lustigerweise ist es momentan eben nicht so. sonst hätten die medien ja nicht aufgegriffen, dass die banken gerade auf hunderte von milliarden euro sitzen, während andere wieder mal geretten werden müssten...
Ja, und diese Milliarden sind EZB-Geld. Warum soll man das wem leihen, der es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zurückzahlen kann. Natürlich ist es auch Unsinn, wenn dieses Geld dann wieder gegen Zinsen bei der EZB deponiert wird. Aber damit wird eben vermieden, daß einfach nur noch Geld gedruckt und ohne irgendwelche Konditionen unter die Leute gebracht wird.
da verstehst du eine ausfallquote in relation zu zinsen falsch. oder ich. früher wurden auch die dispo-sätze am laufenden bankgeschäft angepasst. wenn die nun für fast nichts geld erhalten, damit die konjunktur angekurbelt wird durch geringere zinsen und mehr kredite, dies aber nicht passiert, stimmt das ziel nicht.
Sie sollen natürlich die Dispo-Zinsen in dem Maß senken, wie es für sie selbst billiger wird. Aber Dispo-Kredite sind relativ riskante Kredite. Gleichzeitig ist die Gegenposition, das Guthaben der Bankkunden, nachrangig haftend. Bei wirtschaftlichen Problemen wird zuerst der Kunde ausgezahlt, während man an ausstehende Dispokredite kaum rankommt. Deswegen ist es auch witzlos, wenn sich Bankkunden darüber beschweren, daß sie geringe Zinsen aufs Sparbuch kriegen, aber hohe Dispo-Zinsen zahlen müssen. Es ist einfach eine völlig unterschiedliche Haftunssituation. Zuerst haften Aktionäre und Tier-1-Anleihen (Nachranganleihen). Für die gibt es erst was zurück, wenn die Kontoinhaber voll ausgezahlt wurden. Wenn die hohe Zinsen wollen, müssen sie Nachranganleihen kaufen. Dann sind sie - anders als der normale Kontoinhaber - bei einer Pleite mit im Boot. Im Gegenzug gibt's dann auch schon mal 9% Zinsen.
was meinst du? du sagt, baukredite sind "billig". ich stimme dir zu und sage lediglich, dass diese zinsen schon immer billig waren. nicht erst jetzt. und ich weiss nicht, ob eine hohe inflation optimal ist, wenn der immobilienmarkt stagniert.
Die Bauzinsen waren nicht immer bilig. Mitte der Neunziger waren 10jährige Kredite bei 8% Zinsen. Das macht bei den Raten bzw. beim machbaren Kreditvolumen einen riesigen Unterschied. Inflation ist für Schuldner eher gut und für Geldbesiter eher schlecht. Von daher wirkt sie ausgleichend. Und da wir als Bürger alle Schuldner sind, ist eine etwas höhere Inflation schon deshalb sinnvoll.
wo steigen gehälter um 4% p.a.?
Wer sagt denn 4%? Die Inflation ist ja auch nicht bei 4%, eher so bei 1-2%. Bei der Telekom wurden aber gerade 6,5% Lohnerhöhung auf 2 Jahre vereinbart.
netto!
Netto interessiert bei der Frage nicht. Da sind zu viele Effekte drin, die nicht auf Inflation zurückzuführen sind: Kosten der Demographie, immer höherer Zinsdienst des Staates, der auf die Bürger umgelegt wird, Beamtenpensionen, immer mehr Behörden, die bezahlt weden müssen. Das hat alles nichts mit dem Verhältnis von Geldmenge zu Gütermenge zu tun.
schulden und vermögen werden nicht abgewertet. die einen verdienen mehr, die anderen haben weniger. die inflation ist ja kein rechnerischer, sondern ein realer wert. die 26.000 werden doch nicht abgewertet... oder meinst du, dass du dann nach einem jahr nur noch 24. 960€ anteilig schuldig bist?!
Nein, immer noch 26.000 €, aber die sind dann vergleichsweise weniger wert, genauso wie die dafür aufzubringenden Zinsen weniger wert sind. Zinsbindung mal vorausgesetzt. Das ist doch leicht nachvollziehbar. Man muß doch nur mal die Kaufkraft einer DM in den Fünfzigern mit 0,50 € heute vergleichen. Noch krasser gab es das in der großen Inflation in den Zwanzigern.
banken, die geld für 0-1% erhielten und das z.b. bei der ezb parken, geben den banken in nöten für 6-10% geld.
