Was die Kranken tun, tun sie häufig aus Hilflosigkeit und Verzwiflung.
Meistens ja, manchmal nein. Gerade in meinem Umfeld habe ich mehrere Depressive erleben dürfen, die sich in ihrer Depression sehr bequem eingerichtet hatten und sehr geschickt manipulieren konnten, um sich ihre Komfortzone zu erhalten, manchmal - siehe meine Großmutter - sind sie dabei über Leichen gegangen.
Den Kranken irgendwelche Charakterfehler ("Manipulation") unterzujubeln, um mit dem eigenen Arsch-Sein besser klarzukommen, bringt auch nicht.
Da vermischst Du Dinge, die nicht zusammengehören.
Ein Verhalten hat, um mal wie ein Strafrechtler zu argumentieren, einen objektiven und einen subjektiven Teil.
Ein manipulierendes Verhalten als solches kann man durchaus objektiv feststellen.
Ob der / die Manipulierende dabei einen behebbaren Charakterfehler (was immer das sein mag) auslebt und somit "Schuld" auf sich lädt, oder ob er aus "Hilflosigkeit oder Verzweiflung" so handelt, gehört zum subjektiven Teil seines Handelns.
Im ersteren Fall funktioniert das auf Dauer nur, wenn der / die Depressive genug Co-Depressive um sich herumscharen kann. Der Vergleich mit Co-Alkoholikern ist durchaus so gewollt.
Das Leben bietet nicht immer die Option, zu überleben und gleichzeitig gut zu sein.
Ein gesunder Selbstschutz macht einen nicht "schlecht". Wenn man sich einer Situation entzieht, die man nicht mehr aushalten kann, wird man nicht automatisch zum Arsch.