Bei meiner Klosterwoche hieß es "Innehalten". Nur hatten wir wegen vollem Programm keine Zeit dazu. Außer morgens vor dem Frühstück eine halbe Stunde Ab Mitte der Woche habe ich mich dann vom mal nach dem Tagesprogramm vom Abendprogramm verabschiedet, da ich ja eigentlich "innehalten" wollte
Innehalten? Was heisst das?
"Mit einer Tätigkeit oder Handlung für kurze Zeit aufhören".
Warum sollte man innehalten? Was will man mit Innehalten bezwecken?
Ich denke innehalten ist Käse, weil Innehalten immer zeitlich begrenzt ist. Warum nicht
während der Tätigkeit oder Handlung? Alles andere ist immer nur Unterbrechung. Und man mag keine Unterbrechungen. Man gibt Unterbrechungen -geplante Unterbrechungen- nach einer gewissen Zeit auf. Zu kraftaufwändig.
Dann gibt es wieder andere die genau das tun (innehalten).
Und dann ... wozu auch? Innehalten oder nicht innehalten ... eh das gleiche.
Es ist scheinbar ein Geschenk. Da ist nichts zu machen. Nichts zu wollen. Es kommt wenn es will. Und offensichtlich will es nicht. Dann eben nicht. Hier klingt nicht Resignation heraus (falls man genau zuhört) sondern das Gegenteil. Resignation scheint aber genau das Ding zu sein. Aufgabe! Die Christen nennen es Demut. Was eh da ist kann nicht gewollt werden. Der Wunsch führt weg vom "Ziel".
Gestern habe ich eine Dokumentation über Fakire in Indien gesehen. Die schneiden sich die Zunge ab und kleben sie nachher wieder dran. Und? Die sind soweit entfernt wie ich. Das hat nichts mit Befreiung zu tun. Das ist Bullshit. Aber warum nicht. Es ist genauso ein Zeitvertreib wie zur Arbeit zu gehen.
In einem Moment der Selbsthypnose schneidet sich der fakir die Zunge ab. Danach hört die Selbsthypnose auf und der Fakir ist wieder derselbe Trottel wie vorher. Das ist innehalten. Bringt nichts. Gerade nicht innehalten. Während der Handlung oder Tätigkeit passierts oder eben nicht.