Sollen sie es für weniger geben? Die EZB will ihr Geld auch dann wiederhaben, wenn die notleidende Bank pleite gegangen ist oder der verleihenden Bank einen Schuldenschnitt verordnet hat. Und wer rettet die dann? Dann heißt doch wieder, daß die zu hohe Risiken eingegangen sind, und deshalb Rettung durch den Steuerzahler pipapo. Aber wenn sie das Risiko mit höheren Zinsen absichern, ist es auch wieder nicht richtig?
ob 700 milliarden oder 1 billion... ich hab nicht alle rettungsfonds saldiert, aber um diesen betrag geht es doch.
Kommt mir zu hoch gegriffen vor. Da müßte man wenigstens Garantien, Eigenkapitalspritzen per Beteiligung, Anleihen usw. auseinanderdividieren.
ja, jetzt, wo die eu in der schuldenschleuder sind und die banken weiter scheisse bauen dürfen...
Meinst du mit "scheiße bauen" nicht zufällig das, was du gerade erst oben verlangt hast, nämlich Geld an riskante Kreditnehmer zu Minizinsen verleihen?
na super. ich freu mich, dass in deutschland ein paar milliärdchen für kitaplätze und ein angemessenes entgelt für erzieher fehlen, aber hunderte davon an banken gingen.
Das stimmt ja auch so nicht. Der Staat hat im wesentlichen seine eigenen Banken gestützt, also linke Tasche, rechte Tasche. Bei den Privatbanken war es die CoBa, die fast alles zurückgezahlt hat und die HRE, wo dann mal eben so 50 Mrd. Guthaben in der Bilanz auftauchen.
dazu noch ein betreuungsgeld, damit die leutchen ja keinen kitaplatz einfordern... nur mal als aktuelles innenpolitisches beispiel.
Ich bin auch für mehr Kita-Plätze, aber man darf nicht Einmalkosten (die zudem zurückgezahlt werden) mit wiederkehrenden Mehrausgaben vergleichen. Das ist Linke-Milchmädchen-Rechnerei. Ich kann mich noch an die UMTS-Versteigerung erinnern. Da gab's einmalig 100 Mrd €, aber sofort waren alle möglichen Politiker mit Vorschlägen da, die laufende Kosten bis in alle Ewigkeit bedeutet hätten, als ob man jedes Jahr so eine Versteigerung machen könnte. Das ist doch das, was Griechenland so reingeritten hat. (neben dem kaputten Staatsapparat)
und wer steckt hinter ezb/iwf? die banken haben sich an griechenland doch schon gewinne eingezogen, die nicht feierlich sind.
Das ist so eine Behauptung. Bei >50% Verzicht können die Gewinne nicht allzu groß sein, denn die Zinsen sind erst seit 2 Jahren signifikant höher. Vorher waren sie 0,5% über den deutschen Zinsen. Wie macht man feierliche Gewinne, wenn man Geld für 4% verleiht, davon aber nur 45% zurückbekommt? Wenn mir das einer erklären kann, mache ich das vielleicht auch mal. Und von den hohen Zinsen der letzten 2 Jahre hat ja auch keiner was gehabt. In Zukunft gibt's dafür per Zwangstausch 3,6%. Knapp über Inflation.
und die leidtragenden sind die griechischen banken, die noch zu 1-2% staatsanleihen kauften und dann nicht in der lage waren, wie europäische großbanken, für horrende zinsen weitere zu kaufen. DIE sitzen in der kreide.
Wie gesagt, die "horrenden Zinsen" sind Makulatur. Aber selbst wenn nicht: wer sagt, daß die griechischen Banken nicht auch die neuen, höher verzinsten Anleihen kaufen können? In Spanien läuft gerade genau das. Die Ausländer gehen raus und die spanischen Banken leihen dem Staat das Geld weiter.
wenn griechenland endlich aus dem euro-raum geht, werden wir die ersten ausmaße dieser rettungsmaßnahme sehen. es ist schon lustig, ansehen zu müssen, dass vor 1 jahr noch alles für griechenland getan wurde und jeder euroskeptiker für krank erklärt wurde - und heutzutage sieht sogar schäuble, dass es nicht funktioniert. hätte er mal früher dran gedacht...
Das hat schon vor 2 Jahren jeder kommen sehen. Die Politik konnte lediglich nicht ihre Inkompetenz und regelbrechende Kungelei, die zum Euro-Beitritt geführt haben, zugeben.