Wildfremde Leue anquatschen macht eh keiner. "Hi, ich bin neu in der Stadt und suche Freunde. Wollen wir uns ab jetzt täglich treffen?"
Vorher schaut man ein bißchen, ob das OdB in der Stimmung ist, angesprochen zu werden, und womit es sich befaßt. Und ob es dazu unbelastete Anknüpfungspunkte gibt. Z.B. in der Buchhandlung jemanden kurz etwas zu dem Schmöker fragen, den der gerade in der Hand hält, ist okay. Zwei, drei Sätze hinten dran. Wenn dann nichts in Gang kommt, paßt es halt nicht.
Am Anfang geht es nicht um Inhalte, sondern ob man sich mit der Art des Anderen wohlfühlt, Stichwort Wellenlänge. Harmoniert es, dann fühlt man sich sicher und traut sich auch, sich zu öffnen. Das ist der Grund, warum wir üblicherweise oder ohne guten Anlaß (Hilfe suchen, was verkaufen) keine fremden Menschen ansprechen mögen, sondern nur, wen wir bereits kennen oder uns vorgestellt wurde.
Aber gut, das war ja nicht deine eigentliche Frage.
Allgemein wird zum Fußfassen in neuen Gegenden Sport oder Musik empfohlen. Je nachdem, was dir liegt und was bei dir vor Ort möglich ist, mach ein paar Aushänge in der Uni oder wo sonst Schwarze Bretter bereitgestellt werden. Weitere Anlaufstellen sind Szenekneipen und Szenezeitschriften, kostenlose Anzeigenblätter. Manchmal gibt es so Aushangtafeln auch im Eingangsbereich von Lebensmittelketten.
Sport: Beispielsweise suchst du einen Laufpartner. Und viele Freizeitmannschaften suchen immer mal neue Mitspieler.
Musik: Bands suchen Mitspieler, oder du suchst Leute für eine Band.
Jamsessions sind ein gutes Pflaster. Dann kannst du auch ohne eigene Band gemeinsam mit Leuten musizieren. Man findet sich zusammengewürfelt auf der Bühne wieder, oder der Organisator teilt die Leute ein. Wenns ein halbwegs guter Organisator ist, macht er dich auf Wunsch mit den Stammgästen bekannt.
Oder wie steht es mit Spieleabenden: In meiner Gegend hats drei Kneipen, die sowas regelmäßig anbieten, und die sind dann bestens besucht.
Allgemein Kurse an der Volkshochschule, da sollte für jeden Geschmack was dabei sein. Wenns geht, such dir Kurse aus, bei denen man nicht im Frontalunterricht an seinem Platz klebt, sondern vermutlich umhergehen und grundsätzlich mit allen ins Gespräch kommen kann. Kochkurse, Körperübungen, Fotografie, Musik und Sport ja sowieso, Handwerken, ...
Schau in der Gemeindeverwaltung ins Vereinsregister, ob es nicht doch welche gibt, die dich interessieren. Oder frag bei der Bundesgeschäftsstelle deiner bevorzugten Hobbies nach, ob es in deiner Gegend entsprechende Ableger gibt.