Autor Thema: Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?  (Gelesen 148166 mal)

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Offline Araxes

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #375 am: 11. Mai 2012, 23:18:47 »
es geht eben nicht um einen pissigen betrieb sondern um die wirtschaft des gesammten volkes und da gibts nichts nützlicheres als dezentrale energiegewinnung.

Dummerweise sind das in Summe eben viele kleine "pissige" Betriebe. Also geht es doch darum. Es geht auch darum, ob man die "Energiewende" wirklich so sinnvoll angeht, wenn sie mit einer massiven Vermögensakkumulation bei den eh schon Wohlhabenderen einhergeht. Wer bezahlt's denn? Vor allem Familien, denn die haben einen hohen Energiebedarf. Und wer bekommt's? Die Immobilienbesitzer. Und was kommt bei rum? 4% Anteil am Energiemix. Na großartig.

Offline Araxes

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #376 am: 11. Mai 2012, 23:54:38 »
I. dann sollen sie das geld den banken lassen, die sie brauchen. es kann nicht sein, dass spanische banken nichts bekommen, weil sie 2 minuten zu spät gefragt wurden, bzw. die großen "guten" bevorzugt wurden?!

Irgendwie verwechselst du da was. Natürlich kann die spanische Bank sich ebenso bei der EZB bedienen. Tut sie ja auch. Das tun sogar griechische Banken. Deshalb ist es auch irgendwie witzlos zu fordern, daß sie es es sich bei einer anderen Bank leihen soll, die es sich auch nur von der EZB leiht.

Zitat
II. ne, tun sie nicht. frag mal nen mittelständler nach nem kredit. oder schau dir dispozinsen an. da wurde nichts angepasst.

Ich weiß nicht, wie es bei Mittelständlern ist. Ich vermute aber, daß das ein relativ riskantes Geschäft ist, das sich einfach mit den erzielbaren Zinsen nicht rechnet. Und bei Dispokrediten mit 10% Zinsen reicht ein Ausfall von elf aus, um insgesamt Verlust zu machen. Und Dispokredite sind nun mal ungesichert.

Zitat
immokredite sind immer schon billig gewesen. sogar unter 3%.  der kredit zinslos?! so einfach denkst du?! naja...

"sind immer schon billig gewesen" so einfach denkst du? 1,5% weniger machen einen großen Unterschied und als Schuldner ist mir eine hohe Inflation lieber als eine niedrige.

Zitat
wenn ich eh mit meinem laufendem einkommen auskommen müsste, wären mir 4% inflation natürlich lieb und teuer. 3000 euro mal 4 % sind mal 120 euro monatlich, die ich meinem ag netto erstmal klar machen müsste (für gehalts"anpassung!" aber er hat ja auch die 4% am po und muss das erstmal auf die kundschaft umlegen...) . also ist mein konsum um die 4% geringer zzgl. den lfd. kosten, die auch teurer werden. also wahrscheinlich sichere 10-12%...

Letzten Endes passiert aber genau das. Alles wird teurer und die Gehälter steigen. Dadurch werden Schulden und Vermögen abgewertet.

Mein Zinsdienst für die Staatsschulden wird auch geringer. Das sind immerhin 26.000 € pro Kopf. Wenn die mit 4% abgewertet werden, sind das im nächsten Jahr immerhin 1040 € weniger. Anders kriegen wir die eh nicht weg.

Zitat
III. natürlich bekommen sie weiter geld. aber teures. und diesmal andersrum. von nationalbank zu nation. 0-1% gibt nationalbank geld für 6-10%. das ist sicheres geld.

Ich verstehe deine Sätze nicht. Was willst du mit "0-1% gibt nationalbank geld für 6-10%" sagen?

Zitat
IV. du willst den satz wohl nicht verstehen ;) 1 billion gehen europaweit an banken für deren rettung. und die schichten bis zur mittelschichten müssen sparen. und zwar können sie keine 1 billion einsparen, sondern nur einen marginalen teil, sind existentiell dennoch dadurch am sterben.

Wo kommt denn diese Zahl her?

Zitat
V. 30 milliarden mehreinnahmen haben wir bis 2016! abgehend dafür unsere leistungen an ezb und die anderen fonds, die wir noch nicht mal bilanzieren...

Deswegen sollte man da auch langsam mal den Deckel drauf machen.

