Sehe ich irgendwie nicht. Woran kannst Du das denn ablesen?
Es geht uns und den meisten anderen gut und wir haben Frieden. Ich will auch nicht auf die Freizügigkeit verzichten. Es gab Zeiten, da konnte man nicht nicht einfach so von Preußen nach Sachsen reisen. Überall Zölle und unterschiedliche Währungen. Vor Betreten der Stadt mußte man sich erstmal filzen lassen und Steuern zahlen. Heute kann ich überall hin.
Es ist auch ein Fortschritt, daß wir einen Europäischen Gerichtshof haben. Man kann Recht über Ländergrenzen hinweg durchsetzen.
Die Währung funktioniert, die Politik funktioniert nicht.
Reformen wurde geschoben. Nun haben wir den Salat.
Es sind mehr als nur Reformen. Es sind unterschiedliche Auffassungen von Fiskal- und Geldpolitik. Man kriegt ja auch die übertriebene Angst der Deutschen vor Inflation nicht mit Reformen weg. Hier will man eben einen stabilen Geldwert über alles. In Südeuropa ist Inflation ganz normal und ein Mittel, um Schulden abzuwerten. Auch das ist keine Frage von Reformen, sondern ein Weg, der funktioniert. Beide Wege funktionieren, nur eben nicbt zusammen. Ich würde den Griechen oder Italienern nicht mit Reformen beibringen wollen, daß sie nun agieren müssen wie die Bundesrepublik. Die müssen natürlich viele Dinge reformieren, z.B. die Verwaltung, Steuerehrlichkeit, Korruption usw. Aber das heißt alles nicht, daß man keine 8% Inflation haben darf.
Wie denn Deiner Meinung nach?
Indem man mehr auf die Briten hört, statt sie nur zum Buhmann zu machen. Und indem man die Kommission durch eine richtige Regierung ersetzt, die von der Parlamentsmehrheit bestimmt nicht und nicht von den nationalen Regierungen.