Seid froh, dass ihr nicht mehr verweigern müsst. Da war sowas als Fangfrage erste Wahl. Wer sich auf's Abwägen verlegte, hatte schon verloren, egal für wen er sich entschied. Wer aus Gewissensgründen verweigern wollte, durfte Menschenleben nicht werten.
Das war in der DDR nicht anders, wenn man als Bausoldat gemustert werden wollte. Bei mir lief das aber andersrum.
Die wollten mich zur Grenze schicken und da habe ich dann gesagt: "Können Sie machen, aber ich schieße auf keinen, der abhauen will". Darauf der Offizier: "Ja, sehen Sie da den Fahneneid an der Wand? Der ist Gesetz! Wenn Sie nicht schießen, dann brechen Sie das Gesetz. Wenn Sie nicht schießen wollen, müsen Sie zu den Bausoldaten". Das sollte mich einschüchtern, weil er genau wußte, daß das nicht für jeden eine Option war. Aber ich meinte dann: "ja, dann muß ich das wohl". Und dann kam eh die Wende.