Zitat
wenn griechenland abgeht, stehen wir doofe deutsche da und sind wieder neben nicht bilanzierten (!) milliardensummen wieder dabei, allen banken zu helfen... dann sehen wir aber vielleicht endlich mal 1euro-jobber auch im bankenmanagement!

Das ist Wunschdenken. Die größten Gläubiger sind EZB und IWF. Die Banken rangieren bei den Gläubigern nur noch an 4. Stelle und haben eh schon 70% (auf 53,5% plus Zinsverzicht) abgeschrieben. Im Juni 2011 waren es noch schlappe 39 Mrd. Bei Versicherungen noch mal so viel. Heute ist es wahrscheinlich noch viel weniger. Was bleibt denn da nach nach nominaler Abschreibung auf 53,5% noch groß übrig? Da ist keine Bankenrettung nötig. Für die EZB und die Deutschen wird es aber teuer. Aber in Griechenland glaubt man ja noch, daß man das Sparpaket kündigen kann und trotzdem weiter Geld geliehen bekommt. Ich hätte den Tsipras gerne an der Regierung gesehen.
« Letzte Änderung: 12. Mai 2012, 00:29:19 von Araxes »

Offline DüDo

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #377 am: 12. Mai 2012, 07:50:19 »
Irgendwie verwechselst du da was. Natürlich kann die spanische Bank sich ebenso bei der EZB bedienen. Tut sie ja auch. Das tun sogar griechische Banken. Deshalb ist es auch irgendwie witzlos zu fordern, daß sie es es sich bei einer anderen Bank leihen soll, die es sich auch nur von der EZB leiht.
lustigerweise ist es momentan eben nicht so. sonst hätten die medien ja nicht aufgegriffen, dass die banken gerade auf hunderte von milliarden euro sitzen, während andere wieder mal geretten werden müssten...

Zitat
Ich weiß nicht, wie es bei Mittelständlern ist. Ich vermute aber, daß das ein relativ riskantes Geschäft ist, das sich einfach mit den erzielbaren Zinsen nicht rechnet. Und bei Dispokrediten mit 10% Zinsen reicht ein Ausfall von elf aus, um insgesamt Verlust zu machen. Und Dispokredite sind nun mal ungesichert.
da verstehst du eine ausfallquote in relation zu zinsen falsch. oder ich. früher wurden auch die dispo-sätze am laufenden bankgeschäft angepasst. wenn die nun für fast nichts geld erhalten, damit die konjunktur angekurbelt wird durch geringere zinsen und mehr kredite, dies aber nicht passiert, stimmt das ziel nicht.
Zitat
"sind immer schon billig gewesen" so einfach denkst du? 1,5% weniger machen einen großen Unterschied und als Schuldner ist mir eine hohe Inflation lieber als eine niedrige.
was meinst du? du sagt, baukredite sind "billig". ich stimme dir zu und sage lediglich, dass diese zinsen schon immer billig waren. nicht erst jetzt. und ich weiss nicht, ob eine hohe inflation optimal ist, wenn der immobilienmarkt stagniert. 
Zitat
Letzten Endes passiert aber genau das. Alles wird teurer und die Gehälter steigen. Dadurch werden Schulden und Vermögen abgewertet.
wo steigen gehälter um 4% p.a.? netto! wenn ich mein azubigehalt dazumals nehmen würden (1200dm brutto, vor knapp 20 jahren x 4% im jahr macht rd. 1.300€ brutto)... oder einstiegsgehalt 4.000dm. da wäre ich jetzt bei 4.500€. wer stellt einen "frisch aus der akademie" für 4.500 ein? stahlbranche vielleicht mal aussen vor... rentner bekommen auch keine 4% mehr, h ivler auch nicht.
schulden und vermögen werden nicht abgewertet. die einen verdienen mehr, die anderen haben weniger. die inflation ist ja kein rechnerischer, sondern ein realer wert.
Zitat
Mein Zinsdienst für die Staatsschulden wird auch geringer. Das sind immerhin 26.000 € pro Kopf. Wenn die mit 4% abgewertet werden, sind das im nächsten Jahr immerhin 1040 € weniger. Anders kriegen wir die eh nicht weg.
die 26.000 werden doch nicht abgewertet... oder meinst du, dass du dann nach einem jahr nur noch 24. 960€ anteilig schuldig bist?!
Zitat
Ich verstehe deine Sätze nicht. Was willst du mit "0-1% gibt nationalbank geld für 6-10%" sagen?


