Oder kann.
In dem Fall ist die Argumentation ja immer, daß Unternehmen, deren Geschäftsmodell sich nur mit Ausbeutung realisieren läßt, vom Markt verschwinden müssen.
Hier offenbart sich ein meiner Meinung nach völlig vernachlässigter Aspekt der Mindestlohndiskussion.
Kann ich keinen Mindestlohn zahlen, kann ich auch niemamanden einstellen. Komme ich ohne Angestellte nicht zurecht, muß ich meinen Laden also zumachen.
Das ist im Grunde das, was ich meinte.
Es gibt unter kleinen und Kleinstkrauterern genug, die keinen Mindestlohn zahlen könnten, ob sie nun wollten oder nicht. Und viele von denen beschäftigen Leute unter den bizarrsten Bedingungen und in den wildesten rechtlichen Grauzonen.
Die werden sicher noch kreativer. Ich frage mich auch, was z.B. mit den Oxfam-Läden ist, in denen man ganz ohne Gehalt arbeitet. Dürfen die das dann noch? Dürfen die eine Monatsfahrkarte bezahlen? Geht das bei Allgemeinnützigkeit? Wird die taz dann allgemeinnützig?
Es gibt noch einen Aspekt: es fehlt eine regionale Differenzierung. Man kann nicht im Ernst den gleichen Mindestlohn im Münchener Umland und in der Ostprignitz ansetzen.