Mir scheint nur in dieser Frage, symbolisch auch stellvertretend für viele andere Dinge in einer Beziehung, außer Acht gelassen zu werden, dass eine tragfähige Beziehung auf Gegenseitigkeit beruht. Dazu gehört auch, die Bedürfnisse des anderen ernst zu nehmen und sich zu eigen zu machen.
Ich gebe dir voll und ganz recht. Und ehrlich, ich verstehe den kollektiven Aufschrei nicht.
Das ganze Problem hat doch immer beide Seiten, egal welcher Part jetzt weiblich oder männlich besetzt ist:
Einer von beiden hat weniger oder keine Lust auf Sex.
Seite 1 - der Wollende bekommt nicht, was er will: Sex. Jetzt kann er aus Liebe zum Partner verzichten oder gehen.
Seite 2 - der Nichtwollende bekommt nicht, was er will: Ruhe. Jetzt kann er aus Liebe zum Partner mitmachen oder gehen.
Unsportlich wird es, wenn einer von beiden immer der Nachgebende ist. Ein fairer Kompromiss wäre das einzig gerechte.
Komischer Weise wird aber immer dann aufgeschrien, wenn es um das "Mitmachen" geht. Ich behaupte, dass andauernder sexueller Verzicht sowohl körperlich als auch seelisch genau so "weh tut", wie andauerndes lustloses Mitmachen.
Und gegen das Gefühl des Abgelehntseins, der eigenen Unattraktivität, helfen auch keine Gummipuppen oder Dildos.