banken, die geld für 0-1% erhielten und das z.b. bei der ezb parken, geben den banken in nöten für 6-10% geld.
Zitat
Wo kommt denn diese Zahl her?
ob 700 milliarden oder 1 billion... ich hab nicht alle rettungsfonds saldiert, aber um diesen betrag geht es doch.
Zitat
Deswegen sollte man da auch langsam mal den Deckel drauf machen.
ja, jetzt, wo die eu in der schuldenschleuder sind und die banken weiter scheisse bauen dürfen... na super. ich freu mich, dass in deutschland ein paar milliärdchen für kitaplätze und ein angemessenes entgelt für erzieher fehlen, aber hunderte davon an banken gingen. dazu noch ein betreuungsgeld, damit die leutchen ja keinen kitaplatz einfordern... nur mal als aktuelles innenpolitisches beispiel.
Zitat
Das ist Wunschdenken. Die größten Gläubiger sind EZB und IWF. Die Banken rangieren bei den Gläubigern nur noch an 4. Stelle und haben eh schon 70% (auf 53,5% plus Zinsverzicht) abgeschrieben. Im Juni 2011 waren es noch schlappe 39 Mrd. Bei Versicherungen noch mal so viel. Heute ist es wahrscheinlich noch viel weniger. Was bleibt denn da nach nach nominaler Abschreibung auf 53,5% noch groß übrig? Da ist keine Bankenrettung nötig. Für die EZB und die Deutschen wird es aber teuer. Aber in Griechenland glaubt man ja noch, daß man das Sparpaket kündigen kann und trotzdem weiter Geld geliehen bekommt. Ich hätte den Tsipras gerne an der Regierung gesehen.
und wer steckt hinter ezb/iwf? die banken haben sich an griechenland doch schon gewinne eingezogen, die nicht feierlich sind. und die leidtragenden sind die griechischen banken, die noch zu 1-2% staatsanleihen kauften und dann nicht in der lage waren, wie europäische großbanken, für horrende zinsen weitere zu kaufen. DIE sitzen in der kreide.

wenn griechenland endlich aus dem euro-raum geht, werden wir die ersten ausmaße dieser rettungsmaßnahme sehen. es ist schon lustig, ansehen zu müssen, dass vor 1 jahr noch alles für griechenland getan wurde und jeder euroskeptiker für krank erklärt wurde - und heutzutage sieht sogar schäuble, dass es nicht funktioniert. hätte er mal früher dran gedacht...

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #378 am: 12. Mai 2012, 09:50:21 »
Der Eigenheimbesitzer ist also ein Reicher? auf den Grossteil der Eigenheime wird nichtmal Erbschaftssteuer fällig.
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Yossarian

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #379 am: 12. Mai 2012, 10:32:37 »
Der Eigenheimbesitzer ist also ein Reicher?

Ich glaube auch nicht, daß man das pauschal behaupten kann. Dafür sind "die Immobilien" viel zu uneinheitlich von Qualität, Größe und Marktwert. Nimmt man noch die Belastungen einer finanzierten Immobilie dazu, gehört die Hütte eh der Bank und man steht finanziell unterm Strich zielich lausig da.

Genausogut könnte man mit Blick auf eine Mercedes S-Klasse pauschal behaupten, Besitzer von Autos seien "reich" und dabei die große Masse von Klein- und Kompaktwagen ausblenden sowei den Umstand, daß die meisten Autos inzwischen eh finanziert oder geleast sind.

Die eigentliche Pointe bei der Subventionierung von Solarzellen dürfte eher sein, daß da Produktionsmittel subventioniert werden, da man als besitzer einer solchen Anlage den Strom ja mehr ins Netz einspeist als ihn selbst zu verbrauchen. Wenn die Anlage tagsüber Strom produziert bin ich im Büro und verbrauche keinen, und wenn ich abends daheim vor der Glotze sitze und Strom verbrauche, ist es dunkel und die Scheißanlage produziert nichts. Wenn der Solarstrom tatsächlch für den Eigenverbrauch wäre, sähe das anders aus.

Offline Araxes

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #380 am: 12. Mai 2012, 22:20:12 »
Der Eigenheimbesitzer ist also ein Reicher?

