Frauen im Männerforum -.-

[Yossarian]

ein paar Fragen stellen zu dürfen

Dürfen darf hier jede(r) alles.

[simplemachine]

Was mich persönlich an Diskussionen mit Frauen gelegentlich nervt, ist, wenn sie eine eigene Meinung möglichst vermeiden und nur Füllstoff von sich geben, wie etwa: "Ich denke das kann man nicht verallgemeinern" oder "Ich denke, das sollte jeder für sich entscheiden". Das sind beides selbst häufig gehörte Klassiker, die aus meiner Sicht dem weiblichen Bedürfnis Rechnung tragen, alles möglichst harmonisch aufzulösen. Verständlich, aber diese Allgemeinfloskeln ersetzen weder eine eigene Meinungsbildung noch bringen sie ein Thema voran. Diejenigen hingegen, die nicht nur vorgefertigte, mainstream-konforme Frauenmeinungen im Gepäck haben und auf realistischer Ebene dialogfähig sind, sind durchaus eine Bereicherung in der Diskussion. Das ist allerdings, wie immer bei Qualität, nicht die Masse.

[Iphigenie]

Ich gehe mal davon aus, dass im Anschluss an eine von dir genannte Füllstofffloskeln ja auch noch irgendeine Aussage mit der eigenen Meinung/Sicht der jeweiligen Frau anschließt, denn sonst gäbe es ja keinen Sinn.
Nur kann ich nicht so ganz verstehen, was das mit Harmoniebedürfnis zu tun hat.

Vielleicht magst du es etwas genauer erklären?

[simplemachine]

Ich gehe mal davon aus, dass im Anschluss an eine von dir genannte Füllstofffloskeln ja auch noch irgendeine Aussage mit der eigenen Meinung/Sicht der jeweiligen Frau anschließt, denn sonst gäbe es ja keinen Sinn.
Nur kann ich nicht so ganz verstehen, was das mit Harmoniebedürfnis zu tun hat.

Vielleicht magst du es etwas genauer erklären?

Es ist leider so, dass sich an diese Allgemeinfloskeln regelmäßig keinerlei konkrete eigene Meinung anschließt. Was das Harmoniebedürfnis betrifft: Frauen vermeiden aus meiner Erfahrung gerne scharf abgegrenzte eigene Positionen, weil man damit nicht nur Harmonie erzeugt, sondern auch Diskussionsgegner gewinnt. Der Umgangston wird dann schnell streitig. Also sagt man gerne etwas im vorerwähnten Sinne, was nicht polarisiert und allen genügt. Dasselbe machen Politiker ja auch "stromlinenförmig", um möglichst der Masse, wenn nicht gar allen zu gefallen. Ich mag dieses Harmoniebedürfnis bei Frauen, wie vieles andere auch, ja durchaus, aber in der Diskussion nerven die Weichspülbeiträge leider.

[Iphigenie]

Es ist leider so, dass sich an diese Allgemeinfloskeln regelmäßig keinerlei konkrete eigene Meinung anschließt.

Definiere "konkrete" eigene Meinung.

Bist du sicher, dass du nicht "die Dinge differenzierter betrachten" mit Meinungslosigkeit verwechselst?

Beispiel: Wenn Du sagst: "Die Milch ist schwarz."

Welche der folgenden Antworten würde von dir dann als eine eigene Meinung gewertet werden:

1. "Ich bin der Meinung, die Milch ist weiß."
2. "Ich denke, das kann man nicht verallgemeinern.
3. "Ich denke, das kann man nicht verallgemeinern, denn ich bin der Meinung, es hängt davon ab, ob und was der Milch beifügt wurde."

[simplemachine]

Definiere "konkrete" eigene Meinung.

Beispiel: Abtreibung ist Mord - da muss man aufgrund der Ernsthaftigkeit des Themas unbedingt Position beziehen und kann nicht nur sagen: jeder, wie er es für richtig hält. 

Bist du sicher, dass du nicht "die Dinge differenzierter betrachten" mit Meinungslosigkeit verwechselst?

Eine seltsame Frage, für mich scheinen das glatte Gegensätze zu sein. Speziell zum Milchbeispiel: Die Milch ist weiß, das beschreibt den Normalzustand. Beifügungen anderer Stoffe beschreiben nur Ausnahmen. Bei der Diskussion über Themen geht es aber im Allgemeinen darum, den wesentlichen Charakter der Dinge zu durchdringen, nicht jede denkbar Ausnahme.  Natürlich kann man Milch auch grün färben, aber was bringt das für die Allgemeinerkenntnis zur Milch?

[Iphigenie]

aber was bringt das für die Allgemeinerkenntnis zur Milch?

Ich glaube, da liegt der Hund begraben: Allgemeinerkenntnis.
Im Allgemeinen ist die Milch weiß.
Im Konkreten jedoch davon abhängig, was man beimischt.

Hm, wir haben also ein Kommunikationsproblem (=wir verstehen die Botschaft des anderen nicht), wir haben nicht etwa das Problem der Meinungslosigkeit.

Beispiel: Abtreibung ist Mord - da muss man aufgrund der Ernsthaftigkeit des Themas unbedingt Position beziehen und kann nicht nur sagen: jeder, wie er es für richtig hält.

Ja aber man kann doch seine persönliche Position beziehen und den anderen Individuen dennoch ihre eigene Meinung lassen, oder?

Folgende Aussage würde ich schon als eine "eigene Meinung" bezeichnen:
"Ich persönlich könnte nicht abtreiben. Da ich jedoch nicht für andere Frauen entscheiden kann und darf, muss das jede selbst entscheiden."

