Den Wohnungsmarkt über die "Marktgesetze" steuern zu wollen, funktioniert nicht, weil Grund und Boden kein Produkt ist, dessen Produktion sich bei steigender Nachfrage steigern lässt.
Man braucht aber nicht immer mehr Boden. Und selbst wenn, gibt es noch viel. In Berlin gibt es überall noch Flächen, die vor dem Krieg mal bebaut waren und es jetzt nicht mehr sind und man kann auch hier und da mal höher bauen. Wenn man mit der S-Bahn nach Schönefeld fährt, kommt man an ausgedehnten Brachflächen vorbei, wo einfach nichts ist außer Gestrüpp.
Umgekehrt lassen Immobilien bei fallender Nachfrage keine fallende Mietpreise zu, da ja die Hypotheken bedient werden müssen,
Es soll auch Wohnungen geben, auf denen keine Hypotheken lasten. Der Großteil der Bausubstanz dürfte viele Jahrzehnte alt und schuldenfrei sein. Bei den derzeitigen Zinsen für 10 Jahre ca 2%, also etwa wie die Inflation, ist das eh kein echtes Argument. Und die bleiben so lange da unten, wie Südeuropa anderenfalls in den Bankrott geht (also für solange es den Euro gibt).
und die Nachfrage kann bei steigenden Preisen nicht fallen, weil die Leute ja ein Dach über dem Kopf in der Nähe ihrer Arbeitsplätze brauchen.
Die Nachfrage kann natürlich auch fallen. 1991 35qm / Einwohner. 2014 46qm / Einwohner
Würde man wieder auf 35qm kommen, hätte man 25% weniger Nachfrage.
Das einzig senkrechte ist ein staatlich kontrollierter sozialer Wohnungsbau.
Hat in der Vergangenheit nicht funktioniert. Die Mieten im sozialen Wohnungsbau waren oft viel höher als auf dem Mietmarkt. Die Kommunen müssen dann die Differenz zur Sozialmiete zahlen. Warum das so ist? Denk mal darüber nach, wie man Wirtschaftlichkeit erzeugt.
Man müßte dann mindestens mehr gegen Fehlbelegung tun. Aber wer will sich daran schon die Finger verbrennen?
Es gab auch den Effekt, daß Sozialwohnungen privat gebaut wurden, und zwar extra teuer, weil die Stadt "Kostenmieten" gezahlt hat. Da wäre die Stadt besser ohne Sozialwohnungen ausgekommen, indem sie normale Wohnungen anmietet.
Und selbst wenn man Sozialwohnungen baut, muß man sich immer noch mit den immens gestiegenen Baukosten rumschlagen und mit dem Widerspruch, daß die Stadt ihr Bauland meistbietend verkaufen muß, weil die Statuten des Liegenschaftsfonds es so vorschreiben.
Es führt kaum was dran vorbei: Wer billige Wohnungen will, muß billiges Bauen ermöglichen.