Autor Thema: Selbstmordattentäterinnen  (Gelesen 29388 mal)

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Offline Araxes

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #30 am: 26. August 2014, 15:31:27 »
Eben. Deswegen können wir genausogut z.B. unser Finanzsystem oder unser Demokratieverständnis als Götter der heutigen Zeit darstellen.

Das ist dann trotzdem nicht das gleiche. Ein religiöser Fanatiker wird dich dann immer noch nicht als Gläubigen akzeptieren.

Yossarian

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #31 am: 26. August 2014, 15:35:39 »
:.)
 :.) :.)
 :.) :.) :.)
Eben.

Aha. Gibt´s das auch auf deutsch?

Und wenn sie nicht geistig halbwegs gesund sind? Ist Religion an sich nicht schon eine Form von Verrückheit?

Auch das ist Definitionssache. Jede Weltanschauung, die es rechtfertigt oder gar fordert, daß man andere Menschen drangsaliert, ist eine Form von Verrücktheit. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Religion oder eine politische Anschauung handelt.

Andererseits ertappe ich mich selbst immer öfter bei dem Gedanken, daß man einige Individuen aus dem Genpool entfernen sollte. Bin ich deshalb verrückt?

Ist der Atheismus z.B. keine Religion?

Na klar doch. Weil der Mensch nicht *wissen* kann, ob es irgendwelche höheren Wesen gibt.

Soweit man sie für sich selbst zelebriert und nicht andere Unfreiwillige damit tangiert.

Das bedeutet, organisierte Religionen (d.h. Kirchen etc.) sind kriminelle Vereinigungen oder Zusammenrottungen von Verrückten?  ;)

Offline Araxes

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #32 am: 26. August 2014, 15:40:17 »
Aha, also ist jetzt Religion und Glaube doch das gleiche?

Natürlich nicht. Wenn ich glaube, daß morgen die Sonne scheint, Demokratie besser als Diktatur oder meine Frau mir treu ist, bin ich noch lange nicht religiös. Für all das kann ich gute Gründe haben. Der Glauben an Gott muß auch ganz ohne Grund gehen. Das ist ja der Witz. Die Frage nach einem Grund würde einem echten Fundamentalisten schon die Zornesröte ins Gesicht treiben.

Zitat
Und wozu brauche ich die Akzeptanz von religiösen Fanatikern?

Als Benchmark. Einen weltlichen Protestanten, der zu Weihnachten mal in die Kirche geht, würden die auf ihrer Skala sicher unter einem strammgläubigen Katholiken einordnen, der jedes Quartal beichten geht und Rosenkränze betet. Wenn du denen erzählst, daß du auch religiös bist, weil du an Demokratie und das Finanzsystem glaubst, bekommst du sicher keine Punkte auf der "Gläubigenskala".

Offline Araxes

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #33 am: 26. August 2014, 15:48:45 »
Na klar doch. Weil der Mensch nicht *wissen* kann, ob es irgendwelche höheren Wesen gibt.

Der Unterschied ist aber, daß Religiöse das auch nicht wissen können und trotzdem daran glauben. Nicht nur das, sie stellen sogar Behauptungen über Art, Wollen und Wirken dieses Wesens aus. Das geht weit über das hinaus, was ein Atheist sich anmaßt, der einfach nur sagt: "man kann nicht beweisen, daß da was ist, also ist da nichts."

Eine Religion, die sich nicht weiter vorwagen würde als der Atheismus könnte nur postulieren: "Man kann nicht beweisen, daß da nichts ist, also glauben wir, daß da was ist, aber was genau, das kann niemand wissen und wir stellen deshalb keine Behauptungen dazu auf."

Stattdessen wollen sie angeblich sogar wissen, daß Gott in 6 Tagen die Welt gebaut hat.

Offline Araxes

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #34 am: 26. August 2014, 16:14:22 »
Das erklärt trotzdem noch nicht, warum Frauen zu Selbstmordattentäterinnen für eine Bewegung werden, die sie unverhohlen unterdrückt. Das kann wahrscheinlich nur die Psychologie erklären. Ich würde sagen, das ist eine Form von Geisteskrankheit durch gesellschaftliche Konditionierung und Gruppendruck. Oder es ist einfach nur Angst und Ausweglosigkeit. Es gibt für diese Frauen ja keine Exit-Möglichkeit und vielleicht gibt es einen "Überschuß" an Töchtern und dann wird Druck aufgebaut, möglicherweise sogar als Pyramidensystem, in dem auch die Familie nur den Druck weitergibt, den sie von außen bekommt. Das schwächste Glied muß dann ran.

Conte Palmieri

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #35 am: 26. August 2014, 16:17:38 »
Ist der Atheismus z.B. keine Religion? Hat nicht die explizite Verneinung der Existenz von Göttern auch eine gewisse Art der Frömmigkeit? Man hat dann halt andere "Götter", also Dinge, die man nicht hinterfragt, was auch immer diese sind.
Natürlich ist Atheismus keine Religion. Sonst wäre nicht Fußballspielen ja auch ein Sport.

Offline Araxes

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #36 am: 26. August 2014, 16:18:31 »
Ich hatte mal einen Religionslehrer, der war evangelischer Pfarrer. Und der war der Ansicht, dass die Bibel entsprechend unserem heutigen Wissenstand seiner Ansicht nach gerne mal erneuert werden könnte. Er hat vorgeschlagen so anzufangen, dass Gott den Urknall schuf, ein Bild wie eine Sektflasche, die man öffnet.

