Es ist aber wohl in der Forschung inzwischen ausgemachte Sache, daß es z.B. die Gruppenehe nicht gab.
Was aus meiner Sicht allerdings, selbst wenn zutreffend, auch keinen nennenswerten Erkenntnisgewinn vermitteln würde, wenn man bedenkt, dass es in der Menschheitsgeschichte lange Zeiten ganz ohne etwas gab, was überhaupt Ehe hätte genannt werden können. Wo Gruppen von Menschen zusammen gewirtschaftet und verkehrt haben und weder Männer noch Frauen oder deren Kinder irgendwem "gehörten". Strenge Monogamie hat ja immer etwas mit "Alleinbesitz" am Partner zu tun, was in wechselseitig komplett austauschbasierten Gruppen, in denen alles allen gehört, schlicht nicht darstellbar ist. Da die exklusive Lebenszeitehe (gegen die nichts gesagt sein soll, was Leute betrifft, die sich für sie eignen oder die überhaupt nur so Erfüllung finden) heute wieder faktisch auf dem Rückzug ist, dreht sich sich die Entwicklung, was das betrifft, ja auch grade wieder zurück und andere Modelle, wie Ehe auf Zeit etc., werden thematisiert.
"Der Mythos vom Matriarchat" von Uwe Wesel
Dazu, dass ein Matriarchat nie existiert hat, braucht man eingentlich den Wesel nicht, denn das ist eben wirklich evident ein Mythos, genauso, wie ein sagenhaftes Reich der Amazonen. Wenn Wesel, dann lieber wieder seine "Weltkunde", die ich vor ewigen Zeiten zumindest in kapitelweisen Auszügen gerne gelesen habe.