Würdest du das nicht als eigene Meinung sehen? Oder würdest du es nur als eigene Meinung akzeptieren, wenn meine persönliche Einstellung (nicht abtreiben) auch für sämtliche andere Frauen gelten müsste?

Dann gäbe es da noch die Meinung:
"Ich bin für mich für Abtreibung, aber andere Frauen dürfen nicht abtreiben." (immerhin wäre das doch auch eine klare Position, oder nicht?)

[ganter]

Beispiel: Abtreibung ist Mord - da muss man aufgrund der Ernsthaftigkeit des Themas unbedingt Position beziehen und kann nicht nur sagen: jeder, wie er es für richtig hält. 

...

für mich ist das ein ziemlich bescheuertes Diskussionsthema. Es spricht so viele Themen an, dass eine Diskussion darüber letztendlich in einer Glaubensfrage mündet.

Abtreibung ist so ziemlich das persönlichste Thema überhaupt. Und als mann sollte mann sich da tunlichst aufs beistehen beschränken.

[Iphigenie]

für mich ist das ein ziemlich bescheuertes Diskussionsthema. Es spricht so viele Themen an, dass eine Diskussion darüber letztendlich in einer Glaubensfrage mündet.

Abtreibung ist so ziemlich das persönlichste Thema überhaupt. Und als mann sollte mann sich da tunlichst aufs beistehen beschränken.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es jetzt nicht um das Thema Abtreibung an sich, sondern rein ums Positionbeziehen in Diskussionen.
Man hätte auch Tontaubenschießen als Beispiel nehmen können.

[ganter]

auch ein gutes Thema. Machen wenige und alle regen sich auf.
Die meisten diskussionen leiden an fehlender Sachkenntnis, verbunden mit missionarischem Eifer. frauen scheinen das erkannt zu haben und bleiben deshalb vage.

[simplemachine]

Ja aber man kann doch seine persönliche Position beziehen und den anderen Individuen dennoch ihre eigene Meinung lassen, oder?

Es geht ja nicht darum, anderen ihre Meinung wegzunehmen, sondern, jedenfalls in der Vielzahl von Diskussionen, um die Unterscheidung von richtig und falsch. Das schließt sich aber gegenseitig aus. Wenn ein Standpunkt richtig ist, ist der andere notwendiger Weise falsch. Schwarz ist nicht zugleich weiß, nicht einmal bei der schon erwähnten eingefärbten Milch.

Folgende Aussage würde ich schon als eine "eigene Meinung" bezeichnen:
"Ich persönlich könnte nicht abtreiben. Da ich jedoch nicht für andere Frauen entscheiden kann und darf, muss das jede selbst entscheiden."

Das ist ja nur ein Statement zum eigenen Können. Die Frage ob es, zumindest vom Grundsatz her, richtig oder falsch ist, erlaubt oder verboten sein soll, ist damit noch nicht angegangen worden.

Würdest du das nicht als eigene Meinung sehen? Oder würdest du es nur als eigene Meinung akzeptieren, wenn meine persönliche Einstellung (nicht abtreiben) auch für sämtliche andere Frauen gelten müsste?

Wer alles nur für sich persönlich äußert und noch dazu in Themen, die die Allgemeinheit betreffen, ausdrücklich überhaupt keine Allgemeingeltung für seinen Standpunkt einfordert, hat sich in Wirklichkeit um die Frage gedrückt. So eben häufig bei Frauen mit ihren Rückzugsklauseln ("nur meine persönliche Meinung, kann bei anderen alles ganz anders sein", "kann man nicht verallgemeinern" etc.) - da fehlt schlicht die Kraft oder der Mut, sich festzulegen, Dinge mal klar voneinander zu trennen, eindeutig Farbe zu bekennen.

[Iphigenie]

... da fehlt schlicht die Kraft oder der Mut, sich festzulegen, Dinge mal klar voneinander zu trennen, eindeutig Farbe zu bekennen.

Und wie würdest du die Aussage einordnen: "Vom Grundsatz her ist mir absolut egal was andere machen. Ich mache nur, was ich will."

Das ist doch "Farbe bekennen".

[nigel48]

Wer alles nur für sich persönlich äußert und noch dazu in Themen, die die Allgemeinheit betreffen,

gut, beiben wir beim thema abort, (oder von mir aus, " wievie eier darf man essen, völig schnurz..)


was ich dazu sage, hat mit der "allgemeinheit " nichts zu tun. es geht immer um subjekte. egal wie viele das sind.


ausdrücklich überhaupt keine Allgemeingeltung für seinen Standpunkt einfordert, hat sich in Wirklichkeit um die Frage gedrückt.

eben nicht. ich habe zu frage xxx die meinung xyx. - und lasse meinem nachbarn seine meinung.


....und mancher quark interessiert mich überhaupt nicht und dazu hab ich auch mal gern überhaupt keine meinung.




wer bist du, dass du dir anmaßt, anderen vorzuschreiben, in welchem umfang und welcher intensität er eine meinung zu bilden habe?

[simplemachine]

Und wie würdest du die Aussage einordnen: "Vom Grundsatz her ist mir absolut egal was andere machen. Ich mache nur, was ich will."

Das ist doch "Farbe bekennen".

Schon, aber ist das realistisch? Jeder richtet doch sein Handeln nach irgendwelchen Leitvorstellungen aus. Wer kann denn persönlich in bestimmter Weise handeln, weil er es grundsätzlich so für richtig hält und das krasse Gegenteil dann bei anderen nicht mißbilligen? Dafür müsste man wohl schon ein Ego-Hardliner sein.

[ganter]

DieFrage hab ich mir auch schon gestellt. wie viele Themen gibt es denn auf die es nur eine Antwort gibt?