Das ist nicht genetisch, sondern Klassenbewusstsein. Wer die Kohle von zu Hause hat, will sie auch behalten, und andere ausgrenzen. Der genetische Käse (=Rassengesetze) wird doch von diesen Leuten selber vorgeschoben!
Warum wurde die Nazi-Bewegung dann im Wesentlichen von Arbeitern und Kleinbürgern getragen? Bzw. korrekter, fand dort genauso Zustimmung wie bei den Reichen? Ebenso, wie viele Wohlhabende keine Nazis waren?
Von dem, was ich von meinem Großvater (SPD-Mitglied in Ostpreußen) weiß, waren es die die Extremen von beiden Seiten, die kein Interesse an einer gemäßigten Entwicklung hatten. Und es waren ganz einfache Leute, die ihre Nachbarn verpfiffen haben, wenn die einem Juden oder Zwangsarbeiter ein Stück Brot gegeben haben.
Die Eigentumsverhältnisse (=Kapitalismus) sind die Wurzel des Faschismus. Und deswegen ist das KPD-Verbot das genaue Gegenteil eines NPD-Verbotes, und da herumzuschwafeln, das seien doch alles Extremisten, das bliebe sich gleich, ist ein fast vollständiger Verzicht auf Wahrnehmung.
Du als Historiker müßtest doch wissen, daß die KPD, statt die junge Demokratie zu stärken, genauso am Untergang der Weimarer Republik gearbeitet hat wie die NSDAP. Haben ja auch genug nach Tageslage die Seiten gewechselt. Ernst Thälmann 1931: „Vorwärts zur nationalen und sozialen Befreiung!“
Das war im Grunde das gleiche wie bei den Nazis nur ohne Antisemitismus - oder zumindest nicht als Teil des Programms. Bei den Mitgliedern wäre ich da nicht so sicher.
Ebenfalls Thälmann über die Eiserne Front: „Terrororganisation des Sozialfaschismus“. Klingt für mich nicht viel anders als die Rhetorik vom anderen Ende des Spektrums. Daß man alles mögliche, was einem nicht paßt, Faschismus nennt, gibt's ja heute noch.