Entschuldigt mal vorweg, das ich als Frau mich hier anmelde, aber ich weiß einfach nicht weiter und bitte um Rat von Männern.
Ich versuche zunächst mal, IHN zu beschreiben. Er ist 44 und ich bin seine einzige langjährige Beziehung. Es ist meine 2. Ehe. Er ist einer von der Sorte, die am liebsten ohne Hilfe klarkommt, egal ob es sich um den Bau eines Hühnerstalls handelt oder um Gefühlssachen. Er hat Schwierigkeiten etwas anzunehmen, ohne dafür etwas zu geben. Lieber ist es ihm wenn er gibt und nicht nimmt. Andererseits nimmt er sich selber aber durchaus, was er braucht (Freizeittechnisch), um sich wohlzufühlen. Seit etwa 5 Jahren geht er regelmäßig zum Sport, fing an zu joggen und lief dieses Jahr zum ersten Mal einen Marathon. Er achtet sehr auf seine Gesundheit, wenigstens die körperliche
und liest alles was er im IT finden kann über seine und meine echten oder vermeintlichen gesundheitlichen Probleme. Insgesamt ist er eher der sachlich denkende Typ. Er ist mir immer treu gewesen, hat viel mit mir mitgemacht (ich habe Restless Legs, das wurde lange nicht erkannt und ich war oft sehr reizbar) und auch viel von mir ertragen. Tief in sich drin ist er sehr gefühlvoll, versucht das aber gerne vor sich und der Welt zu verbergen. Er will nicht verletzlich sein, hat auch keine Freunde.
Seit längerem versucht er mich davon zu überzeugen, das ich auch Sport machen und das Rauchen aufgeben soll. Mit dem Sport habe ich es probiert, das machte mir keinen Spaß und das Rauchen - naja, ich habe mich echt damit rumgequält, aber es klappte leider nicht. Davon abgesehen waren wir ein wirklich eng verbundenes Paar mit vielen Gemeinsamkeiten, das sich auf den anderen Gebieten nahezu perfekt ergänzte. Aber seit etwa 2 Jahren lief etwas schief. Er wurde unduldsamer mit meinen Ecken und Kanten, die er einmal liebte. Rechthaberisch und immer fordernder darin, das ich mich "bessern" müßte. Wir stritten häufiger, Anlaß waren meistens Dinge, die von außen an uns herangetragen wurden.
Ich muß hier einfügen, das unsere häusliche Lebenssituation seit vielen Jahren dadurch beeinträchtigt wird, das wir auch unser Büro und damit zeitweilig die Angestellten in unserem Haus haben - das Geschäft (Taxi) ist immer anwesend. Selbst wenn keiner hier ist,
könnte das Telefon klingeln und das bedeutet meistens"Action".
So und nun kommt der Endspurt: Mein Mann hat im Internet über Borderliner gelesen und "erkannt" das er seit 18 Jahren mit einer zusammenlebt und die Kraft das weiter zu leben hat er nicht. Ich wußte nicht mal was das war (nun weiß ich es und ich bin KEINE!)
Wie auch immer, am folgenden Tag hat meine Freundin mit ihm telefoniert und er hat 2 Stunden nur geheult. Immerhin kam dabei die Info heraus, das er erstmal 2 Wochen nicht nach Hause kommt.
Ich schrieb ihm, nachdem ich mich über Borderliner informiert habe, eine liebe- und verständnisvolle Email, hab angeboten, mich von einem Arzt seiner Wahl untersuchen zu lassen und mich in das Urteil zu fügen, wenn es denn so sei. Hab ihm gesagt, wofür ich ihn liebe und das ich für ihn da bin, das ich die Kraft aufbringe die er nötig hat, wenn er will.
Danach waren noch einige kurze sachliche Mails erforderlich, weil es der Betrieb erforderte. Ich rücke ihm derzeit nicht auf die Pelle, wir telefonieren auch nicht.
Meine Frage an Euch Männer: Ist das Midlifecrisis? Was tue ich nun am besten? Ist es richtig in in Ruhe zu lassen? Wenn jemand mehr Einzelheiten braucht, bitte fragt, aber fürs erste will ich Euch hier nicht zutexten. Ganz ehrlich, ich möchte meinen Mann wiederhaben, er ist ein Teil meiner Seele geworden und ich weiß, das ich auch für ihn ein Teil von ihm bin/war. Jetzt scheint es, als wollte er mich mit Gewalt aus sich herausreißen, seelischen Selbstmord begehen - kann ich das irgendwie verhindern?