitzen zu müssen, dann plötzlich / gottseidank zum großen Schweiger wurde, als sein Problem gelöst war und er meine Rechnung bekommen hatte, und der jetzt, als ich ihm die Mahnung geschickt habe, angeblich unter seiner letzten Anschrift nicht mehr erreichbar ist.  :P
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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2209 am: 18. Oktober 2019, 09:24:22 »
Jetzt habe ich mal einen Streitwert von einer knappen Mio., da habe ich die Sache mit zwei Telefonaten mit dem gegnerischen Kollegen zur Zufriedenheit meiner Mandanten regeln können. Aus mir wird nie was. Was hätten sich meine Konten über die Gebühren für einen kompletten Prozeß gefreut. Deeskalation ist schlecht fürs Geschäft...  :evil
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Offline Korinthenkackerin

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2210 am: 18. Oktober 2019, 14:43:48 »
Jetzt habe ich mal einen Streitwert von einer knappen Mio., da habe ich die Sache mit zwei Telefonaten mit dem gegnerischen Kollegen zur Zufriedenheit meiner Mandanten regeln können. Aus mir wird nie was. Was hätten sich meine Konten über die Gebühren für einen kompletten Prozeß gefreut. Deeskalation ist schlecht fürs Geschäft...  :evil

 ;D ;D ;D
So wird das nix mit dem Reichtum!
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2211 am: 18. Oktober 2019, 15:13:39 »
So wird das nix mit dem Reichtum!

Nö, irgendwie nicht.

Dafür nervt mich eine Familienrichterin gerade mit der 374. Rückfrage zu einem Verfahrenskostenhilfeantrag (bei einem anderen Richter und einer fitten Geschäftsstelle hätte ich schon längst Geld auf dem Konto), und über einen - inzwischen Ex - Mandanten ärgere ich mich gerade maßlos. Einen Riesenaufwand habe ich bis jetzt mit dem gehabt, dann zahlt er eine Rechnung über nicht mal 300 € nicht, und als ich ihm deswegen einen Mahnbescheid schicke, legt er Widerspruch ein. Jetzt kostet mich das nochmal Gerichtskosten, dann muß ich die Klage begründen, dann gbt es einen Verhandlungstermin, zu dem er wahrscheinlich nicht kommt, und wenn das Urteil gegen ihn da ist, stellt der Gerichtsvollzieher fest, daß bei dem nichts zu holen ist...  :P
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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2212 am: 22. Oktober 2019, 11:55:02 »
Ich habe jetzt etwas über 100 Ocken Gerichtskosten einbezahlt, um knapp 300 EUR Gebühren einzuklagen. Das Ende vom Lied wird wieder mal sein, daß ich ein nettes Urteil für über´s Klo bekomme, weil bei dem Exmandanten nichts zu holen ist. Dummes Arschloch.
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2213 am: 30. Oktober 2019, 13:32:24 »
Ein kleines Amtsgericht mit großem Einzugsgebiet, gelegen zwischen einer hessischen Metropole und einer Großstadt im Süden Hessens, hat ohnehin nur 5 1/2 Richterstellen. Eine ist besetzt mit dem Direktor des Gerichts, der neben seiner Verwaltungstätigkeit nur noch Zeit für Nachlaß- und Beratungshilfeangelegenheiten findet (sagt jedenfalls der Geschäftsverteilungsplan). Von den restlichen 4 1/2 Richterstellen sind 3 1/2 mit Richterinnen besetzt. Zwei davon sind schwanger oder im Mutterschutz.

Der korrekte Terminus für einen derartigen Zustand dürfte wohl "Stillstand der Rechtspflege" sein. Und ich wundere mich, daß ich wochenlang keine Antworten auf meine Schreiben bekomme...
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Offline schnorchel

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2214 am: 30. Oktober 2019, 16:56:28 »
Wäre das eventuell ein lukrativer Nebenjob für dich oder eine Option, eine Stelle bei denen gegen dein verhaßtes Kanzleidasein einzutauschen? Akuter Bedarf an fachlicher Arbeitskraft scheint ja vorhanden, und regelmäßiger wie auch besser bezahlt dürfte es wohl auch sein.

