Autor Thema: Cybermobbing als Straftatbestand?  (Gelesen 17345 mal)

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Offline Araxes

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #15 am: 27. Juni 2014, 01:09:31 »
Ich finde Cyber Mobbing verdammt schlimm. Gerade jüngere Leute definieren sich sehr über ihr Profil und kommen nicht damit klar, wenn sie ständig Häme ausgesetzt sind.

Ehrlich? Hat Facebook die so fest im Griff? Vielleicht kaufe ich doch noch Facebook-Aktien.

Das ist doch alles pathologisch. Ich sehe überall nur noch Smartphone-Zombies rumlaufen. Die Leute starren auf das Ding und sehen nichts mehr um sich rum. In England wollen sie jetzt sprechende Busse einführen, weil immer mehr Leute einfach auf die Straße latschen. Zombies eben. Das ist klares Suchtverhalten. Die Menschen sind noch nicht reif für den Umgang mit dieser Technologie.
« Letzte Änderung: 27. Juni 2014, 01:15:28 von Araxes »

Offline ganter

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #16 am: 27. Juni 2014, 01:19:31 »
hättste mal FB Aktien gekauft. Performance seit Emission 30 %. Hätt ich nie gedacht.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Offline Araxes

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #17 am: 27. Juni 2014, 02:08:41 »
hättste mal FB Aktien gekauft. Performance seit Emission 30 %. Hätt ich nie gedacht.

Ich habe ja auch nicht Google gekauft. Ist mir alles zu windig. Old Economy ist mir beim Geldanlegen lieber.

Yossarian

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #18 am: 27. Juni 2014, 08:28:57 »
Hat Facebook die so fest im Griff?

Es scheint so.

Zitat
Das ist doch alles pathologisch. Ich sehe überall nur noch Smartphone-Zombies rumlaufen. Die Leute starren auf das Ding und sehen nichts mehr um sich rum.

Das ist auch meine Beobachtung. Ich komme morgens immer an ein paar Bushaltestellen vorbei, wo Schüler auf den Bus zur Schule warten. Früher gab es da angeregte Unterhaltungen; heute sehe ich da nur noch zwei Handvoll Autisten unbeteilgt und schweigend nebeneinander stehen und wie paralysiert auf ihr dämliches Smartphone starren.

"Normal" ist das nicht.

Zitat
Das ist klares Suchtverhalten.

Allerdings.

Offline Nikibo

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #19 am: 27. Juni 2014, 08:39:39 »
heute sehe ich da nur noch zwei Handvoll Autisten unbeteilgt und schweigend nebeneinander stehen und wie paralysiert auf ihr dämliches Smartphone starren.

"Normal" ist das nicht.

Doch das ist mittlerweile "normal", unnormal ist es, wenn man das nicht macht oder gar kein Handy hat.
Ich kann die erstaunten Blicke gar nicht mehr zählen, nur weil ich keine Handynummer angeben kann.

Bei einem Internetproblem verlangte Vodafone eine Handynummer. Da ich keines habe, bat ich um Rückruf auf dem Festnetz. Das wurde abgelehnt. In den Unterlagen fand sich wohl eine Handynummer meines Mannes, ich wies aber darauf hin, dass der zurzeit in China wäre. Das war denen egal, die haben über China mit mir kommuniziert. Alle bescheuert!
Tiere sind die besseren Menschen.

Yossarian

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #20 am: 27. Juni 2014, 08:50:50 »
Um nochmal kurz auf den von Tilmann verlinkten Artikel zurückzukommen:

Zitat
In Zusammenhang mit Mobbingattacken auf Ask.fm, die rund 60 Millionen Mitglieder verzeichnet, sollen vorher schon fünf weitere Kinder aus Großbritannien, Irland und den USA Selbstmord begangen haben.