Natürlich hatte dieser Pfarrer Recht, aber das sieht nach einem "Rückzugsgefecht" aus. Man kürzt das weg, was wirklich nicht mehr haltbar ist.

Deswegen kann man berechtigte Zweifel haben, ob die evangelische Kirche eigentlich noch eine Religion ist oder nicht eher so eine Art Öko-Wirhabenunslieb-Verein. Bei denen geht ja mittlerweile fast alles, und glauben muß man auch nur noch an das, was nicht offensichtlich hirnrissig ist. Na immerhin, die Wiederaufstestehung gilt immer noch, oder? Mal sehen, wie lange noch.

Conte Palmieri

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #37 am: 26. August 2014, 16:18:57 »
Aha. Gibt´s das auch auf deutsch?
Wir müssen erst die Islamocretins zu ihren 72 Muschies blasen und dann die Phänomenologie klären.

Und wir müssen auch die Slebstmordattentäterin zuerst über den Haufen schießen, bevor sie Schaden anrichtet, und dann ihre Motive kläen.

Offline nigel48

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #38 am: 26. August 2014, 16:24:50 »
es gibt schöpfungsglauben. was wir nicht erklären können ist von höheren mächten oder einer spirituellen paralellwelt beeinflußt.
gibts überall auf der welt, und diese "gemeinden" missionieren nicht.

es gibt den VERKÜNDUNGSglauben. irgend ein kerl hat von EINEM gott botschaften erhalten und gibt die weiter. undwenn auf den gehört wird, statt ihn wegzujagen, fängt das ganze elend an.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Conte Palmieri

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #39 am: 26. August 2014, 16:28:00 »
.... ob die evangelische Kirche eigentlich noch eine Religion ist oder nicht eher so eine Art Öko-Wirhabenunslieb-Verein. Bei denen geht ja mittlerweile fast alles, und glauben muß man auch nur noch an das, was nicht offensichtlich hirnrissig ist. Na immerhin, die Wiederaufstestehung gilt immer noch, oder? Mal sehen, wie lange noch.
Das öffentlich-christliche Käßmanntum ist in der Tat nicht mehr sehr eindrucksvoll. Aber auch bei denen gibt es beinharte FundamentalistInnen, und wenn ich eine Konfession wählen müsste, dann wären's nicht wieder die Evangolen.
« Letzte Änderung: 26. August 2014, 19:13:59 von Conte Palmieri »

Conte Palmieri

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #40 am: 26. August 2014, 16:28:52 »
Aber der Atheismus ist eben in dem Sinne nicht passiv wie "nicht Fussballspielen", denn er sagt ja explizit "Es gibt keinen Gott."
Aktiv sind andere auch. Das ist kein Argument.

Offline Araxes

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #41 am: 26. August 2014, 16:28:57 »
Durchaus nicht. Es geht darum, sich auf das wesentliche zu fokussieren, weil es sonst gerne missverstanden wird.

Also wenn mir einer erklärt, daß ich die Jungfrauengeburt mißverstehe, wenn ich sie wörtlich nehme, dann ist das durchaus ein Rückzugsgefecht. Die "Krux" mit dem Christentum ist aber, daß sein Gründungsmythos auf dem abenteuerlichsten Unsinn überhaupt beruht, nämlich auf der Wiederauferstehung. Aus der Nummer kommen auch die Protestanten nicht raus, ohne sich damit abzuschaffen. Dann sind sie doch wieder nur eine jüdische Sekte.

Der Islam könnte sich da vielleicht noch was einfallen lassen, die Gabriel-Geschichte irgendwie zu drehen.

Conte Palmieri

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #42 am: 26. August 2014, 16:29:55 »
Darauf verzichten die auch nicht. Aber sie bleiben so abstrakt wie möglich.
« Letzte Änderung: 26. August 2014, 16:37:19 von Conte Palmieri »

Offline nigel48

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #43 am: 26. August 2014, 16:30:13 »
Das erklärt trotzdem noch nicht, warum Frauen zu Selbstmordattentäterinnen für eine Bewegung werden, die sie unverhohlen unterdrückt. Das kann wahrscheinlich nur die Psychologie erklären.

organisierte gehirnwäsche.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

marple

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Re: Selbstmordattentäterinnen
« Antwort #44 am: 26. August 2014, 17:07:00 »
Das erklärt trotzdem noch nicht, warum Frauen zu Selbstmordattentäterinnen für eine Bewegung werden, die sie unverhohlen unterdrückt.

Es gab und gibt schon immer Frauen, die sich gerade durch Macht, Gewalt und Dominanz angezogen fühlen.
Und sich in dementsprechende Hierarchien eingliedern. Beispiele wären da die Hells Angels-Groupies, unverhohlen stimmlos. Serienkillergroupies, die nicht immer nur Liebesbriefe schreiben, sondern manchmal Lebenslängliche im Knast ehelichen. Bei jedem Neonaziaufmarsch kann man die Nazinnen sehen, die in den Ortsgruppen auch kein Stimmrecht haben. 

Zudem wissen wir nicht, welcher Anreiz Selbstmörderattentäterinnen geboten wird - Unterstützung der Familie oder Bedrohung der selben, oder oder oder…

Vielleicht fühlen sie sich schlußendlich mit ihrem Selbstmord eben doch gleichberechtigt in der Ausübung von Macht und Gewalt. Eben gerade nicht unterdrückt.