Also für mich ist "Hühner" schon immer Unwort des Jahrzehnts, deshalb benutze ichs ja.
Hühner, englisch Chicks, abwertend gemeinte Bezeichnung für (junge) Frau, oder so,
Wohl sowas wie Tussi.
Dass Frauen sich dadurch beleidigt fühlen, kann ich verstehen.
Das ist für mich aber nicht der Punkt.
Es bringt MIR nichts, solche Begriffe zu verwenden.
Es gibt, am einen und anderen extremen Ende, zwei Möglichkeiten zu beleidigen.
Das Skalpell und die Kettensäge.
Die meisten Beleidigungen liegen, klar, irgendwo dazwischen.
Auch die Hühner.
Aber um es zu verdeutlichen, sind die Extreme OK.
Ich neige zur Kettensäge. Eventuell, weil ich ein kleiner Dummkopf bin, der zu viele Bücher gelesen hat und einen Ausgleich will. Und sich nicht traut, zu boxen.
Aber es bringt nichts. Oder nur Ersatzbefriedigung.
Erstens ist es typisch, zwar in einem Forum, also anonym, zu beleidigen, aber nicht im Alltag.
Weil ich da könnte, beruflich und auch sonst, Ärger kriegen könnte.
Wenn ich aber im Real Life die Schnauze halte, und in einem Forum die Sau bzw. die Kettensäge rauslasse, ist das unbefriedigend. Denn es ist ein Substitut für das, was tatsächlich stattfinden sollte.
Ein wenig, wenn sich mal Möglichkeit ergibt, für Veränderungen eintreten.
Bspw. im Real Life, konfrontiert mit all dem Gendergekrempel etcetera, mal reinpieken.
Da habe ich das Gefühl, Mut gezeigt zu haben. Während die anonyme Kettensäge feige ist.
Außerdem ist es spannender. Weil ich beim Skalpell meinen Verstand einsetzen muss.
Zweitens ist es so, dass ich zwar einzelne Personen beleidige, aber das meine, was größer dahintersteht.
Das, was mir im System nicht passt.
Ich hab mich im Laufe der Jahre zunehmend auf "die Frauen" eingeschossen.
Auf das System.
Aber wenn ich es mal zergliedere, muss ich mir eingestehen, dass es mit den meisten davon, mit denen ich so zu tun hab, ganz OK ist.
Und wenn es mal Probleme gibt, muss ich mir, dummerweise, sagen, dass ich auch mal welche mache.
Jede Frau, die so will, hat die Möglichkeit, bspw. mich wegen Vergewaltigung anzuzeigen, und ich kriege den Ärger. Das kommt häufiger vor, als nur die Fälle Kachelmann oder Assange.
Aber wenn ich es mal zergliedere … siehe hier drüber … muss ich mir eingestehen, dass die, die ich so kenne, es wohl eher nicht tun würden.
Ich habe in einigen Punkten meine miesen Erfahrungen gemacht.
Es wäre aber dumm, es auf meine Bekanntschaften insgesamt hochzurechnen.
Verwende ich Begriffe, die ich manchmal für mich verwendet habe und manchmal immer noch verwende - ich habe meine düsteren Phasen -
und das sind schlimmere Begriffe als die Chicks -
dann beleidige ich auch die, die es nicht verdienen.
Und ich tue auch mir damit gar keinen Gefallen, denn ich pole meine Gedanken, Synapsen, Zellen, wie auch immer, in eine Richtung, die nicht gut für mich ist.
Und ich lenke mich ab von dem, was mir wichtiger sein sollte.
Ein wenig im System pieken.
Wenn ich beleidige, sagt das was über mich aus, den Beleidiger.
Und wenn ich mir so überlege, wen alles und wie oft ich so beleidigt habe, muss ich mir sagen, dass ich oft nicht so doll aussehe.
Also, vergiss die Hühner …
… lieber es positiv sehen, dass ich in meinem Leben es womöglich noch mitkriege, dass die, die einen Mann falschbezichtigt, ihrerseits in den Knast wandert.
Dafür muss sich was ändern.
Änderungen erreicht man nicht durch Geschimpfe.
GuG