Wenn man das quantifiziert, kommen auf 60 Mio. Mitglieder 6 Suizide. Ich behaupte mal ganz frech, daß sich in der gleichen Zeit von den 60 Mio. Mitgliedern mindestens 6, wahrscheinlich eher mehr aus Liebeskummer umgebracht haben. Will man jetzt Ask.fm schließen oder stärker kontrollieren, damit sich kein blöder Teenager mehr online verliebt und somit Gefahr läuft, sich aus einem daraus resultierenden Liebskummer zu suizidieren?

Wenn bei 60 Mio Mitgliedern weltweit irgendwelche Psyopathen meinen, mich mobben zu müssen, wie Ernst muß ich so was nehmen? Wie groß ich die Möglichkeit, daß das Menschen sind, die ich tatsächlich, d.h. im richtigen Leben, kenne? Welche *tatsächlichen* Gefahren gehen von denen aus?

Ich hab mir dieses Ask gestern mal angeschaut. Wie kann man so was überhaupt für voll nehmen? Das ist ja noch Lichtjahre unter dem Niveau von Fratzenbuch.


Yossarian

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #21 am: 27. Juni 2014, 08:56:17 »
Doch das ist mittlerweile "normal"

Deshalb hatte ich es ja in Anführungszeichen gesetzt.

Zitat
unnormal ist es, wenn man das nicht macht oder gar kein Handy hat.

Ein Handy zu haben ist an sich ja nicht Schlimmes, im Gegenteil.

Mein Sohn ist bei WhatsApp. Immer, wenn sich da irgendwas tut, gibt sein handy ein akustisches Signal. Manchmal ist das das reinste Trommelfeuer. Ich habe keine Ahnung, was die sich alle ständig Wichtiges mitzuteilen haben.

Mich beruhigt an der Sache, daß mein  Sohn nur so alle halbe Stunde mal auf sein Handy draufschaut und nicht bei jedem Ping alle stehen und liegen läßt, um nichts zu verpassen.

Offline Tillmann

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #22 am: 27. Juni 2014, 09:39:09 »
Dem kann man sich leicht entziehen, indem man seinen Facebook-Account löscht.

Naja, das klingt jetzt ganz einfach. Aber das würde diese Kids aber auch sozial isolieren. Ich kenn das ja von mir selbst. An der Uni ist bei uns jeder bei facebook, darüber organisieren wir gemeinsames Lernen, erinnern uns an Termine usw. Dort werden auch Sachen wie Biergarten, Kneipe, etc. ausgemacht. Wenn du dort nicht bist, schließt du dich selbst aus. Natürlich muss man deswegen nicht an seiner Pinnwand alles freigeben für Unbekannte bzw. dort überhaupt nichts posten.


Trolle und "Mobber" können sich nur da austoben, wo sie eine Bühne haben; die muß man ihnen entziehen.

Das ist der falsche Ansatz und wird nur dazu führen, daß das Internet stärker ausgespäht wird. Irgendwann sitzt in jedem Forum ein staatlicher Blockwart, der talibanartig die Einhaltung der gutem Sitten überwacht (unserer hier kriegt dann den Nick "Tamara Jagellovsk vom Galaktischen Sicherheitsdienst").

Klar ist es schlimm, dass so etwas notwendig ist. Aber es geht nun mal Gefahr davon aus.
Aber da gibt es anscheinend nicht die eine richtige Meinung zu. Ist halt ein schwieriges Thema. Ich finde es von dem her gut, dass es viele Menschen, die sonst leichtfertig mobben würden, aus Angst vor Strafe hemmen wird. Ist zwar der falsch Weg, eine Einsicht wäre besser, aber immerhin führt es dazu, dass einige der Kids einen positiveren Umgang mit anderen im Netz erfahren.

Um nochmal kurz auf den von Tilmann verlinkten Artikel zurückzukommen:

Wenn man das quantifiziert, kommen auf 60 Mio. Mitglieder 6 Suizide. Ich behaupte mal ganz frech, daß sich in der gleichen Zeit von den 60 Mio. Mitgliedern mindestens 6, wahrscheinlich eher mehr aus Liebeskummer umgebracht haben. Will man jetzt Ask.fm schließen oder stärker kontrollieren, damit sich kein blöder Teenager mehr online verliebt und somit Gefahr läuft, sich aus einem daraus resultierenden Liebskummer zu suizidieren?