Nana, nicht falsch zitieren. Ich sprach von "Wohlhabenderen". Und natürlich ist das ein erheblicher Vermögenswert, den ein Mieter pe se nicht hat. Viele Immobilienen sind abbezahlt und werden vererbt. Die Solaranlage steigert den Wert der Immobilie.

Zitat
auf den Grossteil der Eigenheime wird nichtmal Erbschaftssteuer fällig.

Die ist ja auch nur homöopathisch. Für Kinder sind 205.000 € steuerfrei. Und selbst darüber sind die Sätze moderat. Bei 500.000 € Wert kommt ein erbendes Kind effektiv auf 6,5% Steuer. Peanuts. Wer es einigermaßen schlau anstellt, zahlt selbst das nicht. Immobilienbesitzer werden in diesem Land gehätschelt. Es wird ja auch keine Steuer auf den Gewinn aus Immobilienverkäufen fällig. Nicht mal dann, wenn man mehrere besitzt und gar nicht selbst drin wohnt (10-Jahresfrist). Das gehört geändert.

Wer an das Sprichwort von den Reichen, die immer reicher werden, glaubt, muß genau bei der Erbschaftsteuer ran. Denn da akkumuliert sich Vermögen in immer weniger Händen.

Offline Unikum

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #381 am: 12. Mai 2012, 22:44:24 »
Auf welchem Planeten lebst du denn?

Häuser kosten so zwischen 20.000 und 60.000 €.
ok Solar ist Extraausstattung.
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Offline Araxes

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #382 am: 12. Mai 2012, 23:15:46 »
lustigerweise ist es momentan eben nicht so. sonst hätten die medien ja nicht aufgegriffen, dass die banken gerade auf hunderte von milliarden euro sitzen, während andere wieder mal geretten werden müssten...

Ja, und diese Milliarden sind EZB-Geld. Warum soll man das wem leihen, der es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zurückzahlen kann. Natürlich ist es auch Unsinn, wenn dieses Geld dann wieder gegen Zinsen bei der EZB deponiert wird. Aber damit wird eben vermieden, daß einfach nur noch Geld gedruckt und ohne irgendwelche Konditionen unter die Leute gebracht wird.

Zitat
da verstehst du eine ausfallquote in relation zu zinsen falsch. oder ich. früher wurden auch die dispo-sätze am laufenden bankgeschäft angepasst. wenn die nun für fast nichts geld erhalten, damit die konjunktur angekurbelt wird durch geringere zinsen und mehr kredite, dies aber nicht passiert, stimmt das ziel nicht.

Sie sollen natürlich die Dispo-Zinsen in dem Maß senken, wie es für sie selbst billiger wird. Aber Dispo-Kredite sind relativ riskante Kredite. Gleichzeitig ist die Gegenposition, das Guthaben der Bankkunden, nachrangig haftend. Bei wirtschaftlichen Problemen wird zuerst der Kunde ausgezahlt, während man an ausstehende Dispokredite kaum rankommt. Deswegen ist es auch witzlos, wenn sich Bankkunden darüber beschweren, daß sie geringe Zinsen aufs Sparbuch kriegen, aber hohe Dispo-Zinsen zahlen müssen. Es ist einfach eine völlig unterschiedliche Haftunssituation. Zuerst haften Aktionäre und Tier-1-Anleihen (Nachranganleihen). Für die gibt es erst was zurück, wenn die Kontoinhaber voll ausgezahlt wurden. Wenn die hohe Zinsen wollen, müssen sie Nachranganleihen kaufen. Dann sind sie - anders als der normale Kontoinhaber - bei einer Pleite mit im Boot. Im Gegenzug gibt's dann auch schon mal 9% Zinsen.

Zitat
was meinst du? du sagt, baukredite sind "billig". ich stimme dir zu und sage lediglich, dass diese zinsen schon immer billig waren. nicht erst jetzt. und ich weiss nicht, ob eine hohe inflation optimal ist, wenn der immobilienmarkt stagniert. 

Die Bauzinsen waren nicht immer bilig. Mitte der Neunziger waren 10jährige Kredite bei 8% Zinsen. Das macht bei den Raten bzw. beim machbaren Kreditvolumen einen riesigen Unterschied. Inflation ist für Schuldner eher gut und für Geldbesiter eher schlecht. Von daher wirkt sie ausgleichend. Und da wir als Bürger alle Schuldner sind, ist eine etwas höhere Inflation schon deshalb sinnvoll.

