Autor Thema: vor, während und nach der Mauerfall  (Gelesen 65749 mal)

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Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #135 am: 02. September 2018, 02:44:36 »
Viel beängstigender als das, was die in Chemnitz veranstalten, finde ich, wie diese Bande bereits die Institutionen durchsetzt hat, insbesondere die Polizei. Man sollte die gesamte Polizeiführung in Chemnitz austauschen und durch Leute aus dem Westen ersetzen. Das sind doch alles alte und neue Seilschaften dort.

Bundespolizisten sollen Hitlergruß gezeigt haben

...in Bayern  :P

Durch wen soll man da die Polizeiführung ersetzen?
« Letzte Änderung: 02. September 2018, 02:50:13 von Araxes »

Offline Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #136 am: 02. September 2018, 13:28:22 »
Eine privilegierte Partnerschaft, Assoziierung und einen Plan zur Wiedervereinigung. Hätte er gesagt wird machen eine Roadmap mit Ziel in 5 Jahren, hätte das viele schon beruhigt. Das glaube ich schon.

Keine der beide Seiten hatte da wirklich noch die Geduld dazu. Kohl saß das westdeutsche Kapital im Nacken, das fette Beute witterte, ie DDR-Regierung den Druck der Straße. Da war kein Platz mehr für Vernunft und Geduld.

Zitat
Du vergißt, daß die auch alle keine Profis waren. Verteidigunsminister ein Pfarrer, Außenminister ein Pfarrer usw. Die Leute waren auch nicht auf die Ellenbogenmentalität vorbereitet. Die ist heute noch nicht so entwickelt. Teilweise sind die vom runden Tisch in hohe Positionen gespült worden und wußten kaum, wie ihnen geschah. Die standen dann Leuten gegenüber, die allesamt Profi-Ellenbogenausfahrer waren

Das mag diese Leute persönlich exkulpieren, macht das Verhandlungsergebnis aber nicht weniger verheerend. Die hätten sich Berater nehmen sollen, da gibt es genug Firmen auf dem Weltmarkt, die sich damit beschäftigen. Im Grune ist das nichts anderes, als wenn sich ein Unternehmen gegen eine feindliche Übernahme wehrt. Und auch die Leute vom runden Tisch hatten genug Westkontakte, um diese Idee zu haben, oder auf diese Idee gebracht zu werden.

Zitat
Da waren die SED-Kader noch deutlich besser trainiert. Wer in der DDR Karriere mit Ellenbogen machen wollte, trat in die SED ein. Aber die standen dann nur noch in der zweiten Reihe.

Auch da wären sie nützlich gewesen. Man hätte deren Kenntnisse und Fähigkeiten nutzen sollen.

Zitat
Vielleicht hätte sogar der IWF geholfen.

Ja. Man hätte es drauf ankommen lassen sollen.

Zitat
Die DDR war auch gar nicht so dramatisch verschuldet. Das waren 1989 etwa 85% vom BIP.

Quelle: Die DDR war in Wahrheit gar nicht pleite

War mir neu; danke für den Link!

Zitat
Aber auch nicht unglücklich. Das waren viele Beitragszahler für die Rente. Die Ossis waren meist schnell im Job.

Auch die müssen irgendwo wohnen, und irgendwann hätte es auch für die keine Jobs mehr gegeben.
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Offline Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #137 am: 02. September 2018, 13:34:29 »
Ich würde mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Irgendwann passiert sowas mal im Westen.

Irgendwann vielleicht. Im Osten passiert es aber jetzt schon und ist schon passiert.

Zitat
Ein Foto und schon sind alle Ossis so.

Es war schon deutlich mehr als nur ein Foto von einem Vollhonk mit bepißter Hose. Da stand eine riesige, johlende Menschenmenge. Da fängt man schon an, sich zu fragen, ob es da noch andere gibt.
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Offline Araxes

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Re: vor, während und nach der Mauerfall 2
« Antwort #138 am: 02. September 2018, 21:29:58 »
Irgendwann vielleicht. Im Osten passiert es aber jetzt schon und ist schon passiert.

Rostock ist nun mal nicht "Der Osten". Oder hättest du gerne, daß ein Amerikaner das verallgemeinert zu "in Deutschland"?

Zitat
Es war schon deutlich mehr als nur ein Foto von einem Vollhonk mit bepißter Hose. Da stand eine riesige, johlende Menschenmenge. Da fängt man schon an, sich zu fragen, ob es da noch andere gibt.

Die stand da in Rostock-Lichtenhagen, aber nicht in tausenden von anderen Gemeinden. Beim Spiegel-Online schrieb ein Wessi, daß seine Tochter nun nicht nach Potsdam zum studieren gehen darf. Also ausgerechnet Potsdam. Das ist mittlerweile so gutsitiuiert wie Baden-Baden.

Man kann ja gerne der Meinung sein, nicht nach Rostock-Lichtenhagen zu fahren, aber schon Rostock, Stralsund, Schwerin, Rügen usw. haben damit nichts zu tun. Was soll die Sippenhaft?

Ich kann nur empfehlen, gerade mit diesen Vorurteilen, in den Osten zu fahren und mit den Leuten zu reden.

