Hallo miteinander!
Mir ist natürlich klar, dass meine Frage keine pauschale Antwort kriegt, dennoch würden mich eure Meinungen zu dem Thema interessieren.
Zuerst mal zu mir:
Vor ca. einem Jahr hab ich mich wegen langjährigen Depressionen endlich in Therapie begeben, wo sich herausstellte, dass ich eine Borderline-Persönlichkeitsstörung hab. Wichtig hier: die schlimmsten Symptome habe ich nicht. Also keine Selbstverletzungen, keine Selbstmordandrohungen (weder um zu manipulieren, noch um Mitleid zu kriegen) und keine Dissoziationen. Meine größten Probleme sind die zwischenmenschlichen Beziehungen jeder Art, besonders aber die Liebesbeziehungen.
Meinem letzten Partner hab ich's nach 3 Wochen Beziehung erzählt, weil ich es für fair gehalten habe, dass er Bescheid weiß und weil ich ihm sagen wollte, wir man mit mir in Konfliktsituationen am besten "umgehen kann". Er hat sich damals gewundert und ein wenig geärgert, dass ich es ihm früher nicht gesagt hab, weil er erwartet hat, dass wir ein gutes Vertrauensverhältnis haben. Im Allgemeinen hat er ganz gut reagiert und war sehr verständnisvoll. In der Praxis hat er dann bei Streit immer gesagt, dass ich mich nicht mit der Krankheit rechtfertigen kann, es liegt ja schließlich bei mir dagegen was zu tun und mich anders zu verhalten...dabei hat er die "Tipps", die ich ihm präventiv nahegelegt habe nicht mal versucht anzuwenden.
Meine Frage ist: Wann wäre der bessere Zeitpunkt darüber zu sprechen? Und mit welcher Begründung?
Ganz am Anfang möchte ich es ungern erwähnen, weil wahrscheinlich die meisten Männer sich gegen eine Beziehung mit mir entscheiden würden. (Was ich ihnen nicht mal wirklich übel nehmen kann, v.a. bei den ganzen Klischees über Borderline)
Ob ich es wieder so machen will, wie in meiner letzten Beziehung, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich hatte das Gefühl, dass er jede "frauentypische Verrücktheit" bei mir als krankhaft interpretiert hat und im Endeffekt seine Vergehen auf mich abgewälzt hat, weil ich angeblich übertrieben reagiere.
Es lieber gar nicht erwähnen, bis es krankheitsbedingt wirklich notwendig ist oder hoffen, dass es einfach nie rauskommt, will ich i.wie auch nicht. Der Partner hat ja das Recht zu erfahren mit wem er eine Beziehung eingeht und ich sitze ja auch nicht tatenlos rum...jede Beziehung bedarf Arbeit.
Das waren meine Überlegungen zu dem Thema, die Frage steht schon oben. Ich hoffe ihr könnt mit dem Thema zumindest theoretisch was anfangen.