Ich versuche auch vorurteilsfrei einem Menschen, insbesondere einen Mann zu begegnen. Aber es braucht manchmal so wenig, eine Geste, ein Wort und schwupps, das Bild eines Ex kommt hoch, mit all den negativen Erlebnissen, all der Erfahrungen und den Lehrern daraus. Da muss ich mich doch des öftern zusammen nehmen und diese Gedanken verdrängen und wieder in die unterste Schublade versorgen. Denn er kann nichts dafür, was ich mit anderen Männern vorher erlebt habe. Auch die Angewohnheit die manche Menschen haben, das quasi die/der Neue/e die Fehler des Vorgängers ausbügeln muss, ist unfair.
Bei mir hat der Mann ein vollgeschriebenes Blatt, ebenso wie meins nicht leer ist. Was leer ist, ist das gemeinsame Buch der Lebenspanne die man zusammen verbringt. Wir beide schreiben gemeinsam diese Geschichte. Und das Buch endet irgendwann mal und man stellt es in das Bücherregal und beginnt wieder eine neues Buch. Ehrlich gesagt, mache ich das wirklich real, meist in Form von Briefen an ihn, die ich nicht abschicke sondern in einem Buch zusammen fasse. Ist meist nach Beendigung der Beziehung hochinteressant. Hier empfehle ich allen wärmstens das herrliche Buch von Alain de Botton: Versuch der Liebe