Andere haben das schon gemacht: Straße der Träume: Route 96

"Schwarz auf Weiß oder Weiß auf Schwarz? Es ist eine Frage der Perspektive und eine eindeutige Antwort drängt sich nicht auf. Aber nach den Begegnungen entlang der B96 sage ich: Die Menschen, die wir trafen und die Träume, die sie leben, werden uns eine Weile tragen. Ich hätte in dieser Zeit an keinem anderen Ort unterwegs sein wollen."
« Letzte Änderung: 02. September 2018, 21:42:15 von Araxes »

Offline marple

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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #139 am: 02. September 2018, 22:34:23 »
Im Gegenzug zu den autokaufenden Ossis haben hier täglich (!) aufdringliche Wessis geklingelt und wollten  unser Haus für paar läppische Tausend kaufen. Hauptargument - sind doch Westmark.

Dreimal ist es so weit gegangen, dass rotzfreche Typen einfach durch unseren Garten gelatscht sind und behaupteten, die ursprünglichen und von der Stasi gesetzwidrig enteigneten Eigentümer zu sein. Schon blöd, wenn man das bei Leuten versucht, die die Enkel der Erbauerin sind. Uns wurde sofort mit teuren Prozessen gedroht, wenn wir nicht für paar Mark "Aufwandsentschädigung" das Haus räumen.

Ich will nicht wissen, wie oft die Masche geklappt hat.


Heute wohnen allein in unserer Straße etwa 60% Westdeutsche. Wir sind eine der wenigen Ursprungsfamilien. Es stört mich nicht. Ich unterscheide schon seit mindestens 20 Jahren nicht mehe. Es gibt Idioten hüben wie drüben. Und gute Menschen genauso.

Offline Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #140 am: 02. September 2018, 22:45:07 »
Im Gegenzug zu den autokaufenden Ossis haben hier täglich (!) aufdringliche Wessis geklingelt und wollten  unser Haus für paar läppische Tausend kaufen. Hauptargument - sind doch Westmark.

Nicht zu vergessen die absolute Explosion an Kaffeefahrten im Osten ab 1990, wo den Leuten überteuerte Heizdecken und anderer Mist aufgeschwätzt wurde.  :evil

Zitat
Dreimal ist es so weit gegangen, dass rotzfreche Typen einfach durch unseren Garten gelatscht sind und behaupteten, die ursprünglichen und von der Stasi gesetzwidrig enteigneten Eigentümer zu sein.

Das ist in der Tat frech!

Zitat
Es gibt Idioten hüben wie drüben. Und gute Menschen genauso.

Es hat niemand etwas anderes behauptet.
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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #141 am: 06. September 2018, 22:25:27 »
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Offline nigel48

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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #142 am: 07. September 2018, 08:59:01 »
ach, arschlöcher gabs immer schon.
anfang 70 bei einem elektrohandel: türke+frau steht am tresen zeigt auf ein kofferradio und sagt :radio. verkäufer sagt, ja, das ist ein radio. -und geht weg.    dann wollte er mich bedienen. " bei einem arschloch kaufe ich nichts" ,richtig laut.-bin gegangen.

einer fängt so ein dummes geplapper an, dann stimmt einer zu, der dritte setzt ein drauf... wenn man dann widerspricht, werden die drei ruhig und men bekommt beistand von anderen. am besten bremst man gleich den ersten aus.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #143 am: 07. September 2018, 09:06:48 »
ach, arschlöcher gabs immer schon.

Ja, nur hatten die früher kein Oberwasser.
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Offline nigel48

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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #144 am: 07. September 2018, 09:12:23 »
haben sie jetzt auch nicht. wir sind mehr.
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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #145 am: 07. September 2018, 18:18:20 »
haben sie jetzt auch nicht. wir sind mehr.
Da hat aber einer eine hohe Meinung von sich.

Offline nigel48

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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #146 am: 08. September 2018, 06:58:53 »
hier in der strasse leben 12 hunde. 2 bellen ständig am zaun, die anderen sind still. trotzdem sind die mehr.
hamburg: 10.000 gegen 178. ich meine nicht mich. ich mein die normalen demokraten gegenüber den brüllaffen.
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maxim

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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #147 am: 08. September 2018, 12:48:54 »
hamburg: 10.000 gegen 178.
In jüngster Vergangenheit sind Teilnehmer von 'Merkel muss weg' Demos auf der Straße von Merkels Schlägertrupps zusammengeschlagen worden. Wer hat also mehr Courage, die 10000 oder die 178 ?  Und welche Seite steht eher für Demokratie?

Zitat
ich meine nicht mich. ich mein die normalen demokraten gegenüber den brüllaffen.
Bei Demonstrationen wird gebrüllt. Sind Demonstrationen also demokratiefeindlich ?

Offline Yossarian

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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #148 am: 08. September 2018, 12:57:49 »
In jüngster Vergangenheit sind Teilnehmer von 'Merkel muss weg' Demos auf der Straße von Merkels Schlägertrupps zusammengeschlagen worden.

Wer sagt das und wer sind "Merkels Schlägertrupps"?
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Re: vor, während und nach der Mauerfall
« Antwort #149 am: 08. September 2018, 13:27:02 »