Ich finde ganz ehrlich, dass einer schon zu viel wäre. Das ist einfach unnötig. Warum kann man andere nicht einfach in Ruhe lassen?

Offline Tillmann

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #23 am: 27. Juni 2014, 09:51:18 »
Es scheint so.

Das ist auch meine Beobachtung. Ich komme morgens immer an ein paar Bushaltestellen vorbei, wo Schüler auf den Bus zur Schule warten. Früher gab es da angeregte Unterhaltungen; heute sehe ich da nur noch zwei Handvoll Autisten unbeteilgt und schweigend nebeneinander stehen und wie paralysiert auf ihr dämliches Smartphone starren.

"Normal" ist das nicht.

Allerdings.

Jetzt habe ich ewig gesucht, aber habs noch gefunden. Zu der Bushaltestellen-Problematik gab es mal ein ganz gutes Bild.
http://gutjahr.biz/2014/02/das-bahnsteig-gleichnis/? Ist auch ein ironischer Artikel dabei, aber das Bild alleine sagt eigentlich schon alles.

Allerdings kann ich mich gerade beim Warten an Bushaltestellen auch nicht davon frei machen, muss ich ehrlich gestehen.

Yossarian

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #24 am: 27. Juni 2014, 10:09:21 »
Naja, das klingt jetzt ganz einfach. Aber das würde diese Kids aber auch sozial isolieren.


Warum? Sehen die sich denn nicht mehr in der Schule?

Zitat
An der Uni ist bei uns jeder bei facebook, darüber organisieren wir gemeinsames Lernen, erinnern uns an Termine usw. Dort werden auch Sachen wie Biergarten, Kneipe, etc. ausgemacht. Wenn du dort nicht bist, schließt du dich selbst aus.

Das ist doch schrecklich!

Man kann sich auch mit einer Rundmail verabreden. Oder von mir aus WhatsApp. Wie kann man sich nur so abhängig machen von Fratzenbuch?

Zitat
Klar ist es schlimm, dass so etwas notwendig ist. Aber es geht nun mal Gefahr davon aus.

Und alles, was irgendwie gefährlich ist oder sein könnte, muß vom Staat überwacht werden?

Warum holzen wir nicht gleich den kompletten brasilianischen Urwald ab. Da gibt es Schlangen und Krokodile, die sind ganz schön gefährlich.

Zitat
Ich finde ganz ehrlich, dass einer schon zu viel wäre.

Natürlich. Ich wollte nur eine Verbindung zu anderen "Kollateralschäden" herstellen, über die sich aber keiner aufregt.

http://gutjahr.biz/2014/02/das-bahnsteig-gleichnis/?

der Link funzt nicht.  :(
« Letzte Änderung: 27. Juni 2014, 10:50:38 von Yossarian »

Offline Tillmann

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #25 am: 27. Juni 2014, 10:18:31 »

Warum? Sehen die sich denn nicht mehr in der Schule?

Das ist doch schrecklich!

Man kann sich auch mit einer Rundmail verabreden. Oder von mir aus WhatsApp. Wie kann man sich nur so abhängig machen von Fratzenbuch?

Und alles, was irgendwie gefährlich ist oder sein könnte, muß vom Staat überwacht werden?

Warum holzen wir nicht gleich den kompletten brasilianischen Urwald ab. Da gibt es Schlangen und Krokodile, die sind ganz schön gefährlich.

Natürlich. Ich wollte nur eine Relation zu anderen "Kollateralschäden" herstellen, über die sich aber keiner aufregt.


Doch klar sieht man sich dort. Aber man ändert ja auch mal eine Verabredung spontan oder so (Wetter ändert sich,etc), und bei den Facebookgruppen können alle Mitglieder gleichzeitg mitreden und bekommen alles mit, ohne dass man jeden einzeln kontaktieren muss.