Zitat
wo steigen gehälter um 4% p.a.?

Wer sagt denn 4%? Die Inflation ist ja auch nicht bei 4%, eher so bei 1-2%. Bei der Telekom wurden aber gerade 6,5% Lohnerhöhung auf 2 Jahre vereinbart.

Zitat
netto!

Netto interessiert bei der Frage nicht. Da sind zu viele Effekte drin, die nicht auf Inflation zurückzuführen sind: Kosten der Demographie, immer höherer Zinsdienst des Staates, der auf die Bürger umgelegt wird, Beamtenpensionen, immer mehr Behörden, die bezahlt weden müssen. Das hat alles nichts mit dem Verhältnis von Geldmenge zu Gütermenge zu tun.

Zitat
schulden und vermögen werden nicht abgewertet. die einen verdienen mehr, die anderen haben weniger. die inflation ist ja kein rechnerischer, sondern ein realer wert. die 26.000 werden doch nicht abgewertet... oder meinst du, dass du dann nach einem jahr nur noch 24. 960€ anteilig schuldig bist?!

Nein, immer noch 26.000 €, aber die sind dann vergleichsweise weniger wert, genauso wie die dafür aufzubringenden Zinsen weniger wert sind. Zinsbindung mal vorausgesetzt. Das ist doch leicht nachvollziehbar. Man muß doch nur mal die Kaufkraft einer DM in den Fünfzigern mit 0,50 € heute vergleichen. Noch krasser gab es das in der großen Inflation in den Zwanzigern.

Zitat
banken, die geld für 0-1% erhielten und das z.b. bei der ezb parken, geben den banken in nöten für 6-10% geld.

Sollen sie es für weniger geben? Die EZB will ihr Geld auch dann wiederhaben, wenn die notleidende Bank pleite gegangen ist oder der verleihenden Bank einen Schuldenschnitt verordnet hat. Und wer rettet die dann? Dann heißt doch wieder, daß die zu hohe Risiken eingegangen sind, und deshalb Rettung durch den Steuerzahler pipapo. Aber wenn sie das Risiko mit höheren Zinsen absichern, ist es auch wieder nicht richtig?

Zitat
ob 700 milliarden oder 1 billion... ich hab nicht alle rettungsfonds saldiert, aber um diesen betrag geht es doch.

Kommt mir zu hoch gegriffen vor. Da müßte man wenigstens Garantien, Eigenkapitalspritzen per Beteiligung, Anleihen usw. auseinanderdividieren.

Zitat
ja, jetzt, wo die eu in der schuldenschleuder sind und die banken weiter scheisse bauen dürfen...

Meinst du mit "scheiße bauen" nicht zufällig das, was du gerade erst oben verlangt hast, nämlich Geld an riskante Kreditnehmer zu Minizinsen verleihen?

Zitat
na super. ich freu mich, dass in deutschland ein paar milliärdchen für kitaplätze und ein angemessenes entgelt für erzieher fehlen, aber hunderte davon an banken gingen.

Das stimmt ja auch so nicht. Der Staat hat im wesentlichen seine eigenen Banken gestützt, also linke Tasche, rechte Tasche. Bei den Privatbanken war es die CoBa, die fast alles zurückgezahlt hat und die HRE, wo dann mal eben so 50 Mrd. Guthaben in der Bilanz auftauchen.

Zitat
dazu noch ein betreuungsgeld, damit die leutchen ja keinen kitaplatz einfordern... nur mal als aktuelles innenpolitisches beispiel.

Ich bin auch für mehr Kita-Plätze, aber man darf nicht Einmalkosten (die zudem zurückgezahlt werden) mit wiederkehrenden Mehrausgaben vergleichen. Das ist Linke-Milchmädchen-Rechnerei. Ich kann mich noch an die UMTS-Versteigerung erinnern. Da gab's einmalig 100 Mrd €, aber sofort waren alle möglichen Politiker mit Vorschlägen da, die laufende Kosten bis in alle Ewigkeit bedeutet hätten, als ob man jedes Jahr so eine Versteigerung machen könnte. Das ist doch das, was Griechenland so reingeritten hat. (neben dem kaputten Staatsapparat)

Zitat
und wer steckt hinter ezb/iwf? die banken haben sich an griechenland doch schon gewinne eingezogen, die nicht feierlich sind.

