Antizionismus, Antisemitismus usw.

[NOP]

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[ganter]

ein ganz schwieriges Thema für einen Deutschen angesichts seiner Geschichte.
Kann man als Deutscher den Staat Israel gleichsetzen mit allen anderen Staaten und seine Politik einer Kritik unterziehen?
Ist man gleich Antisemit, wenn man die Politik des israelischen Staates gegenüber den Palästinensern kritisiert?
Oder sind wir zwingend immer und ungeachtet dessen, was Israel dort in der Region an Politik verfolgt, an seiner Seite?
Ich denk mal, wir haben genügend eigene Baustellen, so dass wir uns bei diesem heiklen Thema Zurückhaltung auferlegen können.

[Blues]

Kann man als Deutscher den Staat Israel gleichsetzen mit allen anderen Staaten und seine Politik einer Kritik unterziehen?
Ist man gleich Antisemit, wenn man die Politik des israelischen Staates gegenüber den Palästinensern kritisiert?

das sind in meinen Augen vollkommen verschiedene Paar Schuh, die Politik des Staates Israel kann ich genauso kritisieren wie  die von Togo--
Der Staat Israel ist wie viele andere auch ein Vielvölkerstaat mit unterschiedlichsten Glaubensrichtungen.
Ich muss die politischen  Entscheidungen Ägyptens ja auch nicht grundsätzlich für gut befinden, weil ein Teil der Ägypter koptische Christen sind.

[Unikum]

Zu erst einmal bin  ich Mensch. Als solcher ist es meine Pflicht gegen Unmenschlichkeiten anzugehen. Deutscher, Christ, Mann.... bin ich alles erst in  Untergruppen.

[Conte Palmieri]

... die Politik des Staates Israel kann ich genauso kritisieren wie  die von Togo--

Der Unterschied ist, wegen Togo wird Dich niemand als Antisemiten diffamieren. Bei Israel immer.

[Blues]

Der Unterschied ist, wegen Togo wird Dich niemand als Antisemiten diffamieren. Bei Israel immer.

-- wenn ich selbst einen Unterschied daraus machen lasse.

In meinen Augen bin ich kein Antisemit, ich kenne jüdische Mitmenschen, die ich mag und solche die ich nicht mag- also trifft mich der Vorwurf als solches nicht.



Fällt mir gerade auf -
Als Antizionisten kann ich zumindest auch niemanden bezeichnen, der Kritik an der Politik Israels äußert.
Denn Kritik heißt für mich  nicht gleich, dass ich grundsätzlich in Kontraposition gehe.

[DüDo]

hmm, so einfach ist es durch unsere geschichte wahrlich nicht. wenn du dieselben negativen dinge erzählst - egal was-, wirken die für aussenstehende als isreaelfeindlicher. ist nunmal so. wobei: ist das thema antijudaismus nicht vom tisch? unsere "neos" haben andere bevölkerungsgruppen im blick, ich kenne keinen juden, der sich gefährdet sieht in der brd. türkische, osteuropäische und afrikanische menschen sind da um einiges mehr gefährdet, von den - achtung, klischee - springerstiefel- und bomberjackentragenden glatzköpfen niedergemacht zu werden.

[Mattieu]

ist das thema antijudaismus nicht vom tisch?

Sicher nicht.

unsere "neos" haben andere bevölkerungsgruppen im blick, ich kenne keinen juden, der sich gefährdet sieht in der brd. türkische, osteuropäische und afrikanische menschen sind da um einiges mehr gefährdet, von den - achtung, klischee - springerstiefel- und bomberjackentragenden glatzköpfen niedergemacht zu werden.

Nur, weil sie relativ schnell als solche erkannt werden.
Gegen Synagogen und andere erkennbare oder bekannte Treffpunkte jüdischer Glaubensgemeinschaften gibt es durchaus auch Anschläge.

[Conte Palmieri]

... aber diese Vorurteile sind immer noch in den Köpfen.

Das ist schon richtig.

Trotzdem ist es blödsinnig, diese Vorurteile dann ausgerechnet bei Menschenrechtsaktivisten zu verorten, wenn diese die Menschenrecht für die "falschen" Menschen einfordern.

[Conte Palmieri]

Der wirklich neutrale Blick ist selten.

Wenn Du damit Deine "reinen Fakten" meinst, die sich nur um Zahlen kümmern, und Menschen gar nicht wahrnehmen, dann macht das auch nichts.

Ansonsten: Wenn Du den Leuten einfach nicht glaubst - was soll's? Es gibt auch eine Menge Leute, denen ich nicht glaube.

[marple]

Weil sich da der Verdacht auftut, daß es in Wirklichkeit gar nicht im Menschenrechte geht,

Die Frage ist - bei wem tut sich der Verdacht auf. Sicher nicht bei Jedem. Und der Rest kann einem egal sein, solange man selber seine Gründe kennt und für menschenrechtlich hält.

Die passenden Menschenrechtsargumente lassen sich für beide Seiten dann auch noch finden. Der wirklich neutrale Blick ist selten.

Damit sprichst du ziemlich vielen Menschen auf einmal jegliches Urteilsvermögen ab. Das ist Schubladendenken.

Darüber kann man zwar diskutieren, aber es ist müßig, solange die hier Anwesenden sagen, dass es ihnen tatsächlich um Menschenrechte geht. Das Gegenteil lässt sich nicht herbeipropagieren.

[marple]

Ich sage mal so: die hier Anwesenden bestätigen ja das Paßformat der Schubladen oder etwa nicht? Jedenfalls entspricht es meiner Beobachtung, daß das linke Milieu die Palästinenser favorisiert. Das ist ja nun mal so, hier auch.

Nur wenn du außer schwarz und weiß nichts weiter kennst.

Und nur weil ich "linkes Milieu" bin, lass ich mich nicht in ausgerechnet eine deiner Schubladen stecken.

Meine Ablehnung gewisser Teilaspekte der israelischen Politik haben mit Menschenrechts- und Territorialverletzungen zu tun. Dass sie die Rechte von Palästinensern verletzen, liegt nicht an mir, sondern an ihnen. Und im weiteren hat das nichts mit meiner Einstellung zu Juden oder gar Amerikanern zu tun. Die kennst du überhaupt nicht. Nicht mal ansatzweise.

[Conte Palmieri]

Jedenfalls entspricht es meiner Beobachtung, daß das linke Milieu die Palästinenser favorisiert. Das ist ja nun mal so, hier auch.

Da hast nun mal falsch beobachtet, hier auch.

Wenn die Politik Israels kritisiert wird, dann werden keine Ethnien favorisiert.

[Conte Palmieri]

Ich glaube nicht. Das ist schon ziemlich deckungsgleich.

Ich weiß, Du glaubst es einfach nicht. Du denkst, wir lügen. Du nimmst und unsre edlen Motive nicht ab. Das macht aber nichts, denn wir nehme Dir Deine unedlen Motive ohne weiteres ab.

[marple]

Man kann diese Dinge nicht isoliert betrachten. Das ist alles nur eine endlose Kette von Ursache und Wirkung und ich würde mir wirklich nicht dort nur einen Aspekt raussuchen.

Na, dann tu es eben nicht mehr. Ich machs ja auch nicht.