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2215 am: 30. Oktober 2019, 17:02:19 »
Die würden auch mit Kußhand jemanden nehmen, allein der Stellenplan gibt das nicht her.

Es gibt bei Richtern auch keine "Springer", die in solchen Situationen die Gerichte abtingeln könnten, um das Schlimmste zu verhindern.
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Offline simplemachine

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2216 am: 30. Oktober 2019, 22:25:21 »
Um in den Richterdienst zu gelangen muss man a) gute Exeamensnoten haben und darf b) noch nicht über der Altersgrenze für den Staatsdienst sein.

Offline nigel48

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2217 am: 31. Oktober 2019, 04:18:40 »
ja klar, desshalb werden die richtig tollen physiker und mathematiker ja auch studienräte statt in nobelpreisverdächtige forschung zu gehen....
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2218 am: 31. Oktober 2019, 06:50:30 »
Um in den Richterdienst zu gelangen (...) darf b) noch nicht über der Altersgrenze für den Staatsdienst sein.

Das kommt noch dazu. Was den Staat in anderen Bereichen (Lehrer etc.) aber noch nie daran gehindert hat, Quereinsteiger jeden Alters anzuheuern, wenn Not am Mann ist.

Die deutsche Justiz wude kaputtgespart, und das kommt jetzt dabei raus.
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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #2219 am: 01. November 2019, 13:27:44 »
Ich muß das alles nicht mehr verstehen, versuche ich mir manchmal einzureden.

Der Mandant ist auf offener Straße grundlos zusammengeschlagen worden, einfach so. Zur falschen Zeit am falschen Ort halt. Zweifacher Kieferbruch, Nasenbeinbruch. zwei Operationen mit stationärem Krankenhausaufenthalt etc. Weil der Typ gerade einen guten Lauf hatte, macht er das gleiche fünf Minuten später und zwei Straßen weiter mit einem anderen Passanten, einfach so. Der Täter war zum Glück schnell ermittelt. Er hat neun Vorstrafen, die zugegebenermaßen teilweise nicht mehr ganz frisch sind.

Die Amtsanwaltschaft beantragt unverständlicherweise trotzdem nur einen Strafbefehl, d.h. eine Geldstrafe von € 6.000,-- (200 Tagessätze à € 30,--).

Dem Richter, der den Strafbefehl durchwinken soll, geht verständlicherweise die Hutschnur hoch. Er macht aus seinem Herzen keine Mördergrube und erklärt der Amtsanwaltschaft in mehreren Aktenvermerken, was er davon hält, und das er eine Anklageerhebung und Hauptverhandlung für das Mittel der Wahl hält.

Die Amtsanwaltschaft weist ihn trocken, aber geduldig darauf hin, daß der Richter ja auch ohne Anklageerhebung eine Hauptverhandlung anberaumen könnte, und zitiert sogar die entsprechende Vorschrift, die der Richter eigentlich kennen sollte.

Und was macht der Richter? Nix. Er unterschreibt den Strafbefehl. Ende des richterlichen Gezeters. Er hat sich wohl überlegt, daß eine Hauptverhandlung mit Beweisaufnahme und anschließender Abfassung von schriftlichen Urteilsgründen mehr Arbeit macht, als einen  vorbereiteten Strafbefehl zu unterschrieben. Ich meine, irgendwo muß man seine Empörung ja auch in ein Verhältnis zu der Arbeit setzen, die man sich mit dieser Empörung einbrocken könnte. Der Verteidiger des Täters klatscht vor Freude in die Hände und läßt den Strafbefehl rechtskräftig werden.

Alles Bekloppte oder was?  :kotz
« Letzte Änderung: 01. November 2019, 13:30:35 von Yossarian »
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