Das ist so eine Behauptung. Bei >50% Verzicht können die Gewinne nicht allzu groß sein, denn die Zinsen sind erst seit 2 Jahren signifikant höher. Vorher waren sie 0,5% über den deutschen Zinsen. Wie macht man feierliche Gewinne, wenn man Geld für 4% verleiht, davon aber nur 45% zurückbekommt? Wenn mir das einer erklären kann, mache ich das vielleicht auch mal. Und von den hohen Zinsen der letzten 2 Jahre hat ja auch keiner was gehabt. In Zukunft gibt's dafür per Zwangstausch 3,6%. Knapp über Inflation.

Zitat
und die leidtragenden sind die griechischen banken, die noch zu 1-2% staatsanleihen kauften und dann nicht in der lage waren, wie europäische großbanken, für horrende zinsen weitere zu kaufen. DIE sitzen in der kreide.

Wie gesagt, die "horrenden Zinsen" sind Makulatur. Aber selbst wenn nicht: wer sagt, daß die griechischen Banken nicht auch die neuen, höher verzinsten Anleihen kaufen können? In Spanien läuft gerade genau das. Die Ausländer gehen raus und die spanischen Banken leihen dem Staat das Geld weiter.

Zitat
wenn griechenland endlich aus dem euro-raum geht, werden wir die ersten ausmaße dieser rettungsmaßnahme sehen. es ist schon lustig, ansehen zu müssen, dass vor 1 jahr noch alles für griechenland getan wurde und jeder euroskeptiker für krank erklärt wurde - und heutzutage sieht sogar schäuble, dass es nicht funktioniert. hätte er mal früher dran gedacht...

Das hat schon vor 2 Jahren jeder kommen sehen. Die Politik konnte lediglich nicht ihre Inkompetenz und regelbrechende Kungelei, die zum Euro-Beitritt geführt haben, zugeben.

Offline Araxes

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #383 am: 12. Mai 2012, 23:20:18 »
Auf welchem Planeten lebst du denn?

Häuser kosten so zwischen 20.000 und 60.000 €.
ok Solar ist Extraausstattung.

Auf welchem Planeten? Selbst in Berlin, was immer noch als billig gilt, zahlt man jetzt für einen Neubau 3000 € pro qm. Mir wären 7-20 qm zu wenig. Das reicht ja gerade für eine größere Telefonzelle. Und nein "Immobilien" sind nicht notwendigerweise Häuser in der uckermärkischen Pampa. Sellbst da kriegt man für 40.000 € nur was kleines, sanierungsbedürftiges.

Nichts gegen die Uckermark. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich sofort da hinziehen. Die gilt übrigens laut UNO als unbewohnt. Also wäre es vielleicht zweckmäßiger, sich an die Preise zu halten, die dort gelten, wo wirklich ein paar mehr Menschen leben: Berlin, Hamburg, Frankfurt, München, Ruhrgebiet.
« Letzte Änderung: 12. Mai 2012, 23:37:44 von Araxes »

Offline Unikum

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #384 am: 13. Mai 2012, 10:00:11 »
win Paar mehr Menschen leben in China...Bangladesh...Mali...zu Wohnkosten die den Schnitt von Berlin sicherlich auf ein Promille fallen lassen. wenn schon Global Thinking dann auch richtig.Man kann nicht die Solarförderung der Chinesen reinrechnen wollen aber die Wohnkosten nur auf Deutschland beschränken...
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

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Offline Araxes

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #385 am: 13. Mai 2012, 22:21:12 »
Du redest wirres Zeug. Und mal wieder nur, um auf irgendeine abweige Weise doch noch Recht zu behalten.


Yossarian

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Bei ARD und ZDF sitzen Sie im Dunkeln
« Antwort #387 am: 16. April 2013, 12:34:37 »
ARD will die Zahl der Digitalkanäle der öffentlichrechtlichen Sender (ARD u. ZDF) von 6 auf 3 reduzieren.

Wenn die jetzt die letzten halbwegs tauglichen Sender wie EinsFestival. ZDFinfo etc. zusammenstreichen, brauch ich bald wirklich keinen Fernseher mehr.  :kotz

Yossarian

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Conte Palmieri

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Re: Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #389 am: 28. Juni 2013, 00:38:36 »
Es mag ja sein, dass Moral ein Luxus ist. Aber kein überflüssiger.