Ob das jetzt alles gut oder schlecht ist, darüber lässt sich streiten. Ich will ja nur aufzeigen, dass ich die Denkweise schon zu einem gewissen Teil nachvollziehen kann. Ob das jetzt alles richtig ist, ist eine andere Frage.

der Link funzt nicht.  :(

Echt nicht? Ich habe nach "Bahnsteig Handy" gegoogelt. Den Artikel zur ersten Bildanzeige. Komisch, bei mir klappt de Link.

Das Bild ist hier: http://gutjahr.biz/wp-content/uploads/2014/02/big-platform-guy.jpg

Edit:

Ich hab das Bild gegen den Link zum Bild getauscht, damit uns kein Rechteinhaber auf die Finger hauen kann.

Die Geschäftsleitung
« Letzte Änderung: 27. Juni 2014, 10:39:57 von Frühstücksdirektor »

Offline Schoel

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #26 am: 27. Juni 2014, 10:28:55 »
Wobei du heutzutage doch auch wirklich ALLES auf einem Handy machen kannst. Ist ja nicht nur Facebook. Ich kann mit dem Dingen meine Mails abrufen, telefonieren, im Internet surfen (hier schreiben zum Beispiel), mir Klamotten bestellen, hab nen Navi mit an Bord und unzählige weitere Apps, die mir das Leben erleichtern. Im Zug kann ich Spiele spielen oder Musik hören, Videos schauen oder sonst was. Gab vor ein paar Jahren mal ne tolle Werbung zum X-Phone. Und inzwischen ist die beinahe Realität geworden!

Hier das Video

Sich über Facebook und die Folgen zu beschweren ist eine völlig andere Diskussion, als die Tatsache, dass nun alle nur noch auf ihr Smartphone starren. Denn damit kann man (wenn es auch die wenigsten tuen) noch arbeiten oder etwas sinnvolles tun.

Offline Tillmann

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #27 am: 27. Juni 2014, 11:47:03 »

Echt nicht? Ich habe nach "Bahnsteig Handy" gegoogelt. Den Artikel zur ersten Bildanzeige. Komisch, bei mir klappt de Link.

Das Bild ist hier: http://gutjahr.biz/wp-content/uploads/2014/02/big-platform-guy.jpg

Edit:

Ich hab das Bild gegen den Link zum Bild getauscht, damit uns kein Rechteinhaber auf die Finger hauen kann.

Die Geschäftsleitung



Sorry, wusste nicht, dass das nicht geht.  :-[

Yossarian

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #28 am: 27. Juni 2014, 12:20:38 »
Gehen geht das schon, man verstößt aber gegen Urheberrechte, wenn man Bilder klaut.

Die URL eines Bildes zu posten ist dagegen unproblematisch.

Offline simplemachine

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Re: Cybermobbing als Straftatbestand?
« Antwort #29 am: 27. Juni 2014, 14:09:12 »
Was die Frage eines eigenen Straftatbestandes betrifft, da gibt es ja bereits Beleidigung, Verleumdung und üble Nachrede, das sollte die krassen Fälle eigentlich auch so schon abdecken. Die Probleme liegen eigentlich aus meiner Sicht mehr in der Größe bzw. Reichweite der Plattformen und der Anonymität. Wenn irgendein "roxxor1331" auf die Pinnwand eines sozialen Netzwerks von ner 14jährigen schreibt: du bist das häßlichste Mädchen der ganzen Schule, dann haben gleich ihre 555 freunde mitgekriegt. Und wer derjenige war, lässt sich vermutlich kaum rausfinden, weil das der Betreiber der Plattform auch nicht unbedingt weiß, falls man den überhaupt zur Rausgabe von Daten verpflichten kann. Etwas anderes wäre es, wenn man Betreiber solcher Plattformen verpflichten könnte, reale Personendaten zu erheben und zu verifizieren, aber das sehe ich auf absehbare